• 11.10.2008 15:20

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Hamilton will "keine dummen Risiken eingehen"

Der McLaren-Mercedes-Pilot über das Qualifying in Fuji, den Kampf gegen Ferrari und was er aus dem verpatzten Titelkampf vergangenes Jahr gelernt hat

(Motorsport-Total.com) - Lange Zeit sah es danach aus, als könne Lewis Hamilton Ferrari in der Qualifikation zum Großen Preis von Japan nicht schlagen, doch am Ende schaffte es der Brite, eine starke Runde aus dem Hut zu zaubern und platzierte sich um 0,240 Sekunden Vorsprung vor Kimi Räikkönen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton will sich den Titel dieses Jahr nicht entgehen lassen

Für seine Vorstellung kassierte der Brite von seinem Chef Ron Dennis ein überschwängliches Lob: "Ron war ganz schön begeistert, das ist natürlich sehr positiv", erklärte der McLaren-Mercedes-Pilot nach dem Qualifying gegenüber Medienvertretern. "Um ehrlich zu sein, stimme ich ihm zu, es war eine meiner besten Runden. Fantastisch ist, dass auch Heikki eine tolle Runde hatte."#w1#

Das Zeitenfahren hatte für den WM-Führenden in der Tat zunächst nicht besonders gut angefangen: "Die erste Runde, die ich fuhr, war ziemlich schlecht. Ich habe in der ersten Kurve ziemlich viel Zeit verloren. Ich hatte die ganze Zeit Übersteuern und musste korrigieren. Im letzten Sektor hatte ich in den Kurven ganz schön zu kämpfen. Für die zweite Runde hatte ich meine Reifen wesentlich besser vorbereitet. Ich war siebeneinhalb Zehntelsekunden schneller, das war eine großartige Runde."

"Die erste Runde, die ich fuhr, war ziemlich schlecht." Lewis Hamilton

Im vergangenen Jahr verlor Hamilton trotz eines großen Vorsprungs auf Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen die Weltmeisterschaft in den letzten drei Rennen. Dies soll dieses Jahr nicht noch einmal passieren: "Im vergangenen Jahr führten einige Probleme, die wir in den letzten Rennen hatten, zu dem Endergebnis. Das Wichtigste ist jedoch die Art und Weise, wie wir daraus hervorgegangen sind, und wie wir nach vorne geschaut haben."

"Ich habe nun ein Jahr Erfahrung in der Formel 1, habe mich besser vorbereitet", meint der 23-Jährige. "Mein Trainer hat mich besser vorbereitet, auch mental, das Team das Auto besser. So gesehen befinden wir uns in einer besseren Position. Die letzten Rennen der Saison sind immer die schwierigsten."

"Die letzten Rennen der Saison sind immer die schwierigsten." Lewis Hamilton

So wird er auch beim Start am Sonntag in Fuji aufpassen: "Ich möchte natürlich nicht in der ersten Kurve in einen Zwischenfall verwickelt werden. Ich werde den Start so angehen wie immer, versuche einen guten Start hinzubekommen und in die erste Kurve als Erster einzubiegen. Ich werde vernünftig sein und keine dummen Risiken eingehen. Aber ich fahre, um zu gewinnen."

Vergangenes Jahr hatte McLaren-Mercedes gegen Ferrari in Fuji einen Vorteil: "Ich denke, dass sie im Vergleich zum vergangenen Jahr die Lücke auf uns geschlossen haben, vielleicht sogar etwas vor uns liegen. Sie waren deutlich konkurrenzfähiger als im vergangenen Jahr, vielleicht sogar etwas schneller. Aber man muss im Qualifying den Job erledigen, vielleicht waren wir in der Lage, mehr aus unserem Auto herauszuholen. Es ist schwierig zu sagen, wer der Schnellste ist. Schlussendlich stehen wir auf der Pole."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Japan, Samstag


Dass er gegenüber Massa einen Punkte-Vorsprung hat, sieht Hamilton selbst nicht als psychologischen Vorteil an: "Man weiß nie, was passiert. Ich hoffe, dass ich durch das morgige Rennen ohne Probleme durchkomme. Aber es kann alles passieren. Wir müssen uns darauf konzentrieren, mehr Punkte als sie zu holen. Um ehrlich zu sein, macht es für mich keinen Unterschied aus."