McLaren stellt Champions-Dreamteam vor

Überraschung beim McLaren-Launch in Newbury: Der MP4-25 für Button und Hamilton sieht völlig anders aus als die bisher vorgestellten Autos

(Motorsport-Total.com) - Was das neue Silberpfeil-Werksteam für die Deutschen, das ist McLaren für die Briten: Im Jahr eins nach dem Ausstieg von Mercedes als Teilhaber möchte der traditionsreiche Rennstall neu durchstarten - und zwar weiterhin mit einem (wenn auch britischen) Silberpfeil, denn Mercedes bleibt Motorenlieferant.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, MP4-25, Jenson Button

McLarens Ziel für die Saison 2010 ist klar: Der WM-Titel soll gewonnen werden!

Die eigentliche McLaren-Meldung vor der Saison 2010 ist nicht unbedingt die heutige Enthüllung des neuen MP4-25 im Vodafone-UK-Hauptquartier in Newbury, sondern vielmehr die Tatsache, dass das Team nicht nur mit zwei Briten, sondern noch dazu mit den letzten beiden Weltmeistern an den Start geht: Lewis Hamilton geht in seine vierte Saison mit dem Team aus Woking, während der amtierende Champion Jenson Button bereits vor seinem elften Formel-1-Jahr steht.#w1#

Dreamteam mit zwei britischen Weltmeistern

"Unsere Fahrer muss ich wohl nicht groß vorstellen", schmunzelte Teamchef Martin Whitmarsh unmittelbar vor der Enthüllung des Autos. Gleichzeitig entschuldigte er Mercedes-Sportdirektor Norbert Haug: "Norbert hat mich gestern Abend angerufen, dass er Probleme mit seiner Stimme hat und nicht kommen kann. Sonst wäre er heute hier gewesen. Aber Mercedes wird uns weiterhin starke Motoren zur Verfügung stellen."

Das Ziel ist klar: "Wir wollen gewinnen", kündigte Whitmarsh an. Und Teammanager Jonathan Neale verriet noch vor der Präsentation des MP4-25: "Es ist ein sehr elegantes Auto, wie ich finde." Dann war es endlich so weit: Um punkt 11:08 Uhr Ortszeit enthüllten Button und Hamilton das Fahrzeug. Gleich geblieben ist dabei nur die Lackierung, denn das Chassis sieht komplett anders aus als in den vergangenen Jahren - und anders als die Konkurrenzprodukte.

McLaren folgt zwar dem Trend mit der hohen Nase, doch die Lufteinlässe an den Seitenkästen fallen am MP4-25 extrem kantig aus und der Bereich hinter dem Fahrer ist aufgrund des größeren Benzintanks logischerweise bulliger geworden. Außerdem ist die Motorabdeckung von der Airbox gerade nach hinten gezogen, wie man das in Form der "Haifischflosse" schon 1995 erstmals bei McLaren gesehen hat. Ebenfalls auffällig sind die Kamin-Auspuffrohre.


Fotos: Präsentation des McLaren-Mercedes MP4-25


"Die Zahlen sehen sehr vielversprechend aus", strahlte Neuzugang Button, "aber wirklich sehen werden wir erst beim Test in Valencia, was das Auto taugt." Und Hamilton ergänzte: "Das Auto sieht ganz anders aus als im Vorjahr, wirklich ganz anders. Ich bin stolz darauf, denn ich hatte großen Input. Das Fahrverhalten wird bestimmt anders sein - hoffe ich zumindest! Ich kann es kaum noch erwarten, erstmals damit zu fahren."

Sponsoren bleiben McLaren treu

Im Sponsorenbereich scheint McLaren den Ausstieg von Mercedes gut verkraftet zu haben, denn die bekannte Chromlackierung wird weiterhin von zahlreichen Blue-Chip-Unternehmen geziert, darunter der Mobilfunkanbieter Vodafone, die Spirituosenmarke Johnnie Walker, der Mineralölhersteller Mobil 1 und die Bank Santander, um nur einige zu nennen. Weiterhin auf dem MP4-25 präsent ist auch der Schriftzug von Motorenlieferant Mercedes.

In der Organisation hat sich bei McLaren wenig geändert: Whitmarsh ist nach wie vor Teamchef, Paddy Lowe Technischer Direktor, Neale Teammanager, Force-India-Heimkehrer Simon Roberts Betriebsdirektor. Dafür fehlt im Vergleich zur Präsentation 2009 Sportdirektor Dave Ryan, der im Zuge der Lügenaffäre von Melbourne seinen Hut nehmen musste. "Mister McLaren" Ron Dennis hat mit der operativen Leitung des Formel-1-Teams nichts mehr zu tun.

McLaren-Mercedes MP4-25

Die Form der seitlichen Lufteinlässe des MP4-25 ist ziemlich ungewöhnlich Zoom

Allerdings besitzt Dennis weiterhin Anteile an der McLaren-Gruppe: Nach dem Ausstieg von Mercedes, der formell erst später in diesem Jahr endgültig vollzogen wird, kontrolliert der 62-Jährige wieder 25 statt 15 Prozent, genau wie sein langjähriger Partner Mansour Ojjeh. Die restlichen 50 Prozent liegen bei der Bahrain Mumtalakat Holding Company, die Mercedes die Hälfte der vakanten 40 Prozent abgekauft hat.

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