• 02.03.2010 17:57

  • von Roman Wittemeier, Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Villeneuve: Trotz Sitzanpassung noch kein Vertrag

Jacques Villeneuve war zur Stefan-Sitzanpassung in Köln, hat aber noch nicht unterschrieben - Team hofft auf Zustimmung der möglichen Konkurrenten

(Motorsport-Total.com) - Falls das neue Stefan-Team möglicherweise doch noch kurzfristig die Starterlaubnis für den Saisonauftakt in Bahrain erhält, darf man sich auf noch mehr Prominenz im Starterfeld freuen. Jacques Villeneuve möchte am zweiten Märzwochenende nicht zur Riege der ehemaligen Weltmeister gehören, die anlässlich des 60. Geburtstages der Formel 1 nach Bahrain eingeladen wurden, sondern der Kanadier will aktiv am Rennwochenende teilnehmen.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuves Formel-1-Comeback ist noch keineswegs sicher

Gestern absolvierte der Champion von 1997 die Sitzanpassung bei TMG in Köln. Das neue Stefan-Team bezieht die für 2010 entwickelten Fahrzeuge vom Ex-Toyota-Werksrennstall und leitet alle technischen Operationen aus den dortigen Hallen und Büros. Villeneuve ließ sich die Sitzschale präparieren, die Pedale einstellen und das Lenkrad anpassen. Die gleiche Prozedur hatte Kazuki Nakajima bereits vor zwei Wochen durchlaufen.#w1#

Karthikeyan noch nicht aus dem Rennen

Hundertprozentig sicher ist das Villeneuve-Comeback übrigens noch keineswegs. Einmal ganz davon abgesehen, dass das Stefan-Team noch keinen offiziellen FIA-Startplatz hat, hat der 38-jährige Kanadier noch immer keinen Vertrag unterschrieben. Man hört, dass ihm Narain Karthikeyan vorgezogen werden könnte. Der Inder würde Geld mitbringen und für ein finanzielles Wettbieten ist sich Villeneuve zu schade.

Auch Pastor Maldonado, der von Nicolas Todt gemanagt wird, stattete seinen zukünftigen Rennstall einen ersten Besuch ab. Der bisherige GP2-Pilot aus Venezuela soll als Ersatzpilot engagiert werden. Unterdessen schreiten die Vorbereitungen auf einen möglichen Start in Bahrain konsequent voran. Das zweite Chassis wird heute termingerecht fertiggestellt, anschließend soll es morgen eine Präsentation und eventuell ein Rollout geben.

Zustimmung der anderen Teams illusorisch?

Bereits vor Wochen hatte Stefan in der Hoffnung auf eine Starterlaubnis zwei Container mit Material nach Übersee geschickt. Die Fracht ist mittlerweile auf dem Flughafen angekommen und wird demnächst zur Rennstrecke in Manama transportiert. Das Team um den serbischen Geschäftsmann Zoran Stefanovic hofft auf den Startplatz von US F1. Die Amerikaner werden 2010 voraussichtlich gar nicht antreten können.

Doch selbst wenn in Bahrain nur zwölf Teams am Start sein werden, bedeutet das noch lange keine Startplatzgarantie für Stefanovic. Der Serbe ist laut Concorde-Agreement auf die Zustimmung aller anderen Rennställe, der FIA und des Inhabers der kommerziellen Rechte angewiesen. Ob Frank Williams, Vijay Mallya und Co. einem weiteren Team, das ihnen Start- und Preisgelder wegnehmen würde, zustimmen wollen, sei dahingestellt...

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