• 28.02.2010 20:12

Bridgestone: "Der Regen hat nicht geholfen"

Hirohide Hamashima über die Reifenentwicklung bei Bridgestone, das bescheidene Testwetter und die Erkenntnisse der Formel-1-Probefahrten

(Motorsport-Total.com) - Elf Teams stürzten sich im Februar in die Vorbereitungen für die neue Rennsaison, doch eine zwölfte Mannschaft war bei jedem einzelnen Test ebenfalls vor Ort: Die Reifentechniker von Bridgestone ließen sich die Entwicklungsfahrten der Formel-1-Rennställe nicht entgehen und beobachteten genau, wie die Fahrer mit den neuen Rennreifen zurecht kamen. In seiner Medienrunde spricht Bridgestones Entwicklungschef Hirohide Hamashima über die vier intensiven Testwochen in Spanien.

Titel-Bild zur News: Hirohide Hamashima

Hirohide Hamashima und seine Techniker sind mit den Testergebnissen zufrieden

Frage: "Hirohide, welche Erkenntnisse hat Bridgestone bei den Wintertests gewonnen?"
Hirohide Hamashima: "Die größte Veränderung, der schmalere Vorderreifen, funktioniert prima und hat eine positive Veränderung der Fahrzeugbalance mit sich gebracht."#w1#

"Die Teams konnten große Fortschritte machen, obwohl in diesem Monat nur eingeschränkt trockene Bedingungen herrschten. Wir wollten das Aufwärmen sämtlicher Trockenreifen verbessern und dieses Ziel haben wir erreicht. Die Pneus arbeiten gut mit den neuen, schweren Rennautos zusammen."

Frage: "Wie wichtig war es, in Barcelona noch einmal trockene Verhältnisse zu haben?"
Hamashima: "Nach dem vielen Regen in Jerez war es prima, noch etwas Streckenzeit im Trockenen zu haben."

"Die ersten Testfahrten in Valencia fanden ebenfalls bei trockenen Bedingungen statt, doch weil nur sieben Teams vor Ort waren, haben wir nur eine begrenzte Anzahl an Daten erhalten. Wäre Valencia der einzige Trockentest geblieben, dann gäbe es in Bahrain noch immer einiges zu lernen."

"Wäre Valencia der einzige Trockentest geblieben, dann gäbe es in Bahrain noch immer einiges zu lernen." Hirohide Hamashima

"Natürlich war das Wetter in Barcelona nicht perfekt. Am ersten Tag war die Strecke zudem noch so grün, dass erst am zweiten Tag eine ordentliche Menge an Gummi auf dem Asphalt lag. Der Regen am dritten Tag hat diesbezüglich nicht geholfen, doch insgesamt war dieser letzte Test sehr wertvoll."


Fotos: Testfahrten in Barcelona


Frage: "Was leisten die Trockenreifen?"
Hamshima: "In Barcelona konnten wir alle vier Reifenmischungen einem Test unterziehen. Wenn man die Temperaturen zu dieser Jahreszeit in Betracht zieht, dann hat die Leistung der Pneus unseren Vorhersagen entsprochen."

"Die vergangene Woche war eine gute Bestätigung für unsere Entwicklungsingenieure in Japan. Die superweichen Reifen sind einen Tick zu weich für diese fordernde Rennstrecke, doch mit dieser Mischung haben wir hier gute Ergebnisse erzielt."

"Die vergangene Woche war eine gute Bestätigung für unsere Entwicklungsingenieure in Japan." Hirohide Hamashima

"Meistens kam der weiche Gummityp zum Einsatz. Damit haben die Teams auch einige Longruns absolviert, um sich im Hinblick auf die neuen Regeln einige Strategieoptionen zurechtzulegen. Die mittleren und harten Mischungen haben uns ebenfalls gute Resultate eingebracht."

Frage: "Was sind 2010 die wichtigsten strategischen Überlegungen?"
Hamashima: "Weil das Nachtanken ab sofort verboten ist, werden sich die Teams ihre Boxenstopp-Strategien sehr genau überlegen. Wir könnten in diesem Jahr längere Stints sehen als in der jüngeren Vergangenheit."

"Die Reifenkonstruktion und die Mischungen wurden dahingehend modifiziert, um das zu ermöglichen. Für die Piloten, die in der Qualifikation in die Top 10 fahren, kommt erschwerend hinzu, dass sie das Rennen mit den Reifen aus dem Zeittraining beginnen müssen. Es wird interessant sein, zu sehen, wie sich das bei den ersten Rennen in der Realität gestaltet."