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Petrov gibt Visitenkarte für 2011 ab
Vitaly Petrov gewann in Abu Dhabi das Stallduell gegen Robert Kubica und löste damit möglicherweise endgültig sein Renault-Ticket für 2011
(Motorsport-Total.com) - Vitaly Petrov hat im gestrigen Qualifying in Abu Dhabi möglicherweise endgültig die Fahrkarte für 2011 gelöst: Der Russe besiegte seinen Teamkollegen Robert Kubica, der den Einzug in Q3 wegen eines Fahrfehlers in der Zielkurve verpasste, knapp, sicherte sich den guten zehnten Startplatz für das heutige Saisonfinale.

© Renault
Vitaly Petrovs starkes Qualifying kam genau zum richtigen Zeitpunkt
Nach einigen unnötigen Fehlern, allen voran der Crash in Yeongam, kam Petrov damit der Forderung von Teamchef Eric Boullier nach, sein Cockpit mit Leistung zu rechtfertigen. Intern war die grundsätzliche Entscheidung pro Petrov und gegen andere Bewerber wie Nick Heidfeld und Timo Glock schon Anfang Oktober gefallen, doch die ernüchternden Vorstellungen des Wackelkandidaten bei Renault ließen das Team weiter grübeln.
Petrov lässt seine unsichere Situation jedoch nicht an sich ran: "Ich versuche einfach, meinen Job zu machen. Ich denke momentan noch nicht über meine Zukunft nach - das sollen andere Leute übernehmen", sagt der 26-Jährige und meint damit seine Managerin Olga Kossatschenko. Den bohrenden Journalisten antwortet er schnippisch: "Ich konzentriere mich auf meine Arbeit, fahre das Auto und antworte auf Fragen."
Sein Glück ist, dass das Team operativ weiterhin von Gerard López' Firma Genii geführt werden soll, obwohl die britische Lotus-Gruppe plant, 50 Prozent der Anteile (je 25 von Genii und Renault) zu übernehmen und den Namen auf Lotus-Renault zu ändern. Denn Genii sieht die Formel 1 in erster Linie als Investment - und da kommen Kossatschenkos exzellente Verbindungen zur russischen Wirtschaft ins Spiel. Zuletzt traf sie sich sogar mit Ministerpräsident Wladimir Putin.
Wahrscheinlich noch nicht 2011, aber irgendwann in Zukunft könnte auch ein Wechsel zu Marussia-Virgin zum Thema werden. Der russische Automobilhersteller hat diese Woche einen "signifikanten" Anteil am Team von Timo Glock übernommen und möchte spätestens ab Sotschi 2014 einigermaßen konkurrenzfähig sein. Dann einen starken Russen an Bord zu haben, wäre für die Formel-1-Ambitionen der einstigen Polit-Supermacht sicher förderlich.
Aber Marussia-Generaldirektor Nikolai Fomenko will sich diesbezüglich noch Zeit lassen: "Was Vitaly Petrov betrifft, so muss er seine zweite Formel-1-Saison in einem schnellen Auto absolvieren", lehnt er es ab, seinen Landsmann schon für 2011 zu verpflichten. "Denn wenn er kommendes Jahr in einem unzuverlässigen und langsamen Auto sitzt, dann bedeutet das für ihn das Ende seiner Karriere. Aus diesem Grund braucht er jetzt ein schnelles Auto."

