• 14.08.2009 12:10

  • von Pete Fink

Zanardi: Laguna Seca ein Muss

Für Alex Zanardi wäre ein USA-Auftritt der WTCC ein echtes Comeback, bei dem der 42-Jährige mit Laguna Seca eine klare Favoritenstrecke haben würde

(Motorsport-Total.com) - Wenn es im Paddock der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) einen waschechten USA-Spezialisten gibt, dann heißt dieser Alessandro Zanardi. Zwischen 1996 und 1998 gewann der 42-Jährige nicht weniger als 15 ChampCar-Rennen und holte sich zwei Meisterschaften für Chip Ganassi, zu dem er auch noch heute einen intensiven Kontakt pflegt.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Back to the Roots: Für Alessandro Zanardi wäre ein USA-Rennen ein "Heimspiel"

Auch seinen Spitznamen Alex erhielt Zanardi während seiner USA-Zeit. Nun beschäftigen sich die WTCC-Offiziellen mit einer Expansion in die Vereinigten Staaten, wo man in der Saison 2011 ein Rennwochenende abhalten möchte. Derzeit kokettiert man mit drei Standorten: Phoenix, Miami oder Laguna Seca.#w1#

Für Zanardi ist die Wahl klar: "Wenn man sich eine Rennstrecke für ein WM-Gastspiel aussuchen müsste, dann muss die Wahl auf Laguna Seca fallen", unterstreicht der Italiener, der 1996 just dort ein sagenhaftes Überholmanöver gegen Brian Herta in der Korkenzieher-Kurve zeigte und damit USA-weit bekannt wurde.

Konkurrenz NASCAR

NASCAR

Der Gigant NASCAR hat den Tourenwagenmarkt USA fest im Griff Zoom

Zanardis Begründung: "Dieser Kurs liegt in Kalifornien und damit genau an dem Ort, wo man unsere Fahrzeuge mit Begeisterung empfangen würde." Denn der BMW Pilot weiß, dass es für den Tourenwagensport in den USA durch die NASCAR eine schier übermächtige Konkurrenz gibt. Eine kleine Ausnahme bildet Kalifornien.

"Dort gibt es nicht derart viele NASCAR-Fans und die Leute sind eher an technologisch fortschrittlichen Autos interessiert - eben an Autos, die ihren eigenen Straßenwagen ähneln. Daher könnte Laguna Seca eine schöne Sache werden. An der Ostküste wäre Watkins Glen in meinen Augen vermutlich eine gute Wahl."

Watkins Glen liegt im US-Bundesstaat New York und damit ähnlich abseits des NASCAR-Epizentrums in den Südstaaten. Nur: Die Amerikaner sind es gewohnt, NASCAR-Boliden mit 850 PS zu erleben, die teilweise Geschwindigkeiten bis zu 350 Stundenkilometern erreichen. Für Zanardi durchaus ein Problem.

Für die USA zu langsam?

WTCC Start in Macao

Ein paar PS mehr würden der WTCC in den USA sehr gut zu Gesicht stehen Zoom

"Ich denke, wir sind zu langsam für die USA", lautet seine Befürchtung. "Wir sind an einem Rennwochenende die Hauptserie, waren in Valencia aber die langsamsten Autos auf der Strecke. Das ist eigentlich nicht akzeptabel. Die US-Amerikaner würden das sicherlich nicht gutheißen."

Sein Lösungsvorschlag: "Es wäre gewiss kein großer Kostenpunkt, unseren Motoren 80, 100 oder vielleicht sogar noch mehr PS zu entlocken. Vielleicht könnten wir unsere Autos auch etwas aggressiver machen und ihnen zum Beispiel größere Reifen verpassen. Die Rezeptur an sich ist vollkommen in Ordnung, nur sollten wir halt höhere Geschwindigkeiten erzielen."

Denn grundsätzlich bietet die WTCC in Zanardis Augen "ein großartiges Konzept und mit unseren seriennahen Fahrzeugen tollen Rennsport." Er selbst würde sich jedenfalls sehr auf ein USA-Comeback als Aktiver freuen: "Sollte die Meisterschaft in die USA gehen und ich noch immer als Fahrer mit von der Partie sein, dann würde ich das sehr genießen."