• 10.04.2011 22:08

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Byrne baut neuen Ferrari-Supersportwagen

Lockt das GT-Duell mit McLaren? Noch sind die Informationen vage, aber Rory Byrne baut für Ferrari einen neuen Supersportwagen...

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Benetton- und Ferrari-Chefdesigner Rory Byrne, lange Zeit als Michael Schumachers "Gegenstück" zu Adrian Newey gehandelt, wurde anscheinend mit einer neuen Aufgabe betraut. Ferrari wollte dies zwar eigentlich noch geheim halten, doch dem Technischen Direktor des Formel-1-Teams, Aldo Costa, ist die Neuigkeit in Sepang herausgerutscht.

Titel-Bild zur News: Rory Byrne

Ex-Formel-1-Designer Rory Byrne baut gerade einen neuen Supersportwagen

Auf die Frage von 'Motorsport-Total.com', ob und wie Byrne noch im Grand-Prix-Sport involviert sei, antwortete Costa am vergangenen Wochenende: "Rory arbeitet am neuen Supersportwagen von Ferrari. Das ist seine Hauptaufgabe." Die PR-Abteilung von Ferrari dürfte darüber nicht gerade in Jubelstürme ausbrechen, schließlich war eigentlich nicht geplant, mit der Neuigkeit schon an die Öffentlichkeit zu gehen.

Pendeln zwischen Südafrika und Italien

Details zum neuen Ferrari-Projekt, dessen Existenz bisher nicht bekannt war, werden vorerst weiterhin streng geheim gehalten. Doch Byrne dürfte schon länger damit betraut sein, denn bereits bei einem zufälligen Treffen mit einem 'Motorsport-Total.com'-Mitarbeiter im November am Flughafen in Frankfurt am Main deutete der Südafrikaner vor seinem Flug nach Johannesburg an, dass er derzeit wieder öfter in Italien sei - beruflich.

¿pbvin|64|3501|mclaren|0|1pb¿Byrne trug dabei auch ein Sakko mit dem Ferrari-Wappen auf der Brust, was bis zur Costa-Aussage jedoch noch kein Indiz für ein neues Projekt war, schließlich arbeitet er auch weiterhin als Berater für Formel-1-Teamchef Stefano Domenicali. Als solcher steht er nicht direkt auf der Ferrari-Gehaltsliste, sondern wird als externer Mitarbeiter gesehen. Das ist für die Abrechnung des Ressourcen-Restriktions-Abkommens (RRA) wichtig.

Zudem arbeitet Byrne unter seinem früheren Chef Jean Todt als Berater für die FIA und stellt sein Know-how für die Gestaltung des Reglements 2013 zur Verfügung. Sein letztes Großprojekt auf FIA-Ebene war die Arbeitsgruppe Überholen, die unter anderem den verstellbaren Frontflügel entwickelt hat, der 2009 und 2010 in der Formel 1 im Einsatz war. Byrne arbeitete damals mit Paddy Lowe von McLaren und Pat Symonds von Renault zusammen.

Duell mit dem ewigen Rivalen winkt

Sollte sich Ferrari dazu entschließen, mit dem neuen Supersportwagen auch Rennsport zu betreiben, dann könnte es auf anderer Ebene zu einem Zusammentreffen mit dem ewigen Rivalen McLaren kommen. Die Briten haben nämlich unter der Leitung von Ex-Formel-1-Teamchef Ron Dennis mit dem MP4-12C ebenfalls einen Supersportwagen auf den Markt gebracht, mit dem sie in absehbarer Zukunft Le Mans gewinnen und GT-Erfolge feiern wollen.

McLaren MP4-12C

McLaren möchte mit diesem Auto eines Tages wieder in Le Mans gewinnen Zoom

In Woking träumt man jedenfalls schon seit Monaten vom GT-Duell mit Ferrari. Teamchef Martin Whitmarsh verriet bereits im März, dass ihn das freuen würde: "Ich bin zu Ferrari gegangen und habe gesagt, dass wir gegeneinander antreten sollten", meinte er damals. "Ferrari war gegenüber GT3, GT2 und GT1 skeptisch, aber ich habe zu ihnen gesagt: Ihr entscheidet über die Regeln, dann treten wir gegen euch an!"