• 09.09.2008 19:00

Hamilton-Manöver: Rennleitung war informiert

McLaren-Mercedes legt gegen die Hamilton-Strafe Protest ein - auch, weil die Rennleitung das Manöver zunächst für in Ordnung befunden hatte

(Motorsport-Total.com) - Immer höhere Wellen schlägt die Strafe gegen Lewis Hamilton beim Grand Prix von Belgien am vergangenen Sonntag, gegen die McLaren-Mercedes heute offiziell bei der FIA Protest eingelegt hat. In Bezug auf das fragliche Überholmanöver gegen Kimi Räikkönen in La Source sind nämlich einige neue Fragezeichen aufgetaucht.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton

Die Strafe gegen Lewis Hamilton wirft immer noch neue Fragen auf

Bereits unmittelbar nach der Entscheidung der Rennleitung, Hamilton nachträglich mit einer 25-Sekunden-Strafe zu belegen und ihm damit den Sieg abzuerkennen, hatten sich zahlreiche Experten kritisch geäußert. Nun kam ein weiteres Detail zum Vorschein, das die Stimmung unter den Experten weiter aufheizen wird: Der McLaren-Mercedes-Kommandostand hatte das Hamilton-Manöver gegen Räikkönen nämlich von der Rennleitung absegnen lassen!#w1#

Rennleitung hatte keine Bedenken

"Wir haben die Rennleitung von der Boxenmauer aus gebeten, zu bestätigen, dass sie damit einverstanden sind, wie Lewis Kimi passieren hat lassen, und sie haben bestätigt, dass die Position auf eine Art und Weise zurückgegeben wurde, die 'okay' war. Wenn die Rennleitung stattdessen irgendwelche Bedenken hinsichtlich Lewis' Verhalten geäußert hätte, dann hätten wir Lewis instruiert, Kimi ein zweites Mal überholen zu lassen", so McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh.

Zum Hintergrund sei an dieser Stelle erläutert, dass Rennleitung und die drei Rennkommissare, die die Entscheidung zu treffen hatten, zwei unterschiedliche Dinge sind. Die Rennleitung ist jenes FIA-Kontrollbüro, das beispielsweise über Safety-Car-Phasen, Abbrüche oder dergleichen entscheidet - unter der Leitung von Charlie Whiting. Die drei Rennkommissare greifen hingegen nur ein, wenn Zwischenfälle untersucht und Strafen ausgesprochen werden müssen.

Unabhängig davon schilderte im Zuge der McLaren-Mercedes-Bestätigung des offiziellen Protests auch Hamilton selbst noch einmal seine Sicht der Dinge: "Drei Runden vor Schluss", so der Vizeweltmeister, "kam ich Kimi so nahe, dass ich vor der letzten Schikane einen Überholversuch wagte. Ich war in der Bremszone des ersten Scheitelpunkts der Schikane knapp vor ihn. Kimi kämpfte vor dem zweiten Scheitelpunkt zurück, ließ mir aber innen keinen Platz."

Hamiltons Sicht der Dinge

"Die einzige Möglichkeit für mich, eine Kollision zu vermeiden, war das Abschneiden des zweiten Scheitelpunkts. Ich kam vor Kimi aus dem zweiten Scheitelpunkt heraus und lupfte daher bei Start und Ziel vom Gas, um sicherzustellen, dass Kimi wieder nach vorne kommt. Das Team hat mich am Funk auch angewiesen, Kimi vorbeizulassen, aber das war bereits erledigt. Kimi fuhr vor mir über Start und Ziel und war um 6,7 km/h schneller als ich", erläuterte Hamilton.

Damit war seiner Meinung nach die Pflicht erledigt und er durfte wieder angreifen - was er bekanntlich auch tat: "Nachdem ich Kimi erlaubt hatte, mich zu passieren, wechselte ich von der linken auf die rechte Seite der Strecke und überholte im Zuge dessen Kimi. Dann attackierte ich Kimi innen in der ersten Kurve und bremste ihn erfolgreich aus", schilderte Hamilton noch einmal die Ereignisse in der 42. beziehungsweise 43. Runde des Belgien-Grand-Prix.

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