• 21.06.2009 13:17

Rebellen machen ernst: "New Formula", 17 Rennen

McLaren-Boss Martin Whitmarsh: Ende Juli gibt es kein Zurück - EuroSpeedway Möglichkeit für den provisorischen FOTA-Kalender

(Motorsport-Total.com/SID) - Die Formel-1-Rebellen machen ernst: Nach dem angekündigten Ausstieg zum Saisonende sind die Pläne für eine neue Rennserie offenbar weiter fortgeschritten als bisher angenommen. So soll es beispielsweise einen konkreten Entwurf für einen eigenen Kalender mit insgesamt 17 Rennen geben, auch ein Arbeitstitel für die "Piratenserie" ist angeblich gefunden: "New Formula". Eine offizielle Bestätigung dieser Gerüchte gibt es aber bisher nicht.

Titel-Bild zur News: Start in Imola

Die "New Formula" könnte zum Beispiel ein Rennen in Imola austragen

Noch könne die Spaltung verhindert werden, sagte McLaren-Boss Martin Whitmarsh in Silverstone, allerdings werde die Zeit für den angestrebten Formel-1-Frieden knapp. Laut Whitmarsh müsse bis Ende Juli ein Kompromiss zwischen der Teamvereinigung FOTA und dem Automobilweltverband FIA gefunden werden. Danach gebe es kein Zurück mehr.#w1#

"Ende Juli wird jeder auf den auseinandergehenden Wegen weiter fortgeschritten sein. Was immer uns jetzt trennt, wird dann noch eklatanter sein", sagte Whitmarsh. Ein Einlenken von FIA-Präsident Max Mosley scheint in der verfahrenen Situation derzeit wenig realistisch, im Gegenteil: Mosley will die Rebellen verklagen, falls sie aus der Formel-1-WM aussteigen sollten. Derzeit prüfen die Anwälte beider Parteien die Möglichkeit einer juristischen Auseinandersetzung.

In der "New Formula" würden nach derzeitigem Stand der Dinge die acht abtrünnigen Rennställe Brawn, BMW Sauber F1 Team, Ferrari, McLaren-Mercedes, Red Bull, Renault, Toro Rosso und Toyota 2010 in Konkurrenz zur bisher gewohnten Formel-1-WM starten.

Sollte tatsächlich kein Kompromiss gefunden werden, wäre Bernie Ecclestone der große Verlierer im Machtkampf. Dem Formel-1-Promoter bliebe nach derzeitigem Stand nur eine Garagen-WM mit fünf Teams. Alle Topfahrer wie Weltmeister Lewis Hamilton, Fernando Alonso oder Kimi Räikkönen haben angekündigt, ihren Arbeitgebern in die neue Serie zu folgen.

Die deutschen Fans werden die Stars in jedem Fall wohl auch 2010 zu sehen bekommen, dann aber nicht in Hockenheim oder auf dem Nürburgring, sondern in der Lausitz. Der hochmoderne EuroSpeedway, auf dem seit Jahren die DTM fährt, soll am 15. August 2010 Schauplatz für ein Gastspiel der "New Formula" sein.

¿pbvin|512|1640||1pb¿Das Datum wollten die Streckenbetreiber nicht bestätigen, aber in der Lausitz macht man kein Geheimnis aus dem Interesse für die neue Rennserie: "Wir sind grundsätzlich offen für jegliche Art von interessanten und viel versprechenden Veranstaltungen, die bisher noch nicht auf dem EuroSpeedway platziert sind", sagte Frank Poensgen, Assistent der Geschäftsführung.

Insgesamt fünf Rennen aus dem aktuellen WM-Kalender würden im Falle einer Spaltung für die "neue Formel 1" zur Verfügung stehen: Monte Carlo, Silverstone, Monza, Suzuka und Abu Dhabi.

Möglicher Rennkalender der New Formula:

7. März: Buenos Aires/Argentinien
21. März: Mexiko-City/Mexiko
11. April: Jerez/Spanien
25. April: Portimão/Portugal
2. Mai: Imola/Italien
23. Mai: Monte Carlo/Monaco
6. Juni: Montréal/Kanada
13. Juni: Indianapolis/USA
11. Juli: Silverstone/Großbritannien
25. Juli: Magny-Cours/Frankeich
15. August: EuroSpeedway Lausitz/Deutschland
29. August: Helsinki/Finnland
12. September: Monza/Italien
26. September: Abu Dhabi/Vereinigte Arabische Emirate
10. Oktober: Singapur/Singapur
24. Oktober: Suzuka/Japan
7. November: Adelaide/Australien

Ersatzrennen: Surfers Paradise/Australien