• 25.01.2005 10:34

  • von Marco Helgert

Jordan-Kauf: Vorteil für Shnaider

Die Übernahme des Jordan-Teams ist für 'Midland'-Boss Alexander Shnaider ein Glücksfall, und das nicht nur finanziell

(Motorsport-Total.com) - Wirklich überraschend waren die Gerüchte, dass 'Midland'-Boss Alexander Shnaider das Jordan-Team übernehmen möchte, nicht. Immerhin ergeben sich für ihn zahlreiche Vorteile. Mit einem eigenen Team hätte er 48 Millionen Dollar bei der FIA hinterlegen müssen. Diese bekäme er im Laufe der Jahre zwar wieder ausgezahlt, dafür hätte er erst im dritten Jahr einen Anteil der Einnahmen der Formel 1 bekommen.

Titel-Bild zur News: Giampaolo Dallara und Alexander Shnaider

Die Dallara-Chassis können ab 2006 nun im Jordan-Werk vorbereitet werden

Über den Kaufpreis schwiegen sich beide Parteien aus, auch darüber, welche Anteile und wie viel Shnaider erwarb. Der 'Guardian' möchte nun in Erfahrung gebracht haben, dass Teamgründer Eddie Jordan durch die gestern verlautbarte Übernahme auch seine eigenen Anteile mit sofortiger Wirkung abstieß. Damit hätte Shnaider schon jetzt das gesamte Team in seiner Hand.#w1#

50,1 Prozent der Teamanteile gehörten Jordan, die restlichen 49,9 Prozent lagen bei 'Merrion Capital', einer irischen Investmentgesellschaft. Der Verkaufspreis der Anteile wurde nicht genannt, die Spekulationen reichen von 30 bis 50 Millionen Dollar. Selbst der letztgenannte Betrag ist für ein Formel-1-Team äußerst günstig.

Als Eddie Jordan 1998 jene 49,9 Prozent der Anteile an 'Warburg Pincus' verkaufte, die dann später an 'Merrion Capital' gingen, bekam er hierfür noch zirka 65 Millionen Dollar. Doch seit sein Team am hinteren Ende des Formel-1-Feldes zu finden ist, sank natürlich auch der Wert des Rennstalls. Für Shnaider wiederum ist Jordan ein ideales Sprungbrett.

Bisher sahen die Planungen für das MidlandF1-Team, dass die Autos in Italien bei Dallara gebaut und in England vorbereitet werden. Ganz abgesehen von der Einschreibegebühr hätte Shnaider umgehend eine Teambasis in England aufbauen müssen, und ob er dafür mit nur 30 bis 50 Millionen Dollar ausgekommen wäre, ist fraglich. Gleichzeitig erwirbt er mit dem Jordan-Team auch einen erfahrenen Technikstab, was für ein neues Team sicher noch wichtiger ist.