Drittes Freies Training: Außenseiter voran

Robert Kubica fuhr am Samstagmorgen in Valencia Bestzeit vor Nico Rosberg und Sébastien Bourdais - Ferrari und McLaren-Mercedes zurückhaltend

(Motorsport-Total.com) - Äußerst überraschend ging das heutige dritte Freie Training zum Grand Prix von Europa in Valencia aus. Nach 60 Minuten hatten nämlich nicht die beiden Topteams Ferrari und McLaren-Mercedes die Nase vorne, sondern es führten vier krasse Außenseiter das Feld an. Bedeuten muss das jedoch nicht viel.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Schon das ganze Wochenende in Valencia sehr schnell: Robert Kubica

Bei bewölktem Himmel und 27 Grad setzte sich nach 15 Runden Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/15 Runden) mit einer Bestzeit von 1:38.754 Minuten durch. Der Pole lag damit knapp vor zwei weiteren Überraschungsleuten, Nico Rosberg (Williams-Toyota/+ 0,123/18 Runden) und Sébastien Bourdais (Toro-Rosso-Ferrari/+ 0,255/16 Runden). Vierter wurde Kazuki Nakajima (Williams-Toyota/+ 0,516/17 Runden).#w1#

Topteams trainierten mit mehr Benzin

Dass die Underdogs so weit vorne landeten, hatte allerdings einen Grund, denn die beiden Topteams Ferrari und McLaren-Mercedes bereiteten sich wohl auf das Qualifying vor, in dem sie ja voraussichtlich nie mit ganz wenig Benzin im Tank fahren müssen - Q3 wird bekanntlich mit Rennbenzinmenge bestritten. Als unbekannter Faktor kommt freilich dazu, dass es laut letzten Prognosen am Nachmittag regnen könnte.

Bester Vertreter des etablierten Spitzenquartetts war heute Morgen Felipe Massa (Ferrari/+ 0,522/18 Runden) auf P5. Die anderen drei roten oder silbernen Fahrer blieben farblos: Lewis Hamilton (+ 0,560/13 Runden) landete nach einem Dreher auf Position sieben, Heikki Kovalainen (beide McLaren-Mercedes/+ 1,048/14 Runden) wurde 14. und Kimi Räikkönen (Ferrari/+ 1.056/20 Runden) 15. Räikkönen war übrigens ohne Radkappe unterwegs.

Angesichts des ungewöhnlichen Klassements darf man in Frage stellen, wie viel die erzielten Zeiten wirklich wert waren. Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/18 Runden) nutzte die Gunst der Stunde jedoch und war als Achter mit 0,581 Sekunden Rückstand erstmals einigermaßen auf dem Level von Kubica. Timo Glock (16./Toyota/+ 1,165/22 Runden) und Adrian Sutil (17./Force-India-Ferrari/+ 1,265/21 Runden) lagen hingegen recht weit zurück.

Extrem knappe Zeitabstände

Auffällig waren die insgesamt extrem knappen Abstände auf dem fünfeinhalb Kilometer langen Stadtkurs, der auch heute Morgen keine nennenswerten Zwischenfälle fabrizierte. Zwar gab es wie schon gestern den einen oder anderen Ausritt, aber die Mauern wurden bisher nicht geküsst. Gar nicht erst Gelegenheit dazu hatte übrigens Jarno Trulli: Der Toyota-Pilot absolvierte nur zwei Shakedownrunden und musste den Rest der Session von der Garage aus beobachten.

Jarno Trulli

Jarno Trulli konnte aufgrund von technischen Problemen nicht trainieren Zoom

Für heute Nachmittag gelten unverändert die Fahrer von Ferrari und McLaren-Mercedes als Favoriten, allerdings darf sich auch Kubica Außenseiterchancen auf die erste Reihe ausrechnen. Jede weitere Prognose wäre wohl zu gewagt, denn aufgrund der knappen Zeitabstände wird es im Kampf um die beiden Cuts (Top 15 und Top 10) besonders umkämpft zugehen. Auf jeden Fall erwartet uns also ein spannendes Qualifying.