• 11.07.2010 18:22

  • von Roman Wittemeier

Alonso vs. Kubica: Eine Frage der Perspektive

Bei Fernando Alonso lief erneut wieder alles schief: Ausweichmanöver gegen Robert Kubica sorgt für Bestrafung

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat offenbar derzeit die Seuche. Die Italiener sprachen beim vergangenen Rennen in Valencia gar von Betrug und bekamen auch am Sonntag in Silverstone wieder die harte Faust der Rennleitung in den Nacken. Fernando Alonso hatte ein hartes Duell mit Robert Kubica ausgefochten, den Polen schließlich durch Abkürzen einer Kurve überholt. Allerdings hatte ihm Kubica auch nicht ausreichend Platz gelassen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso kam erneut nicht mit den gewünschten Punkten ins Ziel

"Wir haben das gemacht, was wir tun mussten und können nichts daran ändern", beschreibt Alonso leicht entnervt, nachdem er im Rennen eine Durchfahrtsstrafe kassiert hatte und 14. wurde. "Die Leute werden beim Bier vor dem Fernseher unterschiedliche Ansichten gehabt haben. Vielleicht auch, dass ich Robert hätte wieder vorbeilassen sollen. Wenn dort eine Mauer statt Gras gewesen wäre, dann wäre ich eingeschlagen und Robert hätte eine Strafe bekommen", so der Spanier.#w1#

"Es hängt eben von der Perspektive ab", sagt Alonso weiter. "Ich dachte, das wäre okay. Es vergingen ein paar Runden und es gab keine Neuigkeiten von der Rennleitung, dass ich Robert hätte vorbeilassen müssen. Er war sowieso schon ausgeschieden. Es machte keinen Unterschied mehr." Am Sonntag gab sich der Spanier deutlich weniger hitzköpfig als nach den Vorfällen in Valencia, als er wegen des Püberholmanövers von Lewis Hamilton am Safety-Car vorbei tobte.

"Die Kriterien sind für alle gleich", so Alonso regelrecht handzahm. "Die Stewards schauen sich die Vorfälle an und treffen eine Entscheidung, von der sie überzeugt sind, dass sie richtig ist." Ob die Strafe fair gewesen sei? "Die sind immer fair", so der Ferrari-Star der nun erheblichen Rückstand in der WM hat. "40 Punkte klingen nach viel, aber so sehen wir das nicht. Silverstone sollte zeigen, dass unser Auto einen Schritt voran gemacht hat. Das war der Fall. Deshalb glaube ich jetzt an die Titelchancen."

"Fernando und ich hatten einen Kampf", sagt Kubica über die strittige Situation. "Ich war deutlich langsamer. Aber er hat mich überholt und dabei die Kurve geschnitten. In meiner letzten Runde wurde ich darüber informiert, dass er mich wieder vorbeilassen sollte, aber dann musste ich aufgeben." Der Pole war mit einem vermeintlich defekten Differenzial an die Box gerollt und ausgestiegen.