Abschied von Dennis: "Ron hat viel geleistet"

Mercedes-Sportchef Norbert Haug ist von Ron Dennis' Rücktritt nicht überrascht - Aufstockung der Anteile am Team derzeit kein Thema

(Motorsport-Total.com) - Nicht ganz überraschend hat Ron Dennis heute in Woking per 28. Februar seinen Rücktritt als Teamchef von McLaren-Mercedes bekannt gegeben. Der 61-Jährige macht damit Platz für Martin Whitmarsh, den er in den vergangenen Jahren systematisch als Nachfolger aufgebaut hat. Komplett zurückziehen wird sich "Mister McLaren" aber nicht.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh, Norbert Haug und Ron Dennis

Aus drei mach zwei: Martin Whitmarsh, Norbert Haug und Ron Dennis

"Ron wird nach wie vor dabei sein", erklärte Mercedes-Sportchef Norbert Haug im Rahmen einer Telefonkonferenz. "Er ist ein Partner, ein Freund - von mir, von Mercedes. Er hat unheimlich viel geleistet für uns, aber ich glaube nicht, dass jetzt die Zeit für einen Rückblick ist, denn er ist nach wie vor integriert. Es gibt weiterhin jede Menge für ihn zu tun, was die Weiterentwicklung der McLaren-Gruppe betrifft, und er wird sicherlich mit uns bei den Rennen dabei sein."#w1#

Neue Aufgaben in der McLaren-Gruppe

Dennis wird sich vor allem um den Supersportwagen McLaren SLR kümmern, aber auch um andere Aufgaben innerhalb der McLaren-Gruppe, die bekanntlich bei weitem nicht nur aus dem Formel-1-Team besteht. Haug sieht diesen Schritt positiv: "Für das tägliche Formel-1-Leben von Ron ist es eine Marscherleichterung, denn er kann sich jetzt auf die McLaren-Gruppe konzentrieren", gab der Deutsche zu Protokoll.

"Für das tägliche Formel-1-Leben von Ron ist es eine Marscherleichterung." Norbert Haug

Es sei "kein Geheimnis" gewesen, "dass Martin Whitmarsh lange als sein Nachfolger gehandelt wurde, und das wurde heute offiziell bekannt gegeben", so Haug. Und weiter: "Es war ein Prozess, der schon lange in Diskussion war - auch in früheren Zeiten. Wir haben aber nicht darauf gedrängt. Wir haben sowieso schon immer als Trio gearbeitet. Jeder hat dabei seine Rolle. Die Rolle von Martin Whitmarsh heißt jetzt Teamchef. In der Praxis ändert sich gar nichts."

Dennis hält bekanntlich 15 Prozent an der McLaren-Gruppe; weitere 15 Prozent liegen bei Mansour Ojjeh (TAG), 30 bei der arabischen Investmentgruppe Mumtalakat Holdings, 40 bei Mercedes. Wäre es nun nicht logisch, die 15 Prozent von Dennis und damit die absolute Mehrheit zu übernehmen, Norbert? "Nein, überhaupt nicht", entgegnete Haug. "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Das ist ein ganz normaler Prozess, der eigentlich nicht die große Überraschung sein sollte."

Hamilton verliert eine Vaterfigur

Ein besonderes Verhältnis zum scheidenden Teamchef hat Lewis Hamilton, der schon seit seiner Kindheit unter den Fittichen des Weltmeistermachers steht. Hamilton wurde von Dennis finanziell und sportlich unterstützt, systematisch an die Formel 1 herangeführt und schließlich zum Prototypen des modernen Rennfahrers gemacht. Trotzdem sieht er den Verlust seiner motorsportlichen Vaterfigur relativ gelassen, eben weil er ihn nicht als Verlust empfindet.

"Ron tritt nicht zurück, er macht nur einen Schritt zur Seite." Lewis Hamilton

"Ron tritt nicht zurück, er macht nur einen Schritt zur Seite", betonte der amtierende Champion nach der Präsentation des McLaren-Mercedes MP4-24. "Er hat in meinem Leben und auch für das Team eine riesige Rolle gespielt, aber er wird im Team immer eine riesige Rolle spielen." An der Grundstimmung werde sich durch den Führungswechsel nichts ändern: "Wir haben ein tolles Team und wir halten zusammen."

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