• 19.06.2009 19:02

  • von Fabian Hust

Alonso: Formel 1 "mehr oder weniger" gestorben

Der Renault-Pilot spricht über die aktuelle Situation in der Formel 1 und schwört gleichzeitig seinem Arbeitgeber und der FOTA die Treue

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso ist einer jener Fahrer, die sagen, was sie denken, und angesichts der aktuellen politischen Situation in der Formel 1 nimmt der Spanier erneut kein Blatt vor den Mund. Er befürchtet, dass der Machtkampf zwischen dem Automobilweltverband FIA und der Team-Vereinigung FOTA zum Ende der "Königsklasse des Motorsports" führt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso steht voll und ganz hinter den Plänen der FOTA

"Mehr oder weniger, ja", meinte der Spanier darauf von Medienvertretern angesprochen. "Natürlich wird es sie weiterhin geben, aber natürlich mit dem gleichen Motor für jeden, mit kleinen Teams. Niemand kennt jene Teams, niemand kennt die Fahrer. Es ist also wie die A1GP, die GP2. Es ist eine sehr nette Kategorie, aber niemand schert sich darum."#w1#

Der zweimalige Formel-1-Weltmeister ist enttäuscht, dass sich die beiden Parteien nicht einig werden konnten: "Das war eine traurige Nachricht, das steht fest. Denn wir haben alle darauf gehofft, dass es im letzten Moment eine Lösung gibt, und diese hat es nicht gegeben."

"Wir haben alle darauf gehofft, dass es im letzten Moment eine Lösung gibt." Fernando Alonso

Der Renault-Pilot glaubt unabhängig davon an den Erfolg einer Konkurrenz-Serie: "Diese wird kommen und die Formel 1 könnte verschwinden. Wir müssen aus diesem Grund in die beste Kategorie gehen, die im Moment jene der FOTA ist, mit den besten Teams in der Welt und den besten Fahrern in der Welt. Ich denke, dass es eine gute Serie werden könnte. Natürlich ist dies meiner Meinung, aber ich bin mir zu 99 Prozent sicher, dass die anderen Fahrer mir zustimmen werden."

"Die neue Kategorie scheint sehr attraktiv zu sein, auch für die Fans. Es wird wohl bessere Ticket-Preise geben und solche Dinge. Wir werden eine neue Kategorie bekommen, eine neue Formel 1. Ich glaube daran, dass die Dinge besser gemacht werden können als in der Formel 1. Die neue Kategorie kann vielleicht also einige Dinge verbessern."

"Die neue Kategorie scheint sehr attraktiv zu sein, auch für die Fans." Fernando Alonso

Das Tauziehen im Hintergrund schade jedoch fast allen Beteiligten, da ist sich der Rennfahrer aus Oviedo sicher: "Jeder verliert. Die Teams verlieren, nur die FIA verliert nichts, weil sie kein Geld investiert. Die Fahrer verlieren, aber ich denke, dass es für die Formel 1 am schlimmsten ist."

Wie viele andere Insider kann sich allerdings auch Alonso vorstellen, dass es noch zu einer Einigung kommt: "Die Starterliste der FIA wird morgen nicht veröffentlicht, da es keine Teams gibt, die sie auf die Liste setzen können. Vielleicht werden sie also ein paar Wochen warten und alles wird wieder normal und wir sehen vielleicht, wie die FOTA-Teams in der Formel 1 fahren."

"Es ist nicht vorbei, aber das ist im Moment nicht das Problem des Teams. Sie haben das Maximum getan, es ist also nun Sache der FIA. Meiner Meinung nach hatten sie zwei Monate Zeit dafür. Vielleicht ist es nun zu spät. Wir werden sehen", so Alonso, der Renault "zu 100 Prozent" in die neue Serie folgen würde.