• 20.03.2002 10:34

  • von Reinhart Linke

Schumacher: "Ralf fuhr ein starkes Rennen"

Ferrari-Fahrer Michael Schumacher ist von der Leistung seines Bruders beim Grand Prix von Malaysia in Sepang begeistert

(Motorsport-Total.com) - Bereits einen Tag nach dem Grand Prix von Malaysia war Ferrari-Fahrer Michael Schumacher zusammen mit seine Frau Corinna wieder in der Wahlheimat am Genfer See bei den beiden Kindern Gina Maria und Mick. "Wir konnten im Flugzeug gut schlafen", erklärte der Dritte des Malaysia-Grand-Prixs nach der Ankunft in der Schweiz. "Wir fühlten uns gut, als wir ankamen."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher ist bereits am Montag wieder in der Schweiz angekommen

Der 54-fache Grand-Prix-Sieger blickte nochmals auf den Malaysia-Grand-Prix zurück, wo er am Start eine Kollision mit BMW-Williams-Fahrer Juan-Pablo Montoya hatte. "Vom Cockpit aus hat man nicht die Möglichkeit, die Ereignisse so klar und genau zu schildern, wie die Leute das vor den Fernsehern tun können, weil sie Wiederholungen und Zeitlupen haben", erklärte der 33-Jährige. "Deshalb ist es schwierig, nach einem Rennen sofort ein Urteil über die Situation am Start zu fällen."

Doch nach wie vor findet Michael Schumacher, dass es ein normaler Rennunfall war und nicht ? wie die Rennkommissare meinten ? ein durch Juan-Pablo Montoya verursachter Unfall. "Eine Situation wie diese passiert häufig", fuhr der 162-fache Grand-Prix-Teilnehmer fort. "Es war nur eine Schande, dass ich den vorderen Flügel verloren habe. Wir waren sehr eng beieinander. Auf den Bildern sieht man, dass ich viel weiter über den Randstein gefahren bin als ich zunächst dachte. Ich konnte mich da nicht so richtig dran erinnern. Offenbar konzentrierte ich mich mehr auf das Auto links neben mir als auf die Strecke für mein Auto.

Um so mehr freut sich "Schumi" derweil über den Sieg seines Bruders Ralf, der das Rennen nach 56 Runden und einer fehlerlosen Fahrt gewann. "Er fuhr wirklich ein außergewöhnliches Rennen", lobte der Ferrari-Fahrer, der auch bei einem normalen Rennverlauf an einen Sieg seines Bruders geglaubt hätte. "Ich denke, dass er irgendwie gewonnen hätte. Wenn man die Zeiten betrachtet, sind die von Montoya und ihm sehr ähnlich, obwohl Montoya auf einer Zweistoppstrategie unterwegs war und ein schnelleres Auto hatte. Ralf war mit dem schweren Auto sehr stark. Ich freue mich wirklich für ihn."

In der Weltmeisterschaft führt der Wahlschweizer zwar noch mit zwei Punkten vor Juan-Pablo Montoya und mit vier Punkten vor Ralf Schumacher, dafür liegt Ferrari nach dem zweiten Ausfall von Rubens Barrichello in der Konstrukteursweltmeisterschaft mit zwei Punkten Rückstand nur noch auf Position zwei hinter BMW-Williams. "Ich kann nur wiederholen, dass die Weltmeisterschaft nicht in den ersten Rennen gewonnen wird", erklärte der Rheinländer. "Offenbar wurde unsere starke Leistung von Melbourne schon wieder vergessen. Wir sind nicht überrascht. Ich bin ganz im Gegenteil glücklich, 14 Punkte schon zu haben. Ich möchte auch wiederholen, dass man McLaren-Mercedes noch nicht abschreiben darf."