• 18.07.2014 16:36

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Back to the roots: Sauber beseitigt BMW-Spuren

Sauber nimmt weitere Umstrukturierungen in der Gruppe vor: Neues Unternehmen soll Technologie aus dem Motorsport vermarkten - Vorbild Petronas-Engineering

(Motorsport-Total.com) - Sauber ist nach dem Abschied von BMW Ende des Jahres 2009 bereits durch einige Täler gegangen, aber hat sich bislang immer wieder behaupten können. Das schweizerische Unternehmen litt phasenweise vor allem unter jenen Strukturen, die der deutsche Automobilhersteller in Hinwil geschaffen hatte - alles mindestens eine Nummer zu groß für ein Privatteam in der Formel 1. Nun begibt man sich wieder auf Pfade, die sich vor dem Einstieg von BMW bewährt hatten.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn erklärt die veränderten Strukturen Zoom

"Die Aerodynamik, die an eine ausländische Gruppe ausgelagert war, ist wieder in der Schweiz. An den Besitzverhältnissen hat sich nichts geändert. Wir haben ein neues Unternehmen geschaffen, das sich auch vom Namen her vom Motorsport unterscheiden soll. Darin werden die Technologien, die wir haben, entsprechend kommerziell verwertet", beschreibt Teamchefin die neusten Entwicklungen unter dem Dach der Sauber Motorsport AG.

"Es ist eine interne Umstrukturierung, die wir gemacht haben. Die wollten wir schon lange gemacht haben", stellt die Österreicherin klar. Die neuen Strukturen seien keineswegs aus eine akuten Notsituation heraus entstanden. "Als BMW der Mehrheitseigner war, da gab es eine Umstrukturierung aufgrund der Konzernzugehörigkeit, die für Sauber eigentlich keinen Sinn macht. Es wurde unnötig aufgesplittet", schildert Kaltenborn.

"Die Art und Weise, wie Peter Sauber es damals innerhalb von nur 24 Stunden wieder zurückgekauft hat, hat es einfach nicht zugelassen, dass wir es wieder in den früheren Zustand bringen konnten. Das haben wir lange Zeit nicht gemacht. Es war immer schwierig zu erklären, warum wir so viele Verzweigungen hatten", blickt die Teamchefin, die dem Formel-1-Team seit Oktober 2012 als Chefin vorsteht, auf die Altlasten aus der BMW-Zeit zurück.

"Jetzt erinnert es wieder an die Zeit vor BMW, als wir Petronas-Engineering hatten, wo wir abseits der Formel 1 mit Geschäften mit Dritten eine Größenordnung erreichten, wo es Sinn machte, dies zu trennen. Das hatten wir früher schon so in Zusammenarbeit mit Petronas", sagt die Österreicherin mit indischen Wurzeln. "Wir finden, es ist jetzt ein guter Zeitpunkt, wo man gewisse historische Zustände beseitigen und intern alles in einem Schwung restrukturieren sollte."