• 09.02.2011 20:31

  • von Stefan Ziegler

Renault: Heidfeld und Senna testen in Jerez

Nick Heidfeld und Bruno Senna werden noch in dieser Woche für Renault ins Lenkrad greifen - Fahrerentscheidung erst nach dem Barcelona-Test?

(Motorsport-Total.com) - Für Renault steht die vollständige Genesung von Robert Kubica derzeit an erster Stelle, doch im Hinblick auf die in Kürze beginnende Formel-1-Saison muss sich der Rennstall langsam aber sicher trotzdem anderweitige Gedanken machen. Sollte Kubica nämlich - und danach sieht es aktuell aus - für geraume Zeit ausfallen, braucht Renault einen fähigen Ersatzmann für die 20 Saisonrennen.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Renault bringt in Jerez neben Witali Petrow auch Heidfeld und Senna an den Start

Einen eben solchen will das Team auch an den Start bringen, aber nicht notwendigerweise sofort als Einsatzpiloten nominieren. Dies bestätigt Gerard Lopez gegenüber 'IVG.it'. Der Teameigner erläutert das Vorhaben seines Rennstalls: "Unsere Strategie sieht vor, einen jungen Fahrer einzusetzen und ihm einige Kilometer zu verschaffen. Wir wollen ihn dadurch auf die kommenden Jahre vorbereiten."

Senna und Heidfeld testen den Renault R31

"Sollte Robert aber die komplette Saison über ausfallen, würde man normalerweise einen eher erfahrenen Piloten ins Auto setzen, damit er das Auto entwickeln kann und dergleichen", meint Lopez. Man stehe diesbezüglich aber nicht unter Druck, eine rasche Entscheidung fällen zu müssen: "Wir müssen jetzt erst einmal die Jerez-Tests abwarten - dankenswerterweise auch noch Barcelona."

"Dann werden wir sehen, wie das Auto läuft und wie sich der Fahrer verkauft, der die Saison beginnt und vielleicht auch zu Ende fährt. Wir wissen es nicht", hält der Geschäftsmann fest. Inzwischen hat Renault offiziell verkündet, dass zumindest zwei Piloten am Wochenende die Chance erhalten werden, sich im neuen Renault R31 zu beweisen: Die Rede ist von Nick Heidfeld und Bruno Senna.

"Wir müssen jetzt erst einmal die Jerez-Tests abwarten." Gerard Lopez

Renault-Stammfahrer Witali Petrow wird die Testfahrten von Jerez für das Team eröffnen und das Cockpit des Testträgers nach zwei Tagen zugunsten von Heidfeld und Senna räumen. Das Duo wird am Samstag und am Sonntag die Gelegenheit bekommen, einige Proberunden für das französisch-britische Team zu absolvieren. Nach einem klassischen "Shootout" sieht dies allerdings nicht aus.


Fotos: Präsentation des Renault R31


Heidfeld als Topfavorit auf das Kubica-Cockpit?

In der Pressemitteilung von Renault heißt es nämlich, dass man neben Renault-Testpilot Senna auch Heidfeld evaluieren wolle, "der ein potenzieller Ersatzmann für Robert Kubica als Rennfahrer sein könnte". Lopez: "Es gibt Piloten, die schon gute Rennen bestritten haben - wie Nick Heidfeld. Wir alle wissen, dass Nick recht gut ist. Wir haben aber keine Ahnung, auf welchem Niveau er aktuell fährt."

"Wir wissen auch nicht, wie er sich in unserem Auto verkaufen würde", meint der Teameigner und fügt hinzu: "Das Gleiche gilt auch für Vitantonio Liuzzi." Im Gegensatz zu Heidfeld finden sich aber weder der Italiener noch andere Kandidaten - und die Liste ist lang - im offiziellen Testaufgebot von Renault. Senna erhält seine Testchance wohl in erster Linie deswegen, um ihn besser einschätzen zu können.

"Wir alle wissen, dass Nick recht gut ist." Gerard Lopez

"Bruno war 2010 in einem Team, mit dessen Auto er nichts ausrichten konnte", erklärt Lopez. "Robert kennen wir indes sehr gut und wir waren uns sicher: Mit ihm hätten wir 2011 etwas erreichen können. Sollte Robert nicht in dieser Saison zurückkehren können, werden wir - so denke ich - die Entscheidung treffen, einen Piloten zu holen, der siegen kann." Eine solche Entscheidung stehe aber noch aus.