Wieder "Tauwetter": FIA gestattet Motorenausgleich

Das zuletzt aufgekommene Ungleichgewicht zwischen den Motorenherstellern soll bis zur nächsten Saison wieder aufgehoben werden

(Motorsport-Total.com) - Nach der Mercedes-Dominanz beim Highspeed-Grand-Prix in Monza hat die FIA dem Wunsch einiger Teams stattgegeben, die in der Entwicklung an und für sich "eingefrorenen" V8-Motoren "aufzutauen" und in ihrer Leistung anzugleichen. Dies wurde vom Motorsport-Weltrat heute in Paris beschlossen und offiziell bekannt gegeben.

Titel-Bild zur News: Mercedes-V8-Motor von 2008

Die V8-Motoren in der Formel 1 streuen in ihrem Leistungsniveau nur marginal

Im Gegensatz zum letzten Leistungsausgleich vor einem Jahr, als Renault und Honda gestattet wurde, ihre Motoren aufzurüsten, müssen die stärkeren Motoren diesmal abgerüstet werden. Auf diese Weise will die FIA verhindern, dass die Performance scheibchenweise wächst und die Geschwindigkeiten zu hoch werden. Dies will der Automobilweltverband aus Sicherheitsgründen verhindern.#w1#

"Das ist bestimmt etwas, was wir innerhalb der zuständigen Arbeitsgruppe besprechen", hatte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali nach Monza gesagt. "Heute haben wir eine starke Vorstellung der Mercedes-Motoren gesehen, aber bevor man vorschnelle Schlüsse zieht, müssen wir uns die Leistungsdaten ansehen, die Drehmomentkurve und so weiter. Dieser Punkt liegt aber bei den Teams zur Diskussion auf dem Tisch, denn wir müssen das genau verstehen."

Auch Toyota-Teampräsident John Howett hatte gegenüber 'Motorsport-Total.com' bestätigt, dass Gespräche über eine Angleichung der Motoren stattfinden sollen: "Ich kann im Augenblick nichts dazu sagen. Wir Motorenlieferanten sprechen derzeit darüber. Wenn wir dabei zu einem Ergebnis kommen sollten, dann würden wir uns sicherlich an die FIA wenden. Im Moment gibt es diesbezüglich aber noch keine klare Situation", so der Brite.

Wie weit die fünf derzeit in der Formel 1 vertretenen Motoren streuen, ist nicht bekannt. Fachleute gehen von mehr als 20 PS aus, obwohl Mercedes-Sportchef Norbert Haug einen Leistungsvorteil von angeblich 30 PS erst kürzlich als "Märchen" bezeichnet hatte. Unterschiede gibt es jedoch nicht nur in der reinen Leistung, sondern auch in den Bereichen Fahrbarkeit, Dimensionen, Schwerpunkt und vor allem Benzinverbrauch.