Kubica: Sieg beim Schicksalsrennen?

Der Pole Robert Kubica hat am Circuit Gilles Villeneuve schon einiges durchgemacht - 2010 liebäugelt er mit seinem zweiten Sieg

(Motorsport-Total.com) - Robert Kubica und Montréal - das ist eine Hochschaubahn: 2007 verunglückte der damalige Pilot des BMW Sauber F1 Team in der Spitzkehre schwer, kam aber wie durch ein Wunder mit leichten Verletzungen davon. Ein Jahr später führte er völlig überraschend einen Doppelsieg seines Teams vor Nick Heidfeld an - es war der einzige Sieg für die Bayern in der Königsklasse. Im Vorjahr gab es kein Rennen in Montréal - dieses Jahr kehrt Kubica aber auf die Île de Notre Dame zurück. "Der große Preis von Kanada ist so etwas wie mein Schicksalsrennen", verrät der Pole 'Auto Bild motorsport'.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Nach Monaco gilt Robert Kubica auch in Montréal als Geheimtipp

Und daher spürt er: Auch heuer liegt eine Sensation in der Luft - "mit etwas Glück". Denn: "Der Kurs wird unserem Auto liegen. Es ist schnell auf den Geraden und kommt ebenso wunderbar aus langsamen Ecken heraus. Und genau diese beiden Eigenschaften sind in Montréal gefordert." Die Stärke in engen Ecken beruht auf dem geringen Radstand des Renault R30 - kein aktueller Formel-1-Bolide kann in dieser Disziplin mit Kubicas Auto mithalten. Das bewies das Team schon in Monaco, wo der 25-Jährige der schärfste Konkurrent der überlegenen Red-Bull-Piloten war.#w1#

Und obwohl der Renault-Motor ein Leistungsdefizit hat, liegen Kubica und Vitaly Petrov in den Topspeed-Wertungen stets im vorderen Bereich - Grund ist der geringe Luftwiderstand des R30. Zudem haben die Franzosen für den Grand Prix von Kanada eine Geheimwaffe im Köcher: Erstmals setzt man die hauseigene Interpretation des F-Schacht-Systems ein, was sich auf den langen Geraden des Circuit Gilles Villeneuve als großer Vorteil herausstellen sollte. Bleibt nur noch die Frage, ob das System auf Anhieb funktioniert, oder ob man es wie Red Bull in der Türkei nach dem ersten Test ausbauen muss.

Dass Robert Kubica nach nur einer Saison das Renault-Team verlassen wird, ist unwahrscheinlich. Nach Felipe Massa Vertragsverlängerung bei Ferrari bis 2012 ist die Tür in Maranello zu. Auch wenn der Pole für 2011 nicht an Renault gebunden ist, gibt es nur wenige andere verlockende Optionen. Damit hätte Renault-Teamchef Eric Boullier es geschafft, seinen Nummer-eins-Piloten auch 2011 an sein Team zu binden. Der Luxemburger möchte den Renault-Rennstall um den polnischen Spitzenpiloten herum aufbauen.