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Zweites Freies Training: Kovalainen vor Webber

Heikki Kovalainen war am Freitagnachmittag in Silverstone klar Schnellster vor Webber und Hamilton - Rosberg und Vettel in den Top 6

(Motorsport-Total.com) - Obwohl die zehn Formel-1-Teams vor einer Woche in Silverstone getestet haben, sorgten sie heute Nachmittag vor etwa 60.000 Zuschauern für eine spannende zweite Session über 90 Minuten. Bei trockenen Bedingungen und bis zu 21 Grad hofften die Fans aber vergeblich auf eine Bestzeit von Lokalmatador Lewis Hamilton.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Für Heikki Kovalainen begann das Wochenende genau nach Wunsch

Der McLaren-Mercedes-Pilot schenkte sich zum Schluss sogar eine finale Attacke, stieg schon ein paar Minuten vor Ende des zweiten Freien Trainings aus dem Cockpit und belegte mit 0,554 Sekunden Rückstand nach 31 Runden den dritten Platz. Zuvor hatte er sich den einen oder anderen kleinen Fehler geleistet, so zum Beispiel nach zehn Minuten, als er beim Anbremsen der Vale-Kurve mit den rechten Rädern ins Gras kam und wegrutschte.#w1#

Kovalainen mit konstant starker Leistung

Zuversicht darf der Brite allerdings aus der starken Performance seines Teams schöpfen, denn die Bestzeit ging heute Nachmittag an seinen Stallgefährten Heikki Kovalainen. Der Finne wurde im schnellsten seiner 35 Versuche in 1:19.989 Minuten gestoppt und war damit um 0,531 Sekunden schneller als sein nächster Verfolger, der Australier Mark Webber (Red-Bull-Renault/32 Runden). Generell wirkte Kovalainen konstanter und schneller als Hamilton.

Den zweiten Red-Bull-Renault stellte David Coulthard (+ 0,600/36 Runden) bei seinem 15. und letzten Auftritt in Silverstone zunächst auf den vierten Platz, was für den Rest des Wochenendes Mut macht - schließlich war auch Sebastian Vettel (Toro-Rosso-Ferrari/+ 0,816/43 Runden) sehr flott unterwegs. Der einzige Pilot aus dem Red-Bull-Aufgebot, der heute deutlich abfiel, war Sébastien Bourdais (Toro-Rosso-Ferrari/+ 1,645/39 Runden) als 17.

Vettel war hinter Nico Rosberg (5./Williams-Toyota/+ 0,759/43 Runden) zweitbester Deutscher, obwohl sein Display im Cockpit phasenweise nicht funktionierte. Die Crew dürfte dieses Problem jedoch behoben haben, denn nach Ablauf der 90 Minuten Trainingszeit fand nach Magny-Cours der zweite Test des geplanten Safety-Car-Systems statt, das über eine elektronische Geschwindigkeitsanzeige im Cockpit funktioniert.

Nico Rosberg

Nico Rosberg war heute Nachmittag als Fünfter schnellster Deutscher Zoom

Ferrari ohne schnelle Rundenzeiten

Für Ferrari verlief die Session nicht ganz nach Wunsch, denn Felipe Massa (8./+ 0,954/18 Runden) konnte wegen seines Unfalls am Vormittag erst nach 40 Minuten erstmals auf die Strecke gehen und Kimi Räikkönen (12./+ 1,286/31 Runden) setzte keine nennenswerten Akzente. Allerdings ging es den Italienern ganz offensichtlich nicht um die Rundenzeiten, sondern um die Rennvorbereitung. Und: Die Tagesbestzeit von 1:19.575 Minuten blieb ohnehin in Massas Hand.

Schlechtester Brite, aber mit Platz sieben bestimmt zufrieden, war Jenson Button (+ 0,940/39 Runden), dessen Honda-Team mit der neuen Frontpartie tatsächlich die eine oder andere Zehntelsekunde gefunden zu haben scheint. Keine Spitzenzeiten gab es hingegen - wie so oft an einem Grand-Prix-Freitag - vom BMW Sauber F1 Team: Robert Kubica (+ 1,034/33 Runden) auf Platz elf, Nick Heidfeld (+ 1,464/36 Runden) 13.

Schwarzer Nachmittag für Toyota

Noch viel härter traf es aber Toyota, denn bereits nach 22 Minuten musste Timo Glock (14./+ 1,483/18 Runden) zwischen Club und Abbey seinen TF108 mit Getriebeproblemen abstellen, ehe 48 Minuten später Jarno Trulli (20./+ 2,207/23 Runden) beim Anbremsen von Stowe seinen Heckflügel verlor und keine Chance mehr hatte, einen Einschlag zu vermeiden. Zumindest konnte Glock am Ende der Session noch einmal für einen Run auf die Strecke gehen.

Schrott wurde außerdem noch von Kazuki Nakajima (9./Williams-Toyota/+ 0,996/18 Runden) produziert, als der Japaner ausgangs Abbey zu optimistisch auf das Gaspedal trat, sich drehte und mit der Front voran in die Mauer bei Bridge einschlug. Doppelweltmeister Fernando Alonso (15./Renault/+ 1,522/27 Runden) hätte in Copse einmal lupfen sollen, konnte bei der Gelegenheit aber zumindest die asphaltierte Auslaufzone testen.

Fernando Alonso

Fernando Alonso: Vormittags Motorschaden, nachmittags ein Ausritt Zoom

Was das heutige Resultat für den Rest des Wochenendes zu bedeuten hat? Gar nichts! Denn erstens haben Teams wie Ferrari ihre Karten bestimmt noch nicht aufgedeckt - und zweitens soll es am Samstag und Sonntag regnen, was natürlich alles auf den Kopf stellen würde. Eines kann man aber schon sagen: McLaren-Mercedes scheint sich gut vorbereitet zu haben, die Hoffnung der Briten auf einen Hamilton-Sieg lebt also...