• 26.03.2009 16:04

  • von Marco Helgert

Diffusor legal: Erleichterung bei Brawn

Der Protest kam für Ross Brawn alles andere als überraschend, dennoch war man sich den Erfolges nie hundertprozentig sicher

(Motorsport-Total.com) - Der Winter war für das Brawn-Team schon schwierig genug, nachdem Honda den Stecker zog und es lange Zeit unklar war, wie das Team weitermachen könnte. Doch schließlich gelang nicht nur die Rettung, sondern auch fast eine Art Auferstehung. Aus der Honda-Schwäche war fast eine Überlegenheit bei den Tests geworden. Doch ein Widerstand formierte sich: Der Diffusor des BGP 001 soll - ebenso wie die von Toyota und Williams - nicht den Regeln entsprechen.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Teamchef) Melbourne, Albert Park Melbourne

Ross Brawn hatte gut lachen: Die erste Runde im Diffusorstreit ist überstanden

In Melbourne passierte das, was vorher im Grunde schon klar war: Einige Kontrahenten legten Protest ein - und verloren. Die Diffusoren wurden explizit als innerhalb der Regelungen angesehen. Damit ist die Sache aber nur vorerst vom Tisch, denn weitere Schritte stehen den Teams offen. Doch die Erleichterung war spürbar, vor allem bei Ross Brawn.#w1#

Fairer Protest

"Wir sind mit der Überzeugung angereist, dass unser Diffusor den Regeln entspricht. Die Rennkommissare haben diesem Standpunkt entsprochen", so Brawn nach der Entscheidung. "Ich würde die Sache gern als erledigt betrachten, aber meine Entscheidung ist das nicht. Hoffen wir, dass das nicht den Start in die tolle Saison stört."


Fotos: Großer Preis von Australien, Pre-Events


Die Vorgänge waren vom Team jedoch erwartet. "Die anderen Teams haben uns ihre Zweifel und Sorgen mitgeteilt", so Brawn. Gerade bei neuen Regeln sei es häufig, dass man Regeln erst auslegen muss. Im Laufe der Zeit würde sich dann eine Meinung abzeichnen. "Aber ich muss sagen, dass sie da fair und ordentlich gehandelt haben", fuhr er fort. "Sie haben uns vorab über ihr Vorhaben informiert."

Einfach war die Zeit in Melbourne aber nicht. "Das war in den vergangenen 24 Stunden schon eine Riesenablenkung", fuhr er fort. "Sie bestätigten ihren Willen für einen Protest, konnten den aber nicht einlegen, ehe die technische Abnahme durch war. Hoffentlich können wir uns nun darauf konzentrieren, an den nächsten Tagen das Beste aus dem Auto herauszuholen."

Brawn wäre unter allen Umständen mitgefahren

Der gesamte Streit ist der Auslegung der Regeln geschuldet - oder besser der Interpretation. "Wir glauben, dass die Interpretation sehr klar ist. Aber wir werden unseren Gegnern sicher nicht erklären, wie unsere Interpretation aussieht. Das müssen sie selbst rausfinden", so Brawn.

¿pbvin|512|1393||0pb¿Sicher war man sich vor dem Wochenende aber nicht. "Es hätte jemand mit einem Standpunkt aufkreuzen können, der völlig richtig ist und den wir nicht bedacht haben", fuhr er fort. "Wenn das der Fall gewesen wäre, dann hätte es ein Problem geben können und wir hätten das Design ändern müssen."

Dazu aber kam es nicht - und es wäre wohl auch nicht der Untergang des Teams gewesen. "Das wäre eine weitere Herausforderung gewesen, von denen wir in den vergangenen Monaten schon so viele hatten", so der 54-Jährige. "Wir hätten schon einen Weg gefunden. Die Jungs wären direkt mit dem Fiberglas rausgefahren. Schön wäre das nicht gewesen, aber wir hätten einen Weg für das Rennen gefunden."