• 12.11.2003 09:48

  • von Marco Helgert

Alain Prost kritisiert Ferrari

Alain Prost, vierfacher Formel-1-Weltmeister, ist mit der Fahrerpolitik von Ferrari überhaupt nicht einverstanden

(Motorsport-Total.com) - Seit sein eigenes Formel-1-Team von der Bildfläche verschwunden ist, hört man recht wenig vom vierfachen Formel-1-Weltmeister Alain Prost. Doch der Franzose sorgte in den letzten Wochen nicht nur mit seinen ernsten Ambitionen in der Winter-Motorsportserie "Trophy Andros" für Aufsehen, sondern äußerste sich nun auch kritisch gegenüber dem Ferrari-Team, bei dem er 1990 und 1991 selbst fuhr.

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Prost kritisiert, dass Schumacher keine teaminterne Konkurrenz habe

Dem heute 48-Jährigen ist es kein Dorn im Auge, dass Ferrari in den letzten Jahren die Formel 1 dominierte, vielmehr stört ihn die Tatsache, dass die beiden Fahrer des Teams, Michael Schumacher und Rubens Barrichello, ungleich behandelt werden. "Was mich am meisten stört ist, dass einige Fahrer einen Nummer-Eins-Vertrag abschließen, und der zweite Fahrer dann nur noch die Stiefel des anderen lecken darf", wird der Franzose von der Zeitung 'The Sun' zitiert.

"Es gibt keine natürliche, interne Rivalität", so Prost weiter, der sich zu seiner aktiven Zeit mit Teamkollegen wie Niki Lauda, Keke Rosberg, Ayrton Senna und Damon Hill zurechtfinden musste, welche die gleiche Unterstützung des Teams genossen. "Michael ist ein außergewöhnlicher Fahrer, aber die Umstände haben ihm in die Hände gespielt."

"Er musste nie gegen eine wirkliche Gegenwehr ankämpfen, weder in seinem eigenen Team, noch außerhalb", fuhr Prost fort. "Ferrari hätte nie gewonnen, wenn sie zwei Fahrer zum Erfolg hätten führen wollen." Der Franzose glaubt auch, dass es in dieser Saison ebenfalls Hilfe von Barrichello gab, auch wenn diese von den meisten nicht erkannt wurde.

In Indianapolis soll der Brasilianer einen langsamen Start hingelegt haben, um die Kontrahenten hinter ihm aufzuhalten ? so zumindest die Sichtweise von Prost. So konnte Schumacher, der nur als Siebter startete, sofort Boden gutmachen. "Der Start in Indianapolis hat mich krank gemacht. Es war wahrscheinlich die einzige Chance, um zu gewinnen, aber Ferrari geht zuweilen etwas zu weit", ist Prost überzeugt.