• 18.05.2005 10:30

  • von Marco Helgert

Karthikeyan: Ich bleibe in der Formel 1

Den Inder plagen keine Zweifel: Er wird auch im nächsten Jahr in der Formel 1 fahren, und nicht nur das Jordan-Team sei an ihm interessiert

(Motorsport-Total.com) - Das erste Ziel eines jeden Neulings in der Formel 1 ist es, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Zieht man das Interesse der anderen Teamchefs auf sich, so ist ein Verbleib in der Formel 1 weit wahrscheinlicher. Narain Karthikeyan setzte sich von den Rookies des Jahrgangs 2005 bisher am besten in Szene. Im Jordan überzeugt er regelmäßig mit mehr als nur ordentlichen Zeiten.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Karthikeyan ist sich sicher: Er wird Indien auch 2006 in der Formel 1 vertreten

Umso entspannter blickt der Inder auf die Zukunft. "Ich habe bereits einige Leute in der Formel 1 beeindruckt", erklärte er der 'Times of India'. "Ich war konstant besser als mein Teamkollege Tiago Monteiro, nur das zählt. Ich werde auch im nächsten Jahr hier sein, entweder mit Jordan oder einem anderen Team. Da bin ich mir sicher."#w1#

Welche Teams sich für seine Dienste interessieren, wollte er nicht sagen, doch sein Name soll in einigen Notizbüchern von Formel-1-Teamchefs unterstrichen sein. "Einige Teamchefs kamen nach Melbourne zu mir und sagten, sie wären von meinem Stil beeindruckt", so Karthikeyan. Der Start in einem Team wie Jordan, in dem WM-Punkte nur mit Glück möglich sind, störe dabei gar nicht. Das Beispiel Fernando Alonso, der bei Minardi begann, zeige dies. "Das Blatt dreht sich. Das ist die Formel 1, hier kann alles passieren."

Über das Jordan-Team kann er dennoch nichts Schlechtes sagen, auch die Bedrohung seines Cockpits durch einen russischen Piloten, den Jordan-Besitzer Alex Shnaider gern in die Formel 1 bringen möchte, ist für den Inder nicht akut. "Jordan steht voll hinter mir", erklärte er. "Alles, was Jordan entscheidet, kann nur gut für mich sein. Und es dauert mindestens noch fünf Jahre, bis ein Russe in das Team kommen kann. In der Formel 1 gibt es keine Wunder."

Ein Wunder wäre aber auch nötig, um mit dem Jordan-Toyota EJ15 in die Punkte zu fahren. "Wenn man ehrlich ist, so sind mit diesem Auto nur mit viel Glück Punkte möglich", erklärte der 28-Jährige. "Hoffentlich ändert sich die Lage, wenn im Juli der verbesserte EJ15B kommt. Ich gebe mein Bestes. Ich muss einfach nur so weitermachen."

Dazu gehört auch, Monteiro weiter in Schach zu halten, dessen Formkurve langsam ansteigt. "Tiago ist unter Druck, bei neun von zehn Gelegenheiten bin ich schneller", so Karthikeyan selbstsicher. Doch auf ewig darf er nicht am hinteren Ende des Feldes herumkrebsen. "Sicher fragen sich die Leute, warum ich immer 17. bin, warum ich nicht mit Schumacher kämpfe. Wenn ich keinen Punkt hole, wird das Interesse wieder abflauen. Aber einige gute Leistungen, vielleicht sogar ein Punkt, und die Leute werden wieder da sein."