Hamilton knackt Massa beim Mercedes-Heimspiel

Pole-Position für Lewis Hamilton in Hockenheim, gefolgt von Felipe Massa und Heikki Kovalainen - Sebastian Vettel einziger Deutscher im Top-10-Finale

(Motorsport-Total.com) - Mit der erwünschten Pole-Position endete der Qualifying-Samstag beim Heimspiel in Hockenheim für das McLaren-Mercedes-Team: Lewis Hamilton setzte sich zwei Wochen nach seinem grandiosen Regensieg von Silverstone bei trockenen Bedingungen gegen Felipe Massa (Ferrari) durch und sicherte sich damit die beste Ausgangsposition für das Rennen.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Lewis Hamilton und Felipe Massa

Großer Erfolg für die Silberpfeile: Zwei Fahrer im Qualifying in den Top 3

Hamilton hatte nach einem nicht ganz optimalen ersten Run im Top-10-Finale noch vier Zehntelsekunden Rückstand auf Massa, konnte sich aber im zweiten Versuch um mehr als eine Sekunde auf 1:15.666 Minuten steigern, was schlussendlich genug war, um die Pole-Position nach Hause zu fahren - die neunte seiner Karriere. Bereits im ersten Qualifying hatte er mit Bestzeit trotz eines Fahrfehlers in der Spitzkehre sein Potenzial angedeutet.#w1#

Massa im McLaren-Mercedes-Sandwich

Massa, nach dem ersten Run noch in Führung, war um 0,193 Sekunden langsamer als Hamilton, obwohl sein Finalversuch laut Renningenieur Rob Smedley ebenfalls sehr stark war. Heikki Kovalainen (+ 0,477) komplettierte als Dritter das silbern-rote Sandwich an der Spitze. Der Finne leistete sich auch einen Fahrfehler, war damit heute aber nicht alleine, denn durch den starken Wind waren die Bremspunkte anders als noch im Vormittagstraining.

Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen lag nach dem ersten Run im Finale nur an zehnter Stelle Zoom

Beinahe hätte Jarno Trulli (Toyota) den beiden Topteams die Party versaut, denn der Italiener schrammte nur um 48 Tausendstelsekunden am dritten Platz vorbei und wurde Vierter. Trulli kam quasi aus dem Nichts und stahl damit Fernando Alonso (+ 0,719) die Show, der nach dem ersten Run noch an zweiter Position rangiert hatte. Für den Doppelweltmeister wurde es unterm Strich nach drei Segmenten der starke fünfte Platz.

Trullis Teamkollege Timo Glock (11.) deutete im ersten Qualifying mit der exakt gleichen Zeit an, dass es ihm nicht an Talent mangelt, aber als es darauf ankam, hatte er wie so oft in dieser Saison das Nachsehen. Q2 war überhaupt schlecht für die deutschen Vertreter im 20 Mann starken Feld: In einem Rutsch scheiterten Glock, Nick Heidfeld (12./BMW Sauber F1 Team) und Nico Rosberg (13./Williams-Toyota). Speziell Heidfeld hatte sich natürlich mehr ausgerechnet.

Nur ein Deutscher im Top-10-Finale

Die deutschen Kastanien holte diesmal Sebastian Vettel aus dem Feuer: Der Toro-Rosso-Pilot fuhr in der ersten Session auf den fünften und in der zweiten auf den neunten Platz und landete schlussendlich mit 1,578 Sekunden Rückstand an neunter Stelle. Heidfeld hätte dies an und für sich auch locker schaffen müssen, doch "Quick Nick" bremste im letzten Versuch in der Spitzkehre zu spät, rutschte geradeaus und schaffte daher die notwendige Zeitenverbesserung nicht mehr.

Sebastian Vettel

Bester Deutscher: Sebastian Vettel fuhr sensationell in das Top-10-Finale Zoom

Genau das Gleiche passierte auch Sébastien Bourdais (15./Toro-Rosso-Ferrari), der den Cut aber auch ohne Fahrfehler in der Spitzkehre nicht gepackt hätte. Apropos Cut: Kazuki Nakajima (16./Williams-Toyota) scheiterte in der ersten Session um lediglich 90, Glock in der zweiten gar nur um 27 Tausendstelsekunden! Das zeigt, wie eng das ohnehin schon dicht gestaffelte Mittelfeld auch in Hockenheim wieder beisammen liegt.

Piquet sauer auf Vettel

Im ersten Qualifying hatte es neben Nakajima auch Nelson Piquet Jr. (Renault), Rubens Barrichello (Honda) und die beiden Force-India-Ferraris erwischt. Piquet beschwerte sich am Boxenfunk, weil er sich von Vettel aufgehalten fühlte, kündigte sogar einen Protest gegen den Deutschen an, während Adrian Sutil seinen Teamkollegen Giancarlo Fisichella um gut drei Zehntelsekunden hinter sich ließ. Trotzdem steht er wieder nur in der letzten Reihe.

Robert Kubica

Das BMW Sauber F1 Team hatte nicht den Speed für die ersten zwei Reihen Zoom

Das BMW Sauber F1 Team konnte in der entscheidenden Stunde am Nachmittag nicht die notwendigen Zehntelsekunden finden, um zu McLaren-Mercedes und Ferrari aufzuschließen, wodurch Platz sieben durch Robert Kubica (+ 0,855) das Höchste der Gefühle war. Dahinter landeten Mark Webber (Red-Bull-Renault), Vettel und David Coulthard (Red-Bull-Renault) - Red Bull also mit drei von vier Autos in den Top 10 vertreten!

Für das morgige Rennen muss die Startaufstellung im Grunde genommen gar nichts bedeuten, weil es regnen könnte - und dann ist alles hinfällig, was bisher an diesem Wochenende passiert ist. Sollte es jedoch trocken bleiben, dann läuft es wohl unter normalen Umständen auf einen Dreikampf zwischen Hamilton, Massa und Kovalainen hinaus. Warum Kimi Räikkönen (Ferrari/+ 0,723) nur Sechster wurde, muss erst noch geklärt werden.