• 16.04.2010 12:45

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Solider Freitagsauftritt des Renault-Teams

Drei von vier möglichen Top-10-Ergebnissen geholt: Renault lieferte zum Auftakt des Wochenendes in Schanghai eine solide Performance ab

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team scheint sich in den Top 10 der Formel 1 zu konsolidieren: Robert Kubica belegte heute in den beiden Freien Trainings zum Grand Prix von China die Plätze sechs und neun, sein Stallgefährte Vitaly Petrov wurde einmal Siebter und einmal Zwölfter. Damit scheint eine ordentliche Basis für Qualifying und Rennen gelegt zu sein.

Titel-Bild zur News: Vitaly Petrov

Vitaly Petrov erlebte seinen bisher wohl besten Freitag in der Formel 1

"Die erste Session war nicht besonders produktiv", berichtet Kubica, "aber am Nachmittag fanden wir nach ein paar Änderungen eine bessere Richtung und eine normale Balance. Wir absolvierten nahezu unser komplettes Programm für Setup und Reifen. Die Balance müssen wir noch ein wenig verbessern, denn es fehlt insgesamt an Grip, vor allem mit wenig Benzin. Mit viel Benzin an Bord fühlte sich das Auto deutlich besser an."#w1#

Gute Balance im Renntrimm

Heute warst du schneller als Ferrari, nicht wahr, Robert? "Das stimmt", entgegnet er, "aber auf den Freitag kommt es nicht an. Ich hoffe, dass wir morgen auch noch so schnell sein werden wie Ferrari, aber ich glaube nicht, dass die im Moment unser Ziel sind. Es wird ein schwieriges Rennen. Ich hoffe auf eine bessere Performance als heute, aber wir werden sehen. Ich sehe Ferrari und Mercedes vor uns, Force India vielleicht auch. Insofern müssen wir hart arbeiten."

Chefingenieur Alan Permane bestätigt die Eindrücke des Polen: "Im ersten Training meldete Robert ein starkes Übersteuern und einen allgemeinen Gripmangel, aber nach verschiedenen Änderungen war er in der zweiten Session deutlich zufriedener mit dem Auto. Besonders positiv bewertete Robert die Balance des R30 auf dem längeren Run mit schwerer Benzinladung", so der Nachfolger von "Crashgate"-Mitverschwörer Pat Symonds.


Fotos: Renault, Großer Preis von China, Freitag


"Vitaly", fährt Permane fort, "hatte anfangs mit Untersteuern zu kämpfen, fand sein Auto ansonsten aber schon recht gut ausbalanciert. Er erlebte einen ermutigenden, problemfreien Trainingstag, fuhr vielen Runden und schaffte eine Reihe guter Zeiten." Am Vormittag war Petrov nur um 29 Tausendstelsekunden langsamer als Kubica, am Nachmittag fehlte ihm doch mehr als eine halbe Sekunde. Da tat ein Hochgeschwindigkeitsdreher ohne Folgen nicht weiter weh.

Vieles spricht für die weichen Reifen

"Der Tag verlief gut, es gab keine ernsthaften Probleme", so die "Rakete von Wyborg". "Wir haben hauptsächlich unterschiedliche Setups verglichen und neue Teile ausprobiert. Das Auto fühlt sich aus meiner Sicht eindeutig verbessert an. Ich bin mit der Balance insgesamt recht zufrieden, aber wir brauchen noch mehr Grip. Wir werden uns heute Abend intensiv mit den Daten befassen, um festzustellen, wo wir uns morgen noch verbessern können."

Robert Kubica

Robert Kubica zeigte den Ferrari-Jungs heute nur die Hinteransicht... Zoom

Ein entscheidendes Kriterium könnte sein, die sich verändernde Strecke hundertprozentig zu verstehen, um die Reifenwahl ideal zu erwischen. Permane erklärt: "Die Strecke bot zu Beginn sehr wenig Haftung und war etwas schmutzig. Im Lauf des Tages besserten sich die Bedingungen, allerdings fanden wir auch gegen Ende des Trainings noch zu wenig Grip. Wir erwarten jedoch, dass sich die Situation bis zum Qualifying kontinuierlich verbessert."

"Wir verwenden hier die gleichen Reifenmischungen wie bei den beiden vorigen Rennen, die harte und weiche Variante aus der vierstufigen Palette von Bridgestone", so der Brite. "Beide Mischungen funktionierten einigermaßen gut, auch wenn der härtere Reifen länger braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die weiche Mischung scheint die schnellere zu sein, deshalb werden wir im Qualifying voraussichtlich diesen Typ einsetzen."