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  • 08.05.2010 20:51

  • von Dieter Rencken

Senna: "Auch Alonso lag hinten, als er begann"

Bruno Senna zieht ein erstes Zwischenfazit seiner noch jungen F1-Karriere, spricht über die Fortschritte des Teams und seine Beziehung zu Karun Chandhok

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Kannst du mir ein Fazit deiner bisherigen Formel-1-Saison geben?
Bruno Senna: "In den ersten vier Rennen haben wir uns massiv verbessert. Wir hatten natürlich von null an einen großen Schritt zu vollführen. Das war natürlich hart. Aber wir haben den Rückstand auf die anderen Teams von Rennen zu Rennen reduziert. Hier sind wir natürlich nun in Europa, wo alle Updates haben. Wir haben keine größeren, deswegen sieht es auf dem Papier natürlich schlechter aus. Aber wir müssen auf die Updates hoffen, die in Zukunft kommen."

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna empfindet es als in Ordnung, dass er derzeit hinterherfährt

Frage: "Was glaubst du, steckt noch im Auto ohne Updates? Christian Klien hat gestern gesagt, dass man noch rund eine Sekunde herausholen kann, wenn man es besser abstimmt."
Senna: "Das Team hat darüber diskutiert. Das Feedback, das Christian über das Auto gegeben hat, war sehr ähnlich zu meinem. Er hat bewiesen, dass wir den Ingenieuren das richtige Feedback geben. Es ist großartig, dass unsere Meinungen nicht angezweifelt werden."#w1#

"Die Frage ist natürlich, wie viel Geld für das Chassis ausgegeben wird, mit dem man eine Sekunde gewinnen kann, und wie viel man für Tests im Windkanal investiert, wo man vier Sekunden erzielen kann. Das Management des Teams muss also ein Kostenmanagement betreiben. Alles Neues, das kommt, verbessert unser Auto, das ist großartig. Im Moment gibt es viele Gebiete, auf denen das Auto verbessert werden muss. Natürlich würden wir es gern sehen, dass sich die Leistung des Autos um Sekunden verbessert."

Frage: "Wenn du dir die Situation anschaust, dann warst du vorletztes Jahr in der GP2 ein Fahrer, der vorne mitfährt. Nun fährst du ziemlich weit hinten. Ziehst es vor, in der Formel 1 hinten zu fahren, oder in einer anderen Serie vorn?"
Senna: "Auch Fernando Alonso lag hinten, als er in der Formel 1 begann. Nun fährt er weit vorn. Man muss irgendwo anfangen. Natürlich ist es umso besser, je weiter vorne du beginnst. Aber dies stellt für mich eine Möglichkeit dar und ich möchte eine lange Karriere. Also habe ich die Möglichkeit genutzt und gebe mein Bestes."

Frage: "Wenn du dich gegen deinen Teamkollegen misst, was denkst du dann darüber?"
Senna: "Karun ist eine gute Messlatte. Es ist gut, dass wir uns gegenseitig antreiben und uns schon kennen. Wir arbeiten gut zusammen. In Bezug auf die Rundenzeiten liegen wir eng beieinander, wenn die Autos normal funktionieren. Nun müssen wir mit der Entwicklung des Autos einfach Fortschritte machen. Wir müssen Ergebnisse erzielen und schauen, was wir bezüglich der Leistung hinbekommen."

Frage: "Kommst du persönlich gut mit Karun aus?"
Senna: "Sehr gut. Wir sind gute Freunde. Wir hatten schon zuvor in der GP2 eine gute Beziehung zueinander. Es herrscht zwischen uns ein gutes Klima, wir können sehr gut zusammenarbeiten."

Frage: "Es ist kein Geheimnis, dass die Zukunft des Teams auf der Kippe stand, als es Colin Kolles übernahm. Er musste recht kurzfristig ein Team zusammenstellen, Leute von überall herholen. Arbeitet das Team schon gut zusammen oder gibt es noch Verbesserungsbedarf?"
Senna: "Es gibt noch viel Verbesserungsbedarf. Natürlich sind alle am lernen, genauso wie wir als Fahrer. Alle lernen noch über das Auto. In Bezug auf die Richtung, in der alles läuft, ist das Team noch sehr intensiv in Bewegung. Mit Sicherheit lernen die Mechaniker und die Techniker noch. Vor allem beim ersten Rennen in Europa gibt es so viele Dinge, an die wir uns noch gewöhnen müssen. Bis wir das alle im Griff haben, gilt es noch einige Dinge zu verbessern."

Frage: "Blicken wir auf das kommende Wochenende. Senna und Monaco, das ist eine spezielle Beziehung. Freust du dich, dort Rennen zu fahren?"
Senna: "Ja, das tue ich. Ich habe es schon immer gemocht, in Monaco Rennen zu fahren. Ich habe dort in der Vergangenheit ordentliche Erfolge gefeiert. Das war mein bestes Rennen, dort bin ich auf Anhieb auf das Podium gefahren. Das wird diesmal nicht passieren, da müsste ich schon jede Menge Glück haben. Monaco ist etwas Besonderes, ich denke, dass wir dort mit dem Auto gute Arbeit leisten können."