Ferrari trumpft auf: Massa vor Räikkönen in Barcelona

Am zweiten Tag der Testfahrten in Barcelona ließ das Ferrari-Team erstmals aufhorchen - Renault ebenfalls im Spitzenfeld dabei

(Motorsport-Total.com) - Im Gegensatz zu gestern herrschten heute bei den Testfahrten in Barcelona optimale Bedingungen: Das Wetter spielte mit, auf der Haupttribüne rollten ein paar enthusiastische Fans ein gigantisches Fernando-Alonso-Plakat aus und in der Boxengasse war zwischendurch für Unterhaltung gesorgt, als die Scuderia Toro Rosso anlässlich einer Pressekonferenz ein bildhübsches Model in einen alten Römerhelm zwängte und für die anwesenden Fotografen posieren ließ.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa muss sich für seine heutige Testbestzeit keineswegs verstecken

Auch auf der Rennstrecke ging es aber mächtig zur Sache, schließlich war erstmals in dieser Woche fast das komplette Feld mit zehn Teams am Circuit de Catalunya. Und für einen richtigen Knaller sorgte das Ferrari-Team: Nach bisher eher beschaulichen Vorstellungen fuhr heute Felipe Massa (107 Runden) in 1:21.181 Minuten Bestzeit, gefolgt von seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen (+ 0,538), der unglaubliche 154 Runden oder fast 730 Kilometer mit dem neuen F2007 zurücklegte.#w1#

Lebenszeichen von Ferrari und Renault

Ferrari bewies damit dank einiger neuer Teile, die in dieser Woche erstmals zum Einsatz kommen, dass mit ihnen immer zu rechnen ist - und mit Renault meldete sich ein weiterer Rennstall zurück, der bisher kaum aufgefallen war: Heikki Kovalainen (+ 0,638/99 Runden) wurde starker Dritter, war damit um einen Tick schneller als Teamkollege Giancarlo Fisichella (+ 0,816/129 Runden) auf Platz fünf. Da störte es auch kaum, dass die Franzosen kurz vor Schluss die sechste und letzte rote Flagge verursachten.

Doppelweltmeister Fernando Alonso brachte es diesmal nur auf 63 Runden mit seinem McLaren-Mercedes MP4-22, büßte 0,720 Sekunden auf die Bestzeit ein und klassierte sich damit an vierter Stelle. Wesentlich mehr Daten für die "Silberpfeile" konnte dafür der sechstplatzierte Lewis Hamilton sammeln, der den 4,426 Kilometer langen Kurs 118 Mal umrundete und lediglich um 0,177 Sekunden langsamer war als sein Teamkollege.

Die Top 12 wurden abgerundet vom erneut defektgeplagten Robert Kubica (7./BMW Sauber F1 Team/+ 0,919/56 Runden), Jarno Trulli (Toyota/+ 1,046/96 Runden), Nico Rosberg (+ 1,068), der wegen eines technischen Problems nur magere zehn Runden zurücklegen konnte, aber dennoch schneller war als Teamkollege Alexander Wurz (Williams-Toyota/+ 1,107/55 Runden) direkt hinter ihm, Franck Montagny (Toyota/+ 1,295/96 Runden) und Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 1,437/92 Runden).

Boxenstoppübungen bei Toyota

Bei Toyota wurden übrigens Boxenstopps geübt, wie überhaupt langsam die Tendenz zu erkennen ist, dass sich die Crews auf die Abläufe an den Rennwochenenden einschießen wollen. Apropos Toyota: Trulli verursachte kurz vor Mittag die zweite rote Flagge, Christijan Albers (18./Spyker-Ferrari/+ 3,244/108 Runden) wenig später die dritte. Die erste Unterbrechung der Session wurde von Rubens Barrichello (13./+ 1,488/85 Runden) heraufbeschworen.

Jarno Trulli

Toyota hält sich bei den Testfahrten meistens solide im Mittelfeld auf Zoom

In den absolut hinteren Regionen des Klassements mischten sich die Honda- und Red-Bull-Renault-Piloten wie so oft unter die Nachzügler von Super-Aguri-Honda und Spyker-Ferrari, was angesichts des immer näher rückenden Saisonbeginns wahrlich kein gutes Zeichen sein kann. Da hilft es auch nichts, dass Mark Webber (15./+ 1,735/83 Runden) wieder einmal mit dem weißen Spezialhelm für eine bessere Anströmung der Airbox unterwegs war...