WTCR Vila Real: Muller übernimmt mit Sieg Gesamtführung

Yvan Muller gewinnt nach Abbruch Lauf 1 in Portugal und schnappt sich die WTCR-Gesamtführung - Pepe Oriola nach Aufholjagd auf dem Podest

(Motorsport-Total.com) - Zweiter Saisonsieg für Hyundai-Pilot Yvan Muller. Der viermalige Tourenwagen-Weltmeister gewann das erste WTCR-Rennen auf dem schnellen und schwierigen Stadtkurs in Vila Real. Mit diesem souverän herausgefahrenen Triumph übernahm Muller auch die Führung in der Gesamtwertung. Esteban Guerrieri (Honda) und Pepe Oriola (Cupra) schafften es an einem turbulenten Renntag im Norden Portugals auf das Podest.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller führt nun den Tourenwagen-Weltcup wieder an Zoom

Nach einem schweren Massenunfall direkt nach dem Start musste das erste Rennen für etwas mehr als zwei Stunden unterbrochen werden, um die Autos zu bergen und die Leitplanken zu reparieren. 17 der 27 Autos nahmen beim Neustart um 18:15 Uhr Ortszeit teil. Viele hatten kosmetische Schäden, die in der Pause von den Mechanikern repariert wurden. Einige Fahrer ließen sich im Medical Center untersuchen. Schwer verletzt hatte sich zum Glück niemand.

Zu den ausgeschiedenen Fahrern zählte auch Tabellenführer Yann Ehrlacher (Honda). Das Rennen wurde hinter dem Safety-Car neugestartet und es verlief deutlich ruhiger als der erste Versuch. Muller führte vor Guerrieri, Gabriele Tarquini (Honda), Jean-Karl Vernay (Audi) und Oriola. Wie immer gab es in Vila Real die Joker-Lap, die jeder Fahrer einmal nehmen musste. Dabei verlor man etwa vier Sekunden gegenüber der normalen Runde. Die Taktik spielte eine große Rolle. Vor allem im hinteren Teil der Top 10 versuchten die Fahrer diese Chance zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Muller spielt seine Routine aus

In der achten Runden absolvierten die Führenden Muller und Guerrieri ihre Joker-Runde. Tarquini, der sie schon früher genommen hatte, schloss dadurch wieder auf. Das Spitzentrio war in der Schlussphase wieder dicht beisammen, aber Muller spielte seine reichhaltige Erfahrung aus und holte sich problemlos den Sieg. Guerrieri folgte dem mehrfachen Tourenwagen-Weltmeister wie ein Schatten und startete keinen Angriff.

"Es war ein langes Rennen", sagt Muller im Ziel zu der langen Unterbrechung. Er weiß, dass er auch von den Umständen profitiert hat. "Es ist ein Sieg und ich nehme die Punkte, aber es ist kein richtiger Sieg. Ich denke an Rob und Bennani, denn Rob war der schnellste Mann und er hätte sich den Sieg verdient." Das Volkswagen-Duo Huff und Bennani löste beim ersten Start den Massenunfall aus und konnte nicht mehr weiterfahren. Trotzdem führt Muller nun die Gesamtwertung nun 18 Punkte vor Erlacher an. Vernay ist Dritter und hat 31 Zähler Rückstand.

Tarquini verliert noch Platz drei

Spannend wurde es in der letzten Runde hinter dem Spitzenduo, denn Oriola hatte sich zunächst im Zuge der Joker-Laps den vierten Platz von Vernay geschnappt und machte Jagd auf den dritten Rang von Tarquini, der zum Schluss immer langsamer wurde. Wenige Kurven vor dem Ziel kam Oriola noch vorbei und jubelte als Dritter auf dem Podium. Tarquini kroch in langsamer Fahrt über die Ziellinie und wurde als Vierter gewertet. Der Routinier hatte links vorne einen Reifenschaden.

Fünfter wurde Vernay, der zum ersten Mal in Vila Real fuhr. Dahinter komplettierten Aurelien Comte (Peugeot), Benjamin Lessennes (Honda), Nathanael Berthon (Audi), Gordon Shedden (Audi) und Frederc Vervisch (Audi) die Top 10. Der Sonntag beginnt mit einem Qualifying über drei Stufen. Ab 16:45 Uhr MESZ stehen die Rennen 2 und 3 auf dem Programm. Einige Teams werden über Nacht versuchen, ihre beschädigten Autos zu reparieren und doch noch an den Start zu bringen.

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