• 23.01.2008 12:44

  • von Pete Fink

Trulli glaubt: Teams umgehen die Launch Control

Man konnte darauf warten - Toyota-Pilot Jarno Trulli war der Erste, der sich nun misstrauisch gegenüber einigen Startsystemen der Konkurrenz äußerte

(Motorsport-Total.com) - Jarno Trulli hat Grund zu der Annahme, dass einige Formel-1-Teams bereits eine Methode gefunden haben, die die Standardelektronik ECU und die damit verbundene Launch Control umgehen könnten. Der Italiener beruft sich dabei auf seine Beobachtungen der Testfahrten in Jerez.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli ist der erste Pilot, der öffentlich Verdachtsmomente äußert

"Ich werde keine Namen nennen, aber ich denke, dass einige Teams bereits einen Weg gefunden haben, wie man das Startprozedere automatisiert und die Chance auf ein Durchdrehen der Räder in der Beschleunigung auf ein Minimum reduziert", wird der Toyota-Pilot vom italienischen 'Autosprint'-Magazin zitiert.#w1#

Trulli unterstrich jedoch, dass er damit keine Betrugsvorwürfe formulieren wolle. "Aber wenn man das Verhalten auf der Strecke analysiert - jetzt und im Dezember, dann kann man viele Unterschiede bemerken und in einigen Bereichen ist das verdächtig."

Mit der Einführung der Standardelektronik ECU wollte die FIA elektronische Fahrhilfen in der Formel 1 unterbinden, doch irgendwie erschien es von Anfang an klar, dass dieses Unterfangen sein großes Problem in der Überwachung finden würde - und wohl auch wird.

Die Frage wird nun sein, ob die Äußerungen Trullis einen Startschuss zu erneuten endlosen Legalitätsdebatten darstellen. Ende der Formel-1-Saison 1993 wurden elektronische Fahrhilfen das erste Mal verboten, doch seit dieser Zeit gab es wiederholt Diskussionen um illegale Autos: Die Zauberstarts von Benetton Mitte der 1990er Jahre, das Bremssystem von McLaren 1998 und 2001 eine angebliche Traktionskontrolle bei Ferrari, nur um einige zu nennen.