powered by Motorsport.com
  • 26.01.2006 18:10

  • von Fabian Hust

Super Aguri F1 Team erhält Starterlaubnis

Nach langem Warten hat das Super Aguri F1 Team am Donnerstag vom Automobilweltverband FIA grünes Licht für den Formel-1-Einstieg erhalten

(Motorsport-Total.com) - Der neue Rennstall des ehemaligen Formel-1-Piloten Aguri Suzuki, das Super Aguri F1 Team, hat mit der nachträglichen Einschreibung in die Formel-1-Weltmeisterschaft 2006 endlich Erfolg gehabt, nachdem die erste Anmeldung wegen der fehlenden Sicherheitszahlung vom Automobilweltverband FIA Mitte November abgelehnt worden war.

Titel-Bild zur News: Super Aguri F1-Logo

In der Formel 1 geht dieses Jahr mit Super Aguri F1 ein elftes Team an den Start

Die nachträgliche Einschreibung war erst möglich geworden, nachdem alle bereits in der Formel 1 eingeschriebenen Teams zugestimmt hatten. "Nach Erhalt der notwendigen finanziellen Garantie und mit der einstimmigen Unterstützung der teilnehmenden Teams hat die FIA die nachträgliche Einschreibung des Super Aguri F1 Teams für die Formel-1-Saison 2006 akzeptiert", heißt es in einer Mitteilung des Automobilweltverbandes FIA vom Donnerstagabend knapp.#w1#

Neue Teams müssen laut Reglement bei der FIA eine Sicherheitszahlung in Höhe von 48 Millionen Dollar (umgerechnet rund 40 Millionen Euro) hinterlegen. Die Summe wird inklusive Zinsen in zwölf gleichen Monatsraten ab der ersten Teilnahme zurückgezahlt. Tritt der Bewerber nicht an, verfällt die Summe. Tritt er ein Jahr später an als angekündigt, werden zwölf Millionen Dollar eingezogen und lediglich die Restsumme zurückgezahlt.

Mit alten Arrows-Boliden zum Formel-1-Debüt

Damit besteht das Starterfeld der Formel 1 erstmals seit 2002 aus mehr als 20 Autos, als das Arrows-Team aus finanziellen Gründen aufgeben musste. Ironie des Schicksals: der neue Rennstall wird die vier Jahre alten A23 des ehemaligen Arrows-Teams die ersten drei Rennen über einsetzen, weil man wegen der knappen Zeitplanung das eigene Auto erst zum Auftakt der "Europa-Saison" am 23. April in Imola einsatzbereit haben wird.

Das Team kaufte nicht nur die alten Arrows' von Ex-Minardi-Teamchef Paul Stoddart ab, sondern operiert auch von der alten Arrows-Fabrik in Leafield aus, wo derzeit unter der Leitung von Ex-Ferrari-Teammanager Daniele Audetto an den neuen Boliden mit dem Chassisnamen SA106 gearbeitet wird.

Natürlich muss das Super Aguri F1 Team die alten Boliden des Arrows-Teams an das neue Reglement anpassen und man wird auch Modifikationen vornehmen müssen, um den V8-Motor von Honda unterbringen zu können. Die Japaner werden das Team nicht nur mit Triebwerken ausstatten sondern auch finanziell und technisch unterstützen.

Neues Team als Zünglein an der Waage im Politikpoker?

Der Einstieg des neuen Formel-1-Rennstalls könnte sich trotz der zunächst vermutlich ausbleibenden sportlichen Erfolge auf die gesamte Formel 1 auswirken. Informationen aus verlässlicher FIA-Quelle zufolge will sich das Team langfristig an die Formel 1 binden und das neue Concorde Agreement für die Zeit von 2008 bis 2012 unterschreiben.

Damit würde Formel-1-Boss Bernie Ecclestone in seiner Formel 1 sechs Rennställe (daneben noch Ferrari, Williams, Midland, Red Bull Racing sowie die Scuderia Toro Rosso) auf seiner Seite haben und damit eines mehr als momentan die Herstellervereinigung 'GPMA' (McLaren-Mercedes, BMW, Toyota, Honda Racing und Renault). Zudem können laut Mosley ein bis zwei der 'GPMA'-Vertreter bis Ende 2007 aus der Formel 1 aussteigen.

Weiteres pikantes Detail ist die Tatsache, dass 'GPMA'-Mitglied Honda den neuen Rennstall nicht nur mit Motoren beliefern, sondern auch finanziell unter die Arme greifen wird. Angeblich wartet Honda nur noch, bis man aus dem bindenden Vertrag mit der 'GPMA' austeigen kann, um dann das neue Concorde-Agreement zu unterschreiben - so wie das Toyota angeblich auch tun möchte. Die 'GPMA' dürfte damit kaum noch eine Basis für eine Konkurrenzserie haben.

Fahrerfrage noch ungeklärt

Nachdem dem Team nun die lang erwartete Startfreigabe endlich vorliegt, dürften in Kürze auch die Fahrer vorgestellt werden. Die beste Chance auf ein Stammcockpit wird dem ehemaligen BAR-Honda-Piloten Takuma Sato nachgesagt. Auch Honda-Testfahrer Anthony Davidson soll gute Chance besitzen.