• 12.04.2018 09:55

  • von Stefan Wagner

Range Rover Velar 2018 Test: Was taugt er mit nur vier Zylindern?

In vielerlei Hinsicht ist der Velar ein atemberaubendes Auto. Er ist irre luxuriös, sehr technisch und sündhaft teuer. Passt da ein Vierzylinder-Diesel?

(Motorsport-Total.com/Auto-News.de) - Was auffällt am Velar ist, wie sehr er auffällt. Überall. Ständig. Aber nicht auf eine laute, ordinäre Weise. Er ist einfach sehr sehr schön. Edel. Kostbar. Gespannt. Reduziert. Geschmackvoll. Jede Linie, jede Fläche erscheint wie ein kleines Kunstwerk. Und das bei einem SUV. Den Leuten scheint es zu gefallen. Zumindest zeigen sie recht viel drauf und wandern aufgeregt drumherum, wenn man ihn irgendwo geparkt hat. Vermutlich wäre das Interesse kleiner, wenn sie wüssten, wie teuer er ist. Sogar mit einem Vierzylinder-Diesel unter der Haube (dazu komme ich gleich noch). Aber es besteht kein Zweifel, dass Land Rover ein sehr begehrenswertes Auto gebaut hat.

Titel-Bild zur News: Range Rover Velar 2018

Range Rover Velar 2018 Zoom

Weil er so lang und flach wirkt, ist es wirklich etwas schwer, ihn zuzuordnen. Im eigenen Haus soll er die Lücke zwischen dem Evoque und dem Range Rover Sport füllen. Wobei er natürlich deutlich näher an Letzterem dran ist. Mit einer Länge von 4,80 Meter sitzt er zwischen BMW X4 und BMW X6. Oder zwischen Mercedes GLC und GLE Coupé. Ganz wie Sie wollen.

Den Unterbau teilt er sich mit dem Jaguar F-Pace. Die Ausrichtung ist aber wirklich eine komplett andere. Der Velar ist spürbar edler, gediegener, legt mehr Wert aufs Detail. Ein bisschen "Schönheit vor Nutzwert", könnte man sagen. Wobei er - ganz Land Rover - offroad trotzdem deutlich besser gerüstet ist, als die allermeisten Konkurrenten (unter anderem mit bis zu 251 Millimeter Bodenfreiheit und 650 Millimeter Wattiefe). Auch wenn es schwer vorstellbar scheint, dass irgendwer mit diesem fahrenden SUVergé-Ei freiwillig durch unbefestigtes Terrain pflügt.

Also ab auf die Straße! Wie macht er sich?

Erwarten Sie bitte nicht mal einen Hauch von Sportlichkeit. Das hier mag ein sehr schnittig und coupéhaft aussehender Range Rover sein, aber es bleibt ein Range Rover. Würden Sie mich gerade gut gelaunt erwischen, würde ich Ihnen sagen: Der Velar fährt sehr satt, sehr wertig. Eine echte Trutzburg. Angenehm leise und gerade mit der optionalen Luftfederung (1.612 Euro) sehr geschmeidig. Auch auf 21-Zöllern. Auch wenn die Straße gerade einen sehr schlechten Tag hat.

Zur ganzen Wahrheit gehört aber wie immer ein bisschen mehr. Unter anderem, dass dieser Range sich beim Fahren eklatant schwerer anfühlt, als er ist. Um ehrlich zu sein, konnte ich kaum glauben, dass er leer keine 1.900 Kilo auf die Waage bringt. Ja, die Lenkung ist exakt und eine Hüpfburg ist er in der Kurve auch nicht. Aber auf jedem Anfahren, auf jedem Richtungswechsel liegt eine ungewohnte Schwere.

Vermutlich wird Ihnen das als Interessent für einen ziemlich großen Land Rover ziemlich egal sein, aber unerwähnt bleiben soll es nicht. Gerade, wenn man weiß, was fahrdynamisch mit einem Alfa Stelvio, einem BMW X4 oder einem wesentlich größeren, schwereren Porsche Cayenne machbar ist. Nennen wir das Fahrverhalten des Velar also eher abgekoppelt und entspannend als wirklich fesselnd.

Liegt das auch am Vierzylinder-Diesel?

Eher nicht, nein. Der Velar wird nie ein Auto sein, dass man gerne sportlich in die Ecken wirft. Vielleicht ändert sich das mit der 575 PS starken SVR-Version (auch diese wird uns zweifelsfrei ereilen), bis jetzt ist es aber definitiv so. Daher erscheint es - zumindest geht es mir so - tatsächlich nicht so wichtig, dass hier ein Riesen-Trumm-Sechs- oder Achtzylinder sein Unwesen treibt.

Der Zweiliter-Biturbo-Diesel unseres Velar D240 leistet ... weiterlesen auf Motor1.com Deutschland mit Infos zu: 0-100, Verbrauch, Preise, Kofferraumvolumen, Austattung.

Zur Bildergalerie (26 Bilder)
Wertung Range Rover Velar D240 2018
Datenblatt Range Rover Velar D240 2018
Preisliste Range Rover Velar D240 2018

Neueste Kommentare