Zweites Training: Silberpfeile drehen den Spieß um

Fernando Alonso fuhr im zweiten Freien Training in Monza überlegen Bestzeit vor Hamilton und Fisichella - Ferrari abgeschlagen - Nico Rosberg wieder Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Ferraris die Vormittagssession in Monza dominiert hatten, drehte McLaren-Mercedes im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Italien den Spieß um: Fernando Alonso (30 Runden) fuhr in 1:22.386 Minuten Tagesbestzeit und unterbot damit sogar die Vormittagsbestzeit von Kimi Räikkönen (Ferrari) um 0,060 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

An Fernando Alonsos Bestzeit kam niemand auch nur annähernd heran

Alonso war bei leicht bewölktem Himmel, 29 Grad Luft- und 33 Grad Streckentemperatur auf der 5,793 Kilometer langen Strecke im Königlichen Park von Monza der einzige Topfahrer, der sich in den zweiten 90 Minuten des Trainings steigern konnte. Unterm Strich hatte er 0,823 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Lewis Hamilton (33 Runden), womit die Silberpfeile die Ferraris diesmal problemlos unter Kontrolle hatten.#w1#

Ferrari nicht so schnell wie am Vormittag

Die roten Hausherren - offenbar schwerer unterwegs als am Vormittag - nisteten sich auf den Positionen sechs (Felipe Massa/+ 1,336/27 Runden) und acht (Kimi Räikkönen/+ 1,447/12 Runden) ein. Allerdings lief nicht alles ohne Probleme ab: Massa drehte sich einmal in der Variante della Roggia, wobei Alonso über den Notausgang ausweichen musste, und Räikkönen verlor wegen eines Hydraulikproblems fast eine Stunde Trainingszeit.

In der letzten halben Stunde wurde zwar viel gefahren, allerdings überwiegend mit gebrauchten Reifen und viel Benzin, so dass die Zeiten nur bedingt aussagekräftig sind. Insofern darf man auch den dritten Platz von Lokalmatador Giancarlo Fisichella (Renault/+ 1,198/38 Runden), der viel Bremsstaub produzierte, nicht überbewerten, wohingegen Robert Kubica (+ 1,213/44 Runden) mit 349 km/h Topspeed das bestätigte, was an diesem Wochenende vom BMW Sauber F1 Team erwartet wird.

Apropos Topspeed: Genau wie Kubica kam auch Nick Heidfeld (7./BMW Sauber F1 Team/+ 1,435/38 Runden) auf 349 km/h, während die beiden Silberpfeile mit 348 km/h geblitzt wurden - Hamilton allerdings im Windschatten von Massa, nachdem er zuvor nur auf maximal 346 km/h gekommen war. Weil schon heute lediglich ein paar Spänchen auf die magische 350er-Barriere fehlten, ist anzunehmen, dass diese spätestens im morgigen Qualifying fallen wird.

Rosberg wieder schneller als Wurz

Nico Rosberg (Williams-Toyota/33 Runden) landete genau wie am Vormittag auf dem guten fünften Platz, hatte trotz blockierender Hinterräder zu Beginn der Session nur 1,293 Sekunden Rückstand auf die Spitzenreiter und war damit wieder einmal um etwa zwei Zehntelsekunden schneller als sein österreichischer Teamkollege Alexander Wurz (32 Runden), der aber als Zehnter immerhin den Sprung in die Top 10 schaffte.

Wie erging es den weiteren Deutschen? Ralf Schumacher (Toyota/+ 1,536/29 Runden) wurde drei Tausendstelsekunden hinter seinem Teamkollegen Jarno Trulli (39 Runden) Zwölfter, Sebastian Vettel (18./Toro-Rosso-Ferrari/36 Runden) war wieder um einen Tick schneller als sein italienischer Stallgefährte Vitantonio Liuzzi (20./+ 3,181/26 Runden) und Adrian Sutil (19./+ 3,145/24 Runden) setzte die Aufwärtstendenz mit dem B-Modell des Spyker-Ferrari trotz technischer Probleme fort.

Nico Rosberg

Nico Rosberg landete in beiden Sessions am Freitag an fünfter Position Zoom

Unterbrechung wegen Davidson-Defekt

Einmal musste das Training auch unterbrochen werden, nämlich als Anthony Davidson (22./Super-Aguri-Honda/+ 3,653/6 Runden) zwischen den beiden Lesmo-Kurven mit einem technischen Defekt ausrollte. Zunächst wurden nur gelbe Flaggen geschwenkt, dann entschloss sich die Rennleitung jedoch zu einem kurzen Stopp der Session, um das Auto bergen zu können. Dieser Abbruch dauerte von 14:36 bis 14:45 Uhr.

An der Spitze zeichnet sich nach dem ersten Tag in Monza ein weiteres Duell zwischen McLaren-Mercedes und Ferrari ab, wobei die absolute Bestzeit von Alonso heute marginal schneller war als jene von Räikkönen. Daraus einen Vorsprung für die Silberpfeile abzuleiten, wäre aber verfrüht. Etwas mehr erwartet hätte man sich vom BMW Sauber F1 Team, das sich wohl doch keine Außenseiterchancen auf einen Sieg ausrechnen darf.