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  • 16.11.2008 21:30

  • von Roman Wittemeier

Kanada-Grand-Prix: Das endgültige Aus!

In Montréal sind die Bemühungen zur Rettung des Grand Prix von Kanada gescheitert - Forderungen von Bernie Ecclestone waren "vollkommen überzogen"

(Motorsport-Total.com) - Der kanadische "Circuit Gilles Villeneuve" muss ausgerechnet im Jahr seines 30-jährigen Bestehens einen schmerzhaften Schlag verkraften. Scheinbar sind die intensiven Bemühungen zur Rettung des Formel-1-Rennens auf der Insel im St. Lorenz Strom nicht von Erfolg gekrönt. Man sei in den Verhandlungen gescheitert, gab Quebecs Premierminister Jean Charest soeben auf Nachfrage kanadischer Medien bekannt. Auf einer Pressekonferenz sollen in der Nacht weitere Erklärungen folgen.

Titel-Bild zur News:

Die kanadische Flagge wird 2009 wohl nicht mehr in der Formel 1 wehen

Die Streckenbetreiber sowie Montréals Bürgermeister Gerald Tremblay und Vertreter der hiesigen Regierung hatten zuletzt ein Finanzpaket geschnürt, welches Formel-1-Boss Bernie Ecclestone jährliche Garantien in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro versprach. Doch angeblich gab sich der Brite mit diesem Angebot nicht zufrieden. "Das kann sich keine Regierung der Welt leisten", wurde der Premier zitiert.#w1#

Nach Informationen der kanadischen Zeitung 'La Presse' soll Ecclestone erhebliche Forderungen gestellt haben - nicht nur finanzieller Art. Der 78-Jährige soll die Ablösung von Grand-Prix-Promoter Normand Legault gefordert haben heißt es. Aus Sicht der Regierung und Stadtverwaltung seinen die Verhandlungen gescheitert, neue Gesprächsrunden mit Ecclestone soll es nicht geben.

Auf der Pressekonferenz am späten Abend in Montréal wollen Tremblay und der zuständige Minister Raymond Bachand angeblich einen Brief von Ecclestone verlesen, in welchem der Formel-1-Boss seine Bedingungen für eine Rückkehr nach Kanada darlegte. Laut Presseberichten soll der Brief in arrogantem Ton formuliert sein, Ecclestone fordere darin regelrecht den Kopf von Legault. "Die Leiche ist noch nicht kühl und schon kreisen die Geier", kommentierte der Montréal-Promoter mit schwarzem Humor.