Drittes Freies Training: Geheimtipp Kubica!

Robert Kubica am Samstagmorgen in Monte Carlo Schnellster, Felipe Massa und Mark Webber auf den Plätzen - Unfall von Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Mit einer kleinen Überraschung endete das dritte Freie Training zum 68. Grand Prix von Monaco: Nicht Fernando Alonso (Ferrari) oder Sebastian Vettel (Red Bull) sicherte sich bei trockenen Bedingungen die Bestzeit in der letzten Session vor dem vielleicht wichtigsten Qualifying des Jahres, sondern Robert Kubica setzte sich an die Spitze.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica wurde schon vor diesem Wochenende als Geheimtipp gehandelt

Der Renault-Pilot umrundete den 3,340 Kilometer langen Stadtkurs an der Côte d'Azur in 1:14.806 Minuten und markierte damit die bisher schnellste Zeit dieses Wochenendes. Dabei hatte Kubica im letzten Sektor Verkehr, doch das Auto vor ihm bog in letzter Sekunde an die Box ab und machte nach der Rascasse den Weg frei. Umso bemerkenswerter, dass es dennoch auch im letzten Sektor zu einer absoluten Bestzeit reichte.#w1#

Drei Fahrer unter 1:15 Minuten

Unter 1:15 Minuten fuhren auch noch Felipe Massa (Ferrari) und Mark Webber (Red Bull), doch das Klassement ist mit Vorsicht zu genießen, denn in den letzten zehn Minuten, als alle Topfahrer die weichen Reifen auspackten, um für das Qualifying zu üben, herrschte extrem viel Verkehr. Viele mussten ihre schnelle Runden abbrechen und bekamen so einen Vorgeschmack auf heute Nachmittag. Eines der Opfer war zum Beispiel Nico Rosberg.

Michael Schumacher

Michael Schumacher war knapp schneller als Teamkollege Nico Rosberg Zoom

Der Mercedes-Pilot wurde Siebter und blieb um 16 Tausendstelsekunden hinter seinem Teamkollegen Michael Schumacher zurück, hatte knapp eine halbe Sekunde Rückstand auf die Spitze. Bester Deutscher war aber Vettel, der unmittelbar hinter Webber und Lewis Hamilton Fünfter wurde. Für Spannung scheint heute Nachmittag auf jeden Fall gesorgt zu sein, denn die besten Sieben lagen innerhalb von 0,446 Sekunden!

Nicht in diesem Paket mitmischen konnte Alonso, denn der Schnellste vom Donnerstag krachte schon nach gut 20 Minuten bei Massenet in die Leitplanken. "Ich habe das Auto verloren", murrte er beim Spaziergang zurück an die Box. War es ein Fahrfehler, Fernando? "Ja", gestand der Spanier. Bereits zuvor hatte Ferrari vermeldet: "Auf den Telemetriedaten können wir nichts Ungewöhnliches erkennen." Alonso dürfte einfach zu spät gebremst haben.

Fahrer gehen mehr ans Limit

Nach dem überaus disziplinierten Donnerstag spürte man heute generell, dass das Qualifying immer näher kommt. Schumacher und Vitaly Petrov (Renault/15.) nutzten die Auslaufzone in Mirabeau, Petrov und Lucas di Grassi (Virgin/21.) wären am Hafen beinahe kollidiert, Kamui Kobayashi (Sauber/17.) drehte sich in der Rascasse und Massa hätte in der engen Loews-Haarnadel um ein Haar auch noch den zweiten Ferrari zerlegt.

¿pbvin|512|2742||0|1pb¿Adrian Sutil (Force India) wurde mit 0,853 Sekunden Rückstand guter Neunter, obwohl er mittendrin ein Weilchen in der Garage verbringen musste. Der Deutsche war nach einer halben Stunde am Casino etwas zu optimistisch, schlug links hinten leicht an und beschädigte dabei die Endplatte seines Heckflügels. Im Finish konnte er jedoch noch einmal auf die Strecke gehen und sich auf das Qualifying vorbereiten. Vitantonio Liuzzi (11.) ließ er erneut knapp hinter sich.

Buemi weiterhin schnell unterwegs

Nichts zu sehen war eine Stunde lang von Vorjahressieger Jenson Button (McLaren/10.), der sich trotz seiner 22 Runden nicht richtig in Szene setzen konnte. Die große Überraschung in den Top 10 war aber Sébastien Buemi (Toro Rosso) als Achter. Der Schweizer war clever, ließ die weichere Reifenmischung früher aufziehen als alle anderen und fand damit eine freie Strecke vor, bevor der finale Showdown richtig losging.


Fotos: Großer Preis von Monaco, Samstag


Rookie Nico Hülkenberg (Williams/13.) war um ein paar Tausendstelsekunden schneller als Rubens Barrichello, Timo Glock (Virgin) verlor hingegen sein Stallduell gegen di Grassi - aber kampflos: Schon nach einer Viertelstunde wurde der Deutsche ausgangs Tunnel langsamer und musste sein Auto abstellen. Schnellster Vertreter der neuen Teams war Heikki Kovalainen (Lotus/19./+2,976), obwohl er zwischendurch keinen zweiten Gang mehr hatte.

Was das für den Ausgang des Qualifyings zu bedeuten hat, steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt geschrieben, denn heute Nachmittag wird es wohl nicht in erster Linie um den schieren Speed gehen, sondern darum, eine freie Runde zu finden. Besonders in Q1, wenn 24 Autos 20 Minuten lang Zeit haben, um gegen die Stoppuhr zu fahren, könnte es eng werden. Heikel: Neben den sechs "reservierten" Plätzen für die neuen Teams wird es wohl auch einen etablierten Fahrer erwischen...