Barcelona bangt um Formel-1-Rennen

Trotz eines Vertrags bis 2016 kann Kataloniens neuer Präsident den Grand Prix über 2011 hinaus nicht garantieren - Jetzt will man nachverhandeln

(Motorsport-Total.com) - Spanien erlebt derzeit in Sachen Formel 1 turbulente Zeiten. Der Grand Prix von Europa in Valencia ist ein Verlustgeschäft, angeblich hat man die Veranstaltergebühr in Höhe von 30 Millionen Euro für das Vorjahr noch immer nicht gezahlt. Und in Barcelona sorgten zuletzt Kommentare des neuen katalanischen Präsidenten Artur Mas für Aufregung, der für eine Austragung des Rennens über 2011 hinaus nicht garantieren wollte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Gehen in Barcelona in Sachen Formel 1 bald die Lichter aus?

Jetzt realtiviert Salvador Servia, der neue Leiter des Circuit de Catalunya, gegenüber 'El Mundo Deportivo' die Aussagen seines Landsmannes. "Viele Leute wurden durch die Worte von Artur Mas alarmiert, doch sie waren im derzeitigen Kontext realistisch." Es wird befürchtet, dass die Veranstaltergebühr, die in Barcelonas Fall derzeit angeblich 13 Millionen Euro beträgt, in den kommenden Jahren deutlich ansteigen wird und sich bis 2016 verdoppelt.

Servia bestätigt: "Im derzeitigen Kontext müssten wir bis zum letzten Jahr des Vertrags - also 2016 - einen unbezahlbaren Geldbetrag hinlegen". Dass Präsident Mas kein Interesse an einer Fortführung des Rennens habe, dementiert der Streckenleiter: "Es war ein Bekenntnis, dass er nicht nur beim Grand Prix an unserer Strecke war, sondern auch beim Testen."

Nun scheint man auf einen besseren Vertrag mit Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone zu hoffen. "Es ist nicht einfach, mit Leuten zu verhandeln, die ein Monopol besitzen, doch wir leben in schwierigen Zeiten und Ecclestone weiß das", gibt sich Servia optimistisch. "Wir werden alles tun, um den Grand Prix wenn möglich zu behalten. Ecclestone wird natürlich sein Geschäft verteidigen, aber auch wir haben gute Argumente."

Mit Fernando Alonso stammt Ferraris aktueller Spitzenpilot aus Spanien. Der zweifache Weltmeister gilt für viele als bester Fahrer der Gegenwart. Durch die finanzielle Schieflage des Grand Prix von Europa würde in Zukunft eine Saison ohne Rennen in Spanien drohen. Eine unvorstellbare Situation, zumal man derzeit als einziges Land zwei Grands Prix austrägt. Darauf scheint Servia zu spitzen: "Ecclestone wird neben dem Geld auch andere Faktoren in Betracht ziehen."