Von Bullen und Bären: Williams an der Börse

Die große Analyse des Williams-Börsengangs: Warum dieser laut Toto Wolff ein Erfolgsprojekt ist und was die Fachwelt dazu zu sagen hat

(Motorsport-Total.com) - Wenn in der Formel 1 derzeit von Bullen die Rede ist, dann denken die meisten Leser intuitiv an Red Bull, das amtierende Weltmeisterteam. Der Bulle gilt jedoch auch als Symbol für steigende Aktienkurse an der Börse ("Hausse"), ganz im Gegensatz zum Bären ("Baisse"). Insofern wünscht sich Frank Williams wohl, dass zumindest die Anleger in Zukunft bei Bullen zuerst an sein Team denken müssen und nicht an die rollenden Energydrink-Dosen von Milliardär Dietrich Mateschitz.

Titel-Bild zur News: Pressekonferenz zum Williams-Börsengang

Pressekonferenz zum historischen IPO des Formel-1-Teams Williams

Denn der britische Rennstall notiert heute erstmals an der Frankfurter Börse und setzt damit (zumindest im kleinen Rahmen) die alte Vision von Bernie Ecclestone um, mit der Formel 1 auf den Aktienmarkt zu gehen. Ecclestone spielte zu Beginn des neuen Jahrtausends mit dem Gedanken, die Königsklasse als Gesamtimperium an die Börse zu bringen, musste diesen jedoch wieder verwerfen. Dass nun ausgerechnet das Traditionsteam Williams die erste Formel-1-Aktie anbietet, hätte vor ein paar Jahren noch kaum jemand zu prognostizieren gewagt.

Williams bringt insgesamt 27,39 Prozent des Unternehmens (2.739.383 Aktien mit einem Nominalwert von je 0,05 Pfund Sterling) an die Börse. Weitere 330.000 Aktien könnten bei ausreichender Nachfrage über eine Mehrzuteilungsoption an Investoren veräußert werden. Finden sich dafür keine Interessenten, möchte Christian "Toto" Wolff diese rund 3,3 Prozent übernehmen. Sprich: Durch das IPO (Initial Public Offering) ändern sich auch die Besitzverhältnisse bei Williams entscheidend.

Wichtige Mitarbeiter erhalten Anteile

Bisher kontrollierte Frank Williams 63, Patrick Head 27 und Wolff zehn Prozent des Unternehmens. Nach dieser Woche wird Williams mit 50,3 Prozent Mehrheitsaktionär bleiben. Hinzu kommen die 27,39 Prozent an der Frankfurter Börse, 13,01 Prozent von Wolff (gehalten über seine Firma Marchsixteen Investments) und 5,8 Prozent von Head. Neu an Williams beteiligt wurden auch Vorstandschef Adam Parr, Technikdirektor Sam Michael (je 1,25 Prozent) sowie Betriebsdirektor Alex Burns (1,0 Prozent).

Doch warum geht ein Formel-1-Team überhaupt an die Börse? "Als ich mich am Unternehmen beteiligt habe (im November 2009; Anm. d. Red.), war das IPO von Anfang an eine meiner Ideen", erklärt Wolff im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir haben daran jetzt zwölf Monate gearbeitet. Ich bin sehr stolz, dass es uns gelungen ist, das so lange geheim zu halten. Wir haben es erst verlautbart, als bankenseitig schon so viele Leute involviert waren, dass wir nicht wussten, ob es noch länger hält."


Fotos: PK zum Williams-Börsengang


"Für Frank und Patrick ist es wichtig, die Gesellschaft auf eine breite Aktionärsbasis zu streuen. Wir wollen transparent sein und werden vielen Aktionären Rechenschaft schuldig sein und nicht nur einem einzelnen. Das heißt, wir haben damit eine moderne Unternehmensstruktur - und sind damit auch für Partner wie zum Beispiel AT&T oder auch Thomson Reuters viel transparenter und durchschaubarer. Das ist der eine Grund", argumentiert er.

Der Fall Newey

"Der andere Grund ist: In der Formel 1 geht es um Talent, um die richtigen Leute in den richtigen Positionen. Es geht darum, diese zu halten und anzuziehen", so Wolff. Durch die Unternehmensform als Aktiengesellschaft eröffnen sich für Williams in diesem Bereich neue Möglichkeiten: "Man kann zwar einem Adrian Newey zehn Millionen Dollar bezahlen, aber wie kann man den nächsten Adrian Newey binden? Eine gute Möglichkeit ist, die Leute am Unternehmen zu beteiligen. Das tun wir."

"Williams hat vor 15 Jahren den Fehler gemacht, Adrian Newey nicht zu beteiligen." Toto Wolff

Rückblende, Sommer 1996: Stardesigner Adrian Newey, dem Williams die erfolgreichste Ära in der Teamgeschichte zu verdanken hat, erliegt einem finanziell lukrativen Millionenangebot von Ron Dennis und wechselt zu McLaren - im Nachhinein betrachtet der Anfang des sportlichen Abstiegs des einstigen Erfolgsteams. Williams gewann zwar 1997 noch eine Weltmeisterschaft und feierte mit Partner BMW bis 2004 Grand-Prix-Siege, konnte aber nie wieder an die frühere Dominanz anknüpfen.

Nun glaubt man eine Möglichkeit gefunden zu haben, Ausnahmetalente wie Newey langfristig ans Team zu binden: "Williams hat vor 15 Jahren den Fehler gemacht, Adrian Newey nicht zu beteiligen", sagt Wolff. "Das Management-Team rund um Adam Parr hat von den beiden Gründern und von mir dreieinhalb Prozent am Unternehmen erhalten. Wenn wir meinen, dass jemand gut ist, hat er die Möglichkeit, im Rahmen eines Optionsprogramms Aktionär der Firma zu werden. Diese Möglichkeit hat sonst niemand."

Festhalten am Technischen Direktor

Das bedeutet auch, dass Sam Michael auf absehbare Zeit Technischer Direktor bleiben wird - was überraschend kommt, schließlich geriet der Australier mit dem einst makellosen Ruf in den vergangenen Jahren zunehmend in die Kritik der Experten. Wolff stellt sich hinter ihn, aber nicht bedingungslos: "Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir beschlossen, ihn an uns zu binden. Wir haben uns aber natürlich sehr stringente Rahmenbedingungen im Rahmen von Optionen einfallen lassen - und Optionen kommen und gehen."

"Patrick ist operativ nicht mehr voll im Geschäft, seitdem Sam Michael im Jahr 2004 übernommen hat." Toto Wolff

Michael ist übrigens der designierte Nachfolger des ehemaligen Chefkonstrukteurs Patrick Head, der für den Börsengang 21,2 Prozent seiner Anteile verkauft und sich seine harte Arbeit über einen Zeitraum von mehr als vier Jahrzehnten "vergolden" lässt. Bei einem Emissionskurs von 25 Euro ist das Gesamtunternehmen 250 Millionen Euro wert. Mit den einfachsten Grundlagen der Prozentrechnung kann sich also jeder ausrechnen, wie viel der Verkauf seiner Anteile einbringt.

Ansonsten ändert Heads stufenweiser Rückzug wenig: "Patrick ist operativ nicht mehr voll im Geschäft, seitdem Sam Michael im Jahr 2004 übernommen hat", berichtet Wolff. "Was wir machen, ist ein strukturierter Exit: Er verabschiedet sich nicht von heute morgen, sondern zieht sich immer mehr aus dem Tagesgeschäft zurück. In diesem Zusammenhang reduziert er sich auch als Anteilseigner. Aber im Tagesgeschäft hat er ohnehin schon seit Jahren nicht mehr die gleiche Rolle wie früher."

Keine Kapitalerhöhung geplant

Kritisiert wird von einigen Finanzexperten, dass Williams im Zuge des Börsengangs auf eine Kapitalerhöhung verzichtet und der Erlös aus der Veräußerung der Aktien direkt in die Taschen von Frank Williams und Patrick Head wandert. Demgegenüber steht auf der positiven Seite ein schuldenfreies und profitables Unternehmen, das 2011 mit zehn bis zwölf Millionen Euro Gewinn rechnet. Von diesem Gewinn sollen 25 bis 35 Prozent als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Laura de la Motte

'Handelsblatt'-Expertin Laura de la Motte bewertet das Williams-IPO positiv Zoom

"Es gibt keinen Bedarf, in die Firma zu investieren", rechtfertigt Wolff den Verzicht auf eine Kapitalerhöhung und hält fest: "Stand 31. Dezember haben wir 25 Millionen Pfund (umgerechnet knapp 30 Millionen Euro; Anm. d. Red.) Cash in der Kasse - im Gegensatz zu dem, was immer geschrieben wird. Es gibt auf der Gegenseite keine anderen Rückstände oder Schulden. Dazu haben wir 30 Hektar Grund, der nicht belastet ist, 120 klassische Autos, die nicht belastet sind - und eine Profitabilität, die deutlich zweistellig ist. Williams ist eine sehr profitable Gesellschaft."

"Wir brauchen keine Barmittel und wollen sie auch nicht", nickt Adam Parr, der den Vorstandsvorsitz und damit die Leitung des operativen Geschäfts im März 2010 von Frank Williams übernommen hat. Er argumentiert: "Ein Unternehmen sollte die Barmittel aus seinem Geschäft generieren." 2009 hatte Williams ein EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 13,6 Millionen Pfund (umgerechnet knapp 16 Millionen Euro) erwirtschaftet. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Bellevue-Bank, die den Börsengang begleitet, mit einem EBITDA von 14 Millionen Pfund.

Branche nimmt Williams-IPO ernst

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Williams-Aktie wird voraussichtlich bei 20 bis 25 liegen, laut 'Handelsblatt'-Redakteurin Laura de la Motte ein zu teurer Wert. Aber: "Belächelt wird das IPO von Williams nicht", stellt die Finanzmarkt-Expertin im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' klar. "Mein Eindruck ist, dass er positiv bewertet wird. Fast alle großen Zeitungen haben darüber berichtet und zur Pressekonferenz in Frankfurt sind viele Journalisten gekommen, weil es natürlich etwas ganz Besonderes ist, wenn der erste Formel-1-Rennstall an die Börse geht."

Randstad- und PDVSA-Logos auf dem Williams FW33

Der Mineralölkonzern PDVSA spült angeblich 30 Millionen Euro in die Kasse Zoom

Dass Williams von den Börsianern ernst genommen werden will, kann sie nachvollziehen. Gleichzeitig sagt sie aber: "Natürlich setzen sie auf Emotionen. Sie haben das letzte Weltmeisterauto von Jacques Villeneuve vor die Börse gestellt und damit natürlich Erinnerungen geweckt. Dann flimmerten die schönsten Momente des Teams über die Leinwand. Jeder, der sich nur ein bisschen für die Formel 1 begeistern kann, war davon gepackt. Ich hätte in dem Moment sofort Aktien gezeichnet - einfach weil ich diese Jungs sympathisch finde", so de la Motte.

Wer tatsächlich in Williams investieren will, muss 1.250 Euro in die Hand nehmen, denn mindestens müssen 50 Aktien gezeichnet werden. Wer mindestens ein Prozent der Aktien hält (also 250.000 Euro investiert), wird in den exklusiven Eigentümerklub aufgenommen. Für Mitglieder gibt es eine Paddock-Dauerkarte sowie einmal jährlich ein Abendessen mit Frank Williams, den Fahrern und weiteren wichtigen Teammitgliedern.

Wolff will weitere Anteile

Doch dass die Williams-Aktie keineswegs nur Liebhaberei ist, beweist alleine schon die Tatsache, dass Toto Wolff seine Anteile in den nächsten Jahren weiter erhöhen möchte - und Wolff ist kein Geschäftsmann, der sich von Emotionen leiten lässt. "Das ist nicht das Ende der Fahnenstange", sagt er über seine 13,01 beziehungsweise 16,31 (je nach Mehrzuteilungsoption) Anteile. "Williams ist jetzt eine börsennotierte Gesellschaft, von der jeder Aktien kaufen und verkaufen kann. Ich werde mir genauer anschauen, wie meine weitere Strategie aussieht. Es kann durchaus sein, dass ich meine Anteile erweitere."

Dass er in einigen Jahren Mehrheitseigentümer sein wird, "kann durchaus sein. Im Moment ist Frank bestrebt, die Mehrheit zu halten. Das respektiere ich und daran werden wir nichts ändern. Aber wer weiß, was in fünf oder zehn Jahren ist?", so Wolff. "Ich fühle mich in meiner Rolle derzeit extrem wohl. Ich will Williams nicht operativ führen, denn ich bin ein Investor. Ich habe das deswegen gemacht, weil ich mich mit Adam Parr und den anderen Partnern wohlfühle. Deswegen bin ich hier. Ich möchte Investor bleiben, aber wenn du 51 Prozent hast, bist du nicht mehr Investor, sondern Eigentümer."

¿pbvin|512|2511||0|1pb¿Jene 330.000 Aktien, die nur dann an der Börse veräußert werden, wenn die Nachfrage groß genug ist und eine Überzeichnung droht, möchte der 39-Jährige am liebsten selbst behalten: "Ich würde lieber die 16,3 Prozent halten. Mein Ziel ist es ja, langfristig engagiert zu sein." Im Falle einer Überzeichnung sei dieser "Puffer" aber ein gutes Korrekturwerkzeug, denn Überzeichnung bedeutet: "Die Nachfrage übersteigt das Angebot und die Aktie steigt in einer Dimension, die nicht mehr gesund ist."

Sparkurs hilft der Williams-Aktie

Doch Wolff ist davon überzeugt, dass alle Beteiligten vom Börsengang profitieren werden - vor allem natürlich die Anleger. Denn nicht nur, dass Williams heute schon ein profitables Unternehmen ist, sei die Zukunft noch rosiger. Das liegt unabhängig von den Umsatzerwartungen an den voraussichtlich geringer werdenden Kosten durch den Sparkurs in der Formel 1. Bekanntlich haben sich die zur Teamvereinigung FOTA zusammengeschlossenen Rennställe freiwillig (also ohne entsprechenden Passus im FIA-Reglement) auf eine Sparvereinigung verständigt, die 2011 erstmals voll greift.

"Niemand kann mehr ausgeben, was er will." Toto Wolff

"Im Rahmen des Ressourcen-Restriktions-Abkommens werden unsere Kosten gesenkt", erläutert Wolff. "Niemand kann mehr ausgeben, was er will. Wir müssen von 350 auf 280 Mitarbeiter runtergehen und wir müssen von 40 Millionen externe Ausgaben auf 20 reduzieren. Das ist ein Grund, weshalb jetzt ein interessanter Zeitpunkt ist, um in so etwas zu investieren. Jetzt müssen sich die Ferraris und McLarens dieser Welt überlegen, wie ein Mann den Job machen kann, den vorher drei gemacht haben. Bei uns hat ihn immer nur einer gemacht."

Ebenfalls interessant für potenzielle Aktionäre: Zur börsennotierten Firma Williams Grand Prix Holdings PLC gehört nicht nur das Formel-1-Team, sondern auch die KERS-Entwicklerfirma Williams Hybrid Power (WHP) und das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Katar. Ziel dieser beiden Firmen ist es, zukunftsweisende Technologien wie etwa das Energierückgewinnungs-System KERS zu kommerzialisieren. "Das ist für die Analysten sicher interessant", findet 'Handelsblatt'-Redakteurin de la Motte.

Sauber versteht Börsengang nicht

Claudio Steffenoni, Corporate-Finance-Leiter der Bellevue-Bank, ergänzt: "Investoren erhalten erstmals überhaupt die Gelegenheit, über die Börse in die Formel 1, eine hochdynamische Marketing- und Technologieplattform, zu investieren." Peter Sauber sieht den Börsengang etwas kritischer: "Ich verstehe die Gründe dafür nicht", lässt sich der Schweizer Teamchef von 'formula1.com' zitieren. Für Stefano Domenicali hingegen beweist Williams mit diesem Schritt "die Vitalität des Sports".

"In einer Zeit, in der die Weltwirtschaft immer noch eine heikle Phase durchmacht, besonders in Europa, ist es positiv, dass neue Methoden ausprobiert werden, um die Zukunft unabhängiger Teams zu sichern", spricht der Ferrari-Teamchef Williams ein Kompliment aus. Die Konkurrenz scheint aber erst einmal abzuwarten, wie sich die Williams-Aktie entwickelt, denn für Ferrari selbst kommt ein Börsengang eigenen Angaben nach ebenso wenig in Frage wie auch für McLaren.

"Andere sollten auch darüber nachdenken, denn ich glaube, es gibt genug interessierte Käufer." Bernie Ecclestone

Dabei findet Bernie Ecclestone, dass auch andere Teams einen Börsengang in Erwägung ziehen sollten: "Ich halte das für eine gute Sache", erklärt der Formel-1-Geschäftsführer im Interview mit 'formula1.com'. "Andere sollten auch darüber nachdenken, denn ich glaube, es gibt genug interessierte Käufer. Die Formel 1 ist bei weitem die weltweit beste Plattform, um eine Marke richtig zu promoten."

Übrigens: Der Grund, weshalb sich Williams für das IPO ausgerechnet Frankfurt und den sogenannten Entry-Standard ausgesucht hat und nicht etwa London, liegt an den Transparenz-Rahmenbedingungen. Expertin de la Motte erklärt: "Es gibt an der Frankfurter Börse verschiedene Börsensegmente. Der Entry-Standard, den Williams gewählt hat, ist das unterste Börsensegment mit den wenigsten Anforderungen. Dann gibt es noch den Prime-Standard und dazwischen den General-Standard."

Prime-, General- und Entry-Standard

"Je nachdem, in welchem Bereich man gelistet wird, muss man andere Anforderungen erfüllen. Die ganz großen DAX-Unternehmen wie zum Beispiel die Deutsche Bank oder Siemens sind alle im Prime-Standard notiert und müssen ganz strenge Auflagen erfüllen. Sie müssen ihre Ergebnisse quartalsweise vorlegen und viele andere Auflagen erfüllen. Für den Anleger ist ein Unternehmen des Prime-Standards transparenter. Im Entry-Standard muss nicht so viel preisgegeben und nur zweimal im Jahr ein Bericht vorgelegt werden", beschreibt die Journalistin.

Adam Parr und Frank Williams

Adam Parr ist bereits seit März 2010 Vorstandsvorsitzender von Williams Zoom

Wäre Williams in London an die Börse gegangen, hätte man alle Sponsorenverträge offenlegen müssen, die mehr als zehn Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen - gerade in der Formel 1 ein absolutes No-Go. Aber Vorstandschef Adam Parr betont ausdrücklich: "Wir versuchen, den genauen Wert unserer Verträge zu verstecken, weil das vertrauliche Inhalte sind. Sonst haben wir keinen Grund, irgendetwas vor der Öffentlichkeit zu verstecken."

"Verstecken" wird sich weiterhin auch Toto Wolff, der trotz seines erweiterten Engagements im Hintergrund bleiben möchte. Daher wird man den mit DTM-Pilotin Susie Stoddart liierten Österreicher auch in Zukunft nur selten an der Rennstrecke sehen: "Ich würde gerne zu ein paar Grands Prix kommen, wo ich vernünftige Termine machen kann. Sonst werde ich mir die Rennen im TV ansehen und die Zeit mit meinen Kindern verbringen", meint er.