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  • 11.07.2010 19:36

Renault punkte- und glücklos

Robert Kubica riss ein Schaden der Antriebswelle aus dem Rennen, Vitaly Petrov hatte nach einem Reifenschaden keine Chance mehr auf Zähler

(Motorsport-Total.com) - Nach acht Punkteplatzierungen in Folge ging das Renault-Team beim Grand Prix von Großbritannien in Silverstone leer aus. Robert Kubica schied in aussichtsreicher Position mit einem technischen Defekt aus, nachdem er sich in den Punkterängen halten konnte. Teamkollege Vitaly Petrov lag ebenfalls auf Punktekurs, als ihn ein Reifenschaden zurückwarf.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica hielt sich anfangs sogar auf dem dritten Rang

"Mir gelang eine traumhafte erste Runde, ich gewann viele Plätze und fuhr auf Rang drei", erklärte Kubica. "Doch dann ließ unsere Pace nach und ich fand weniger Grip. Im Anschluss an meinen Reifenwechsel hatte ich einen unterhaltsamen Zweikampf mit Fernando Alonso. Er ging an mir vorbei, indem er in Turn acht neben der Strecke abkürzte."#w1#

"Ich blieb auf meiner Linie, er überholte mich mit allen vier Rädern auf dem Gras. Das Team bestätigte mir, dass er mir die Position zurückgeben müsste, doch bevor es dazu kam, gab bei mir eine Antriebswelle den Geist auf. Ich konnte das Auto nur noch langsam in die Box zurückfahren und aufgeben", so der Pole.

Petrov hätte in die Bresche springen können, doch auch ihn traf das Pech. "Ich glaube, heute wäre eine Punkteplatzierung möglich gewesen", so der Russe. "Doch wenige Runden nach der Safety-Car-Phase hatte ich einen Reifenschaden, der mich viel Zeit kostete. Mein Start war nicht übel, ich machte im Lauf der ersten Runde drei Plätze gut. Danach war es schwierig zu überholen, denn auf diesem Kurs gibt es keine langsamen Kurven - aber ich versuchte weiterhin mein Bestes. Immerhin konnte ich das Rennen zu Ende fahren. Damit haben wir eine Menge nützlicher Daten und ich viel Erfahrung mit dieser Strecke gesammelt."

"Robert zeigte eine außergewöhnlich gute Anfangsphase, doch leider blieb das die einzig erfreuliche Szene an diesem Nachmittag", so Teamchef Eric Boullier. "Sein Ausfall war natürlich enttäuschend, aber bislang zeigte der Renault R30 eine extrem gute Zuverlässigkeit. Das war heute schließlich Roberts erster Ausfall der Saison."

"Vitaly fuhr gute Rundenzeiten, doch sein Reifenschaden zerstörte sein Rennen", fuhr er fort. "Wir müssen uns jetzt wieder sammeln und vor allem unsere Rundenzeiten verbessern, denn an diesem Rennwochenende hatten wir laufend mit unserer Performance zu kämpfen. Außerdem zeigte dieser Grand Prix, wie eng es im Zweikampf mit Mercedes zugeht. Wir müssen hart arbeiten, um uns wieder an ihnen vorbei zu schieben."


Fotos: Renault, Großer Preis von Großbritannien


Chefrenningenieur Alan Permane trauerte den Chancen ebenfalls nach. "Das war ein hartes Rennen für uns. Wir sind enttäuscht, mit leeren Händen abreisen zu müssen", erklärte er. "Robert gelang ein fantastischer Start - er reihte sich auf Position drei ein, doch heute hatten wir einfach nicht die Pace, Mercedes ernsthaft zu fordern."

"Als wir Robert in Runde 13 hereinholten, damit er weiter vor Fernando Alonso blieb, legte Nico Rosberg drei oder vier sehr schnelle Runden hin und schob sich an uns vorbei", fuhr er fort. "Roberts Ausfall scheint auf einen Defekt der linken Antriebswelle zurückzugehen. Wie es genau dazu kam, untersuchen wir noch. Vitalys Rennen sah vielversprechend aus. Bis zu seinem Reifenschaden hatte er sich in den Top-10 etabliert. Der Plattfuß zwang ihn zu einem weiteren Boxenstopp und warf ihn auf Platz 13 zurück."

Rémi Taffin, Einsatzleiter der Motoren, kommentierte: "Nach all der harten Arbeit an diesem Rennwochenende enttäuscht uns dieser Ausgang natürlich. Wir hatten das Auto für Silverstone erneut weiterentwickelt, und Robert deutete das Potenzial des Renault R30 im Qualifying ja auch an. Sein Start heute war erstklassig - auch daran hatten wir gearbeitet."

"Er lag in aussichtsreicher Position, vor einer ganzen Reihe schnellerer Gegner", fuhr er fort. "Einige davon konnten ihn schnappen, aber ein Top-5-Resultat wäre immer noch möglich gewesen. Roberts Ausfall zeigt mal wieder, dass du nur mit 100-prozentiger Zuverlässigkeit in die Punkteränge kommst. Unsere einzig mögliche Antwort auf diesen Grand Prix ist, noch härter zu arbeiten, um sicherzustellen, dass sich dieser Defekt nicht wiederholt - und dass wir im nächsten Rennen schneller sind als hier."