• 20.06.2012 13:19

Gribkowsky gesteht Geldannahme von Ecclestone

Wendung im Prozess um den Formel-1-Verkauf 2005: Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky gibt zu, von Ecclestone Bestechungsgeld angenommen zu haben

(Motorsport-Total.com) - Knalleffekt im seit Oktober laufenden Protess gegen den ehemaligen BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky: Nachdem der Banker monatelang geschwiegen hatte, gestand er nun überraschenderweise, Bestechungsgelder von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone angenommen zu haben. Am Ende des Prozesses um Schmiergeldzahlungen beim Formel-1-Verkauf antwortete er auf die Frage von Richter Peter Noll, dass die in der Anklage enthaltenen Vorwürfe "im Wesentlichen" stimmen.

Titel-Bild zur News: Gerhard Gribkowsky und Bernie Ecclestone

Gerhard Gribkowsky und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone in besseren Zeiten

Auslöser für das Geständnis war die im Vorhinein zugesicherte Begrenzung des Strafmaßes auf eine Strafe zwischen sieben Jahren und zehn Monaten und neun Jahren - das Höchstmaß sind 15 Jahre.

Gribkowsky war von 2003 bis 2008 bei der BayernLB nach der Pleite von Leo Kirchs Medienunternehmen für die Formel-1-Beteiligung verantwortlich gewesen. Er veräußerte die Anteile 2005 an die Investmentgesellschaft CVC Captital Partners, angeblich ohne davor andere Angebote geprüft zu haben. Dies war im Interesse Ecclestones, von dem und dessen Familienstiftung Bambino er 44 Millionen Dollar Schmiergeld erhalten haben soll. Der für die Bank entstandene Schaden soll 66 Millionen Dollar betragen.

Beim Prozess gegen den 54-jährigen Gribkowsky, dem Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vorgeworfen werden, wurden bisher über 40 Zeugen befragt - darunter auch Ecclestone persönlich. Auch gegen ihn ermittelt die Justiz. Der 81-Jährige hatte argumentiert, er habe sich von Gribkowsky bedroht gefühlt und ihm deshalb das Geld gegeben.