• 25.05.2008 20:54

  • von Fabian Hust

Räikkönen: "Nicht mein bestes Rennen"

Der Finne analysiert sein schwieriges Rennen voller Zwischenfälle und entschuldigt sich bei Adrian Sutil für den Crash

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen hatte in dieser Weltmeisterschaft eine Phase, da wirkte er extrem stark. So konnte er die Rennen in Malaysia und Spanien für sich entscheiden, wurde in Bahrain immerhin Zweiter. Das vorletzte Rennen in Istanbul beendete er auf dem dritten Rang, ausgerechnet vom Klassiker in Monte Carlo musste der Ferrari-Pilot nun mit null Punkten im Gepäck abreisen und verlor die Führung in der WM.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen kam der Regen am Sonntag wohl wenig gelegen

Die Vorstellung des Finnen war eines Weltmeisters nicht würdig - mehrere Fahrfehler kosteten ihn am Ende ein gutes Ergebnis. Zudem sorgte er nicht gerade für lächelnde Gesichter im Fahrerlager, als er in der Schlussphase des Rennens in das Heck von Adrian Sutil krachte und den Deutschen damit um einen sensationellen vierten Platz brachte.#w1#

"Dies war nicht eines der besten Rennen, aber so ist der Rennsport nun einmal", meinte Räikkönen nach dem Rennen gegenüber Medien-Vertretern, wie gewohnt äußerlich völlig cool. "Manchmal läuft es rund, und manchmal läuft es eben schief."

"Manchmal läuft es rund, und manchmal läuft es eben schief." Kimi Räikkönen

Der 28-Jährige, der einmal am Ende der Start- und Zielgeraden den Notausgang benutzen musste und später mit einem demolierten Frontflügel um die Strecke fuhr, musste sich nach dem Rennen an die eigene Nase fassen: "Ich leistete mir ein paar Fehler und das Team machte ein paar Fehler, und wir haben den Preis dafür bezahlt. Aber wir werden zum nächsten Rennen gehen und hoffen, dort besser abzuschneiden."

Der Preis ist hoch, denn Lewis Hamilton hat sich in der Gesamtwertung dank seines Sieges nun an die Spitze gesetzt: "Das war kein perfektes Wochenende für uns gewesen, die Meisterschaft führen wir nun nicht mehr an", so Räikkönen. "Aber wir haben uns zuvor schon in viel schlimmeren Situationen befunden, das ist nicht das Ende der Welt."

"Wir haben uns zuvor schon in viel schlimmeren Situationen befunden." Kimi Räikkönen

Schließlich weiß der amtierende Champion, dass noch zwei Drittel der Saison vor den Fahrern liegen: "Es kann noch so viel passieren. Ich denke, dass unser Auto einen guten Speed hat, solange wir alles richtig hinbekommen. Und heute ging das schief, was hätte schief gehen können. Das ist schade, aber so ist Rennsport."

Den Auffahrunfall auf Adrian Sutil stuft Räikkönen wie die Rennleitung als normalen Zwischenfall ein: "Mir blockierten auf einer Bodenwelle die hinteren Bremsen. Dann kann man das Auto nicht mehr wirklich abbremsen. Ich konnte nirgendwo hin, hatte nicht genügend Platz, um zu versuchen, ihm auszuweichen."

Auch er habe in seiner Karriere bereits solch blöde Momente erlebt, wie Adrian Sutil: "Ich hätte auch gern vier Punkte geholt, aber wie ich schon gesagt habe, wird er nicht oft in der Position sein, einen vierten Rang zu holen. Mit Sicherheit war dies für ihn schmerzvoller als für mich, zumal es in Monaco war. Und es tut mir für ihn leid. Mit Sicherheit hätte ich es vorgezogen, ihn nicht zutreffen, wenn ich etwas dagegen hätte tun können."

"Mit Sicherheit war dies für ihn schmerzvoller als für mich." Kimi Räikkönen

Noch konnte sich Räikkönen nicht persönlich bei Sutil entschuldigen: "Aber wenn ich ihn sehe, dann werde ich das tun. Es ist womöglich für ihn etwas hart, aber dies ist Rennsport, und man lernt daraus."

Auffällig war, dass Kimi Räikkönen im Rennen auch deutlich langsamer war als Teamkollege Felipe Massa: "Ich bekam die Reifen einfach nicht zum Arbeiten", begründete Räikkönen. "Nach der Safety-Car-Phase kassierten wir unglücklicherweise die Durchfahrstrafe, dies machte es erneut schwierig. Es war einfach kein einfacher Tag."

Weil es nicht ganz klar war, wie sich das Wetter entwickeln würde, warteten die Teams am Vorstart so lange wie möglich, um sich zu entscheiden, welcher Reifen auf das Auto aufgezogen wird. Dieser Vorgang muss spätestens drei Minuten vor dem Start in die Einführungsrunde abgeschlossen sein.

"Wir begannen damit, die Reifen früher aufzuziehen als die anderen, aber unglücklicherweise hatten sie ein paar Probleme mit der Radmutter an einem der hinteren Räder", so Räikkönen. "Sie bekamen die Radmutter nicht aufgeschraubt."

"Als sie eine Neue hatten, waren wir bereits innerhalb des Drei-Minuten-Limits. Von diesem Moment an begann es schief zu laufen. Danach ging alles in die Hose. Es ist schade, dass wir vier Punkte verloren haben, denn dies kann einen großen Unterschied ausmachen. Aber solche Dinge passieren nun einmal."

"Danach ging alles in die Hose." Kimi Räikkönen

Als sein schlechtestes Rennen möchte der Rennfahrer Monte Carlo aber nicht bezeichnen: "Ich bin gute Rennen gefahren und andere, in denen ich nicht einmal eine Runde absolviert habe. Heute sind viele Dinge vorgefallen und es lief schon im ersten Teil schief - aber solch unglücklichen Dinge passieren. Ich leistete mir einen Fehler und wir machten zusammen Fehler."

"Ich werde nicht anfangen zu weinen. Wir befinden uns am Anfang der Saison, und bisher ist die Saison sehr gut verlaufen. An einem gewissen Punkt wird man eine schlechte Zeit durchmachen. Zumindest hatten wir einen kleinen Vorsprung auf die anderen, es schmerzt also wirklich nicht allzu sehr. Ich liege nur ein paar Punkte hinter Lewis. Vergangenes Jahr lagen wir weiter zurück."

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