• 11.06.2010 01:49

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Kubica sieht Renault vor Ferrari

Robert Kubica ist zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf und sieht eine kleine Chance, die Fahrer-WM vor den Ferrari-Piloten zu beenden

(Motorsport-Total.com) - Mit 67 Punkten aus sieben Rennen und dem sechsten WM-Zwischenrang ist Robert Kubica möglicherweise die bisher größte Überraschung dieser Saison. Der Pole hat Renault nach dem Ende der Ära Alonso/Briatore/Symonds neues Leben eingehaucht und liegt in der Punktewertung der vergangenen sechs Rennen sogar vor Sebastian Vettel und Alonso an vierter Stelle.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica zählt bisher zu den großen Überraschungen der Saison

"Wir müssen mit dem Saisonbeginn zufrieden sein, denn Kanada ist erst das achte Rennen, aber wir haben schon ziemlich viele Punkte auf dem Konto", freut sich Kubica. "Wir hoffen, dass die zweite Saisonhälfte genauso gut oder sogar besser wird." Schließlich muss eine gute Basis für 2011 gelegt werden, denn weil Felipe Massa bei Ferrari und Mark Webber bei Red Bull verlängert haben, scheinen die am heißesten begehrten Alternativcockpits vergeben zu sein.#w1#

Bei Renault fühlt sich Kubica wohl: "Es ist kein Geheimnis, dass ich in der Vergangenheit nicht immer zufrieden mit den Entscheidungen meines damaligen Teams war, aber das hatte nichts mit meiner Crew zu tun, mit der ich unmittelbar zu arbeiten hatte", spielt er auf BMW an. "Ich bin bei Renault sehr glücklich, denn die Atmosphäre ist gut und ich respektiere die Leute, die für mich arbeiten, und die Leute respektieren mich. Das ist sehr wichtig."

Jetzt würde er gerne vor Ferrari bleiben, wie das in Istanbul der Fall war: "Am liebsten wären wir ganz vorne, aber wir müssen realistisch bleiben", so der 25-Jährige. "Die Realität ist, dass ich in den letzten vier von fünf Qualifyings schneller als Massa war. Wir waren also nicht nur in der Türkei schneller als sie, sondern auch davor schon. Das spricht für unsere Weiterentwicklung, aber Ferrari wird sich sicher auch bald steigern. Abgerechnet wird dann nach dem letzten Rennen."


Fotos: Renault, Großer Preis von Kanada


Zunächst steht aber Montréal auf dem Programm, wo Kubica 2008 seinen bisher einzigen Sieg gefeiert hat. "Die Strecke ist anders als andere Strecken - ich finde, wie eine Mischung zwischen Monaco und Monza, mit sehr langsamen Kurven und sehr langen Geraden. Da muss man das Abtriebsniveau senken, aber gleichzeitig braucht man auch guten mechanischen Grip", gibt der Renault-Pilot zu Protokoll.

Und weiter: "Es gibt viele harte Bremszonen, was ich immer schon gemocht habe und gut zu meinem Fahrstil passt", erklärt Kubica. "Ich denke, die Mischung meines Autos und der Streckeneigenschaften, die meinem Fahrstil entgegenkommen müssten, sollten gut für uns sein. Wir fahren hier zum ersten Mal mit flach eingestellten Flügeln, also bin ich schon gespannt, wie stark unser Auto im Vergleich zu den anderen sein wird."