• 21.09.2009 17:26

  • von Pete Fink

Williams: Drittes Auto nur für den Nachwuchs

Patrick Head hat grundsätzlich keine Einwände gegen drei Autos pro Formel-1-Team, solange dadurch die Jugend eine Chance erhält

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo brachte die Diskussion um ein drittes Formel-1-Auto nicht nur an die Oberfläche, sondern sieht dieses Thema immer wieder gerne als Anlass, einem Comeback von Michael Schumacher einen Türspalt zu öffnen. Indirekte Zustimmung erhielt Ferrari nun aus den Reihen von Williams - wenn auch ganz anders definiert.

Titel-Bild zur News: Patrick Head (Teammitbesitzer)

Patrick Head würde ein drittes Auto unterstützen - aber nur für den Nachwuchs

"Wir wären nicht gegen so eine Regelung, solange in einem dritten Auto ein echter Nachwuchspilot sitzen würde", erklärte Williams-Teilhaber Patrick Head gegenüber dem Britischen Fernsehsender 'ITV'. Seine Begründung: "Die Formel 1 muss neue Leute in die Serie bringen."#w1#

Nun kann man die Ferrari-Ersatzfahrer Schumacher, Giancarlo Fisichella, Marc Gene oder Luca Badoer nicht gerade als Youngster im Headschen Sinne bezeichnen. Auch die Diskussion um Fernando Alonso, dem bekanntlich hartnäckige Wechselgerüchte nachgesagt werden, führt laut Head zum eigentlichen Hintergrund des Ferrari-Wunsches, die für 2010 Felipe Massa und Kimi Räikkönen unter Vertrag haben.

"Sie haben im Moment sehr viele Piloten und deshalb üben sie bei diesem Thema soviel Druck aus", urteilte Head. "Aber wenn jemand zum Beispiel Alonso, Kimi Räikkonen und Michael Schumacher fahren ließe, dann weiß ich nicht, ob das eine ideale Situation sein würde."

Vor allem aus der Sicht der Mittelfeld-Teams, denn bei eventuell sogar 28 Autos wird es 2010 sowieso schwer genug, in die Punkte zu kommen. "Wenn etwa McLaren, Ferrari, Red Bull und Brawn die schnellsten Autos sind, und die dann plötzlich auch noch ein drittes Auto bringen, das sogar Punkte holen kann, dann purzeln alle anderen die Leiter weiter hinunter."

Reine Kostengründe sprechen laut Head hingegen weniger gegen drei Autos pro Formel-1-Team. "Ohne die Testfahrten während der Saison ist es nicht sehr teuer, ein drittes Auto zu bringen. Wenn wir müssen, dann würden wir es machen."