Das steckt hinter dem neuen Formel-1-Team
Wir klären die Hintergründe hinter dem mysteriösen neuen Formel-1-Projekt auf, das heute offiziell vorgestellt wurde
(Motorsport-Total.com) - Die Midland-Gruppe, eine internationale Handels- und Investmentfirma in Privatbesitz, gab heute bekannt, dass sie in die Formel 1 einsteigen wird. Das Team, das unter dem Namen Midland F1 laufen wird, soll zum ersten Mal beim australischen Grand Prix 2006 antreten.

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2006 wird ein neues Team, Midland F1, die Formel 1 bereichern
Alexander Shnaider, 36, Mitgründer und Vorsitzender von Midland, sagte über die Gründe der Gruppe, sich an der Formel 1 zu beteiligen: "Für ein weltweit agierendes Geschäftskonglomerat ist die Suche nach einer globalen Kommunikationsplattform etwas ganz Selbstverständliches. Unsere Recherche der Berichterstattung über verschiedene Sportarten zeigt, dass nur drei Veranstaltungen unsere Kriterien für internationalen Einsatz entsprechen. Das sind die Olympischen Spiele, die Fußball-WM und die Formel 1. Da die anderen beiden nur alle vier Jahre stattfinden, war die Formel 1 die natürliche Auswahl. Das Engagement Midlands ist marktgetrieben, ebenso wie der Entschluss, ein Team komplett neu aufzubauen, anstatt ein bereits bestehendes aufzukaufen. Die Midland-Gruppe ist eine Kapitalanlagefirma und durch die Gründung eines neuen Teams schaffen wir gleichzeitig neue Werte."
Ecclestone ist über die Midland-Pläne bereits informiert
Shnaider hat seine Pläne bereits ausführlich mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone diskutiert, der diese voll und ganz unterstützt: "Wir haben über verschiedene Themen Ideen ausgetauscht", erklärte er.
Auf die Frage, ob sein russisches Kulturerbe - Shnaider wurde in St. Petersburg geboren, zog aber bereits als Kind in den Westen und ist heute in Kanada eingebürgert - Einfluss auf die Kultur des Teams haben würde, sagte er: "Natürlich wird das Team einen russischen Beigeschmack haben, und mittelfristig hoffen wir auch, einen russischen Fahrer in die Formel 1 zu bringen. Midland ist in Russland und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten tief verwurzelt, und wir sind sicher, dass über die Formel 1 beidseitig nutzbringende Beziehungen und Geschäfte etabliert werden können. Die meisten internationalen Unternehmen sind dabei, zu erkennen, dass sie auf diesen Märkten präsent sein müssen."
Zum Thema eines russischen Grand Prix meint Shnaider: "Russland würde durch die Veranstaltung eines Formel-1-Rennens viel positive Aufmerksamkeit erlangen, und es wäre mir eine große Freude, hierzu beitragen zu können."
In Bezug auf den erheblichen Kostenfaktor der Formel 1 - ein Grund, der den zweitgrößten Automobilhersteller Ford zum Rückzug seines Teams bewegt hat - gibt er sich unbeeindruckt: "Midland ist bereit, die Entwicklung des Teams komplett selbst zu finanzieren, aber unsere einzigartige Stellung wird uns helfen, Sponsoren zu gewinnen."
2006 soll ein Teamchef die sportliche Leitung übernehmen
Shnaider zeigt keine Ambitionen, das Team selbst zu leiten: "Ich werde an der Erstellung des Teams aktiv teilhaben. Sobald es aber etabliert ist, werde ich die Führung an einen Teamleiter abtreten."
Midland wurde 1994 gegründet und ist eine dynamische, innovative Gruppe, die in sehr unterschiedlichen Branchen wie zum Beispiel Warenhandel, Stahlherstellung, Transport, dem Baugewerbe und der Landwirtschaft aktiv ist. Unternehmen im Besitz von Midland und seinen Partnern haben weltweit über 50.000 Mitarbeiter.
Die Midland-Gruppe agiert in den Wachstumsmärkten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), Osteuropa, Türkei, China und Fernost. Marketing und Verwaltung befinden sich in der Schweiz, Kanada und Großbritannien. Die Gruppe agiert weltweit, mit Niederlassungen und Vertretern in 34 Ländern. Das prestigeträchtigste aktuelle Projekt Midlands ist ein beeindruckendes, hochmodernes und superluxuriöses Fünf-Sterne-Hotel samt Wohnkomplex im Geschäftsviertel von Toronto, das in Zusammenarbeit mit der Trump Organization erbaut wird.

