• 16.05.2010 13:37

  • von Stefan Ziegler

Wiechers: Der Druck beim Heimspiel war groß

Mehdi Bennani lief bei seinem Heimauftritt in Marokko zu wahrer Hochform auf und bescherte Wiechers in Marrakesch gleich zwei WM-Punkte

(Motorsport-Total.com) - Beim Afrika-Wochenende der Tourenwagen-WM stand Mehdi Bennani im Mittelpunkt des Interesses. Der marokkanische Rennfahrer hatte im vergangenen Jahr ein beeindruckendes Debüt in der WTCC hingelegt - entsprechend hoch waren die Erwartungen der heimischen Fans. Bennani hielt diesem großen Druck stand und bescherte dem deutschen Wiechers-Team gleich zwei wichtige WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Mehdi Bennani

Mehdi im Mittelpunkt: Wiechers-Fahrer Bennani erlebte ein erfolgreiches Heimspiel

Dies gelang dem 26-Jährigen als erstem marokkanischem Piloten überhaupt, was die Zuschauer auf den Tribünen begeistert zur Kenntnis nahmen. Hochzufrieden ist freilich auch der Wiechers-Rennstall, wie Teammanager Dominik Greiner gegenüber 'Motorsport-Total.com' bestätigt: "Der Sieg für Mehdi in seiner Heimat war enorm wichtig für ihn, für das Team aber auch für den Sport in Marokko."#w1#

Wiechers mit positivem Zwischenfazit

"Auf allen lastete während des Wochenendes ein enormer Druck. Diesen Druck konnten wir zum Glück in 18 Privatierpunkte und in zwei WM-Zähler ummünzen", so Greiner. Technikchef Thomas Schiemann ergänzt: "Mehdi hat sich das ganze Wochenende über gesteigert. Nach dem Qualifying waren wir allerdings selbst sehr unzufrieden mit unserer Leistung", gibt Schiemann zu Protokoll.

"Unsere Mechaniker haben bis Sonntagfrüh um zwei Uhr am Fahrzeug gearbeitet." Thomas Schiemann

"Unsere Mechaniker haben dann bis Sonntagfrüh um zwei Uhr am Fahrzeug gearbeitet und wir konnten den Wagen durch diverse Änderungen noch perfekter für das Rennen einstellen", berichtet der Technische Direktor des Wiechers-Teams. Prompt katapultierte sich Bennani in Marrakesch auf den dritten Rang in der Gesamtwertung der Privatfahrer - und ist nun zweifelsfrei ein Titelkandidat.


Fotos: Mehdi Bennani, WTCC in Marrakesch


Für die Verantwortlichen des deutschen Rennstalls kommt dies nicht überraschend: "Uns war schon beim Vertragsabschluss klar, dass wir einen Siegfahrer bei uns im Team haben", sagt Greiner. "Uns überrascht jedoch, wie schnell er sich mit dem neuen Fahrzeug zurecht findet. Mehdi befindet sich zwar noch immer in der Lernphase, aber diese geht deutlich schneller vonstatten als gedacht."

Kann Bennani auch in Monza glänzen?

Schiemann stößt ins gleiche Horn: "Wir hätten mit einem längeren Zeitraum für die Umstellung gerechnet. Mehdi kommt wirklich sehr, sehr gut mit dem Fahrzeug zurecht. Er lernt von Rennen zu Rennen dazu. Ich bin mir sicher, dass wir noch viel mehr aus ihm und dem BMW herauskitzeln können", so der Technikchef. Folgt der nächste Höhepunkt für Wiechers also schon in Monza?

"Die SEAT TDI werden auch in Monza wieder überaus stark sein." Thomas Schiemann

Abwarten, denn die Konkurrenz ist groß, wie Schiemann anführt: "Die SEAT TDI werden auch in Monza wieder überaus stark sein. SEAT und Chevrolet werden uns in Monza von der Leistung her klar überlegen sein. Ohne Windschatten wird in Monza gar nichts gehen." Und dann wären da noch die Rivalen aus der Independents' Trophy, die ebenfalls auf reichlich Punktebeute aus sind.

"Ich rechne mit einem starken Stefano D'Aste, für den das Monza-Rennen das Heimspiel darstellt", meint Schiemann. "Genau wie Mehdi in Marrakesch wird er mit einem enormen Rückenwind in das Wochenende starten" - Schiemann würde aber eigentlich lieber in Imola antreten: "Das ist nämlich eine Fahrerstrecke, wo es auf einen guten Fahrer und ein gutes Fahrwerk ankommt."