• 24.08.2004 13:18

  • von Marco Helgert

Richards: Habe keine schlaflosen Nächte

Der BAR-Honda-Teamchef ist stolz darauf, wie sein Team mit der Abwanderung von Jenson Button zu BMW-Williams umgeht

(Motorsport-Total.com) - David Richards durchlitt in dieser Saison ein Wechselbad der Gefühle. Der BAR-Honda-Teamchef holte im vergangenen Jahr Jenson Button in das Team, der sich im Verlauf dieser Saison als Dritter in der Fahrerwertung etablierte. BAR-Honda schickte sich an, noch 2004 ein Rennen zu gewinnen. Aus heiterem Himmel wurde jedoch bekannt, dass Button 2005 wieder für BMW-Williams fahren möchte - wie in seiner Debütsaison 2000.

Titel-Bild zur News: BAR-Honda-Teamchef David Richards

Auch BAR-Honda-Teamchef David Richards muss warten

Doch Richards wehrt sich, beide Seiten pochen auf angeblich gültige Verträge. Eine Entscheidung im Button-Streit wird wohl erst nach dem Rennwochenende in Spa-Francorchamps fallen. Damit macht sich im BAR-Honda-Lager auch etwas Frustration breit. Das Team arbeitet nun für einen Piloten, der offensichtlich weg möchte.#w1#

"Wenn man sich im Team umschaut, dann macht jeder großartig mit seiner Arbeit weiter", nahm Richards seine Mannschaft in Schutz. "Ich hätte mir von keinem Teammitglied mehr erwarten können. Ich weiß, wie sie sich in dieser Situation fühlen. Aber sie sind sehr, sehr professionell. Wir müssen ihnen da ein Kompliment machen, denn sie haben sich tadellos verhalten."

Das Verhalten im Team macht den Engländer auch ein wenig stolz. "Solche Sachen kann man schwer einschätzen", erklärte er gegenüber 'Autosport'. "Emotionale Probleme sind schwer zu entdecken, daher arbeite ich auch so hart daran, eine Umgebung zu schaffen, in der sich die Leute wohl fühlen und gerne ein Teil davon sind. Das Wochenende in Ungarn hat gezeigt, welch professionelle Organisation das Team ist und wie sie mit solchen Problemen zurechtkommen."

Unterdessen können alle Beteiligten der "Button-Affäre" nur warten. "Wir warten nun auf eine Antwort vom CRB (Contract Recognition Board, Notarbüro in Genf, bei dem alle Fahrerverträge der Formel 1 hinterlegt sind; d. Red.)", erklärte Richards weiter. "Vor Spa erwarte ich keine Antwort, es wird wohl zwischen Spa und Monza passieren. Aber das raubt mir nicht den Schlaf - immerhin wird es dann entschieden sein."