• 19.11.2011 06:31

  • von Stefan Ziegler

Vorteil Huff im Titelkampf: Muller unter Druck?

Yvan Muller hat den Vorsprung in der Tabelle, Rob Huff die besseren Startplätze: Der WM-Titelkampf geht in Macao in die entscheidende Runde

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying von Macao spitzte die Situation an der Tabellenspitze der WTCC weiter zu. Rob Huff schlug seinem Chevrolet-Markenkollegen und WM-Rivalen Yvan Muller nämlich ein Schnippchen und holte sich eine Pole-Position sowie einen dritten Startplatz. Muller kam indes nicht über Position zwei und acht hinaus, weshalb Huff in den beiden Macao-Sprintrennen die besseren Karten haben dürfte.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller, Robert Huff

Yvan Muller hat die Chevrolet-Nase beim Saisonfinale 20 Punkte vor Rob Huff

Der britische Rennfahrer ist zum Siegen verdammt, will er seinen Rückstand von aktuell 20 Punkten noch wettmachen und Muller in der Gesamtwertung doch noch hinter sich lassen. Das Qualifying war der erste Schritt: "Ich freue mich natürlich außerordentlich über diese Pole-Position. Dieses Ergebnis unterstreicht die besondere Verbindung zwischen mir und dieser Rennstrecke", erläutert Huff.

In der Tat: Seit 2009 stand der Chevrolet-Pilot in Macao stets auf Startplatz eins und siegte 2008, 2009 und 2010 jeweils in einem der beiden Sprintrennen. Nun schickt sich der WM-Zweite an, diese Serie weiter auszubauen und seiner persönlichen Bilanz noch einen Titel hinzuzufügen. "Es war ein guter Start in das Wochenende", sagt Huff und merkt an: "Unsere Strategie ist, Vollgas zu geben."

"Ich kann nur versuchen, am besten gleich beide Rennen zu gewinnen." Rob Huff

"Meine Titelchancen hängen aber nicht nur von meinen eigenen Ergebnissen ab, also kann ich nur versuchen, am besten gleich beide Rennen zu gewinnen", meint der 31-Jährige. "Ich muss den Vorteil nutzen, dass ich zweimal vor Yvan an den Start gehe. Vor uns liegen aber noch zwei lange Rennen." Dies sieht Muller nicht anders. Der Franzose setzt allerdings voll und ganz auf seinen WM-Vorsprung.


Fotos: WTCC in Macao


"Ich muss nicht gewinnen", sagt Muller. "Es ging mir auch nicht darum, die Pole-Position zu erobern. Wenn du nämlich einen gewissen Vorsprung hast, musst du nicht so viele Risiken eingehen. Ich bin aber trotzdem nicht ganz mit meinem Qualifying zufrieden. Vor allem nicht mit Q1, doch so ist es nun einmal. Uns war ja schon vorher klar, dass Rob in Macao meistens sehr schnell ist", meint Muller.

"Ich muss die beiden Rennen strategisch angehen." Yvan Muller

"Das konnte er bestätigen. Am Sonntag werden wir versuchen, die Balance meines Fahrzeugs weiter zu verbessern. Ich muss die beiden Rennen strategisch angehen und probieren, möglichst nahe an Rob dranzubleiben", erklärt der Titelverteidiger und fügt hinzu: "Ich genoss diese Qualifikation sehr, denn ich hatte ein schönes Duell mit Rob. Es machte viel Spaß." Und die Fortsetzung folgt bald.

Davon ist Chevrolet Europa Motorsport-Manager Eric Neve überzeugt: "Rob und Yvan stehen beide in der ersten Startreihe und der Titelkampf ist noch offen. Ich denke daher, dass wir am Sonntag zwei spannende Rennen sehen werden", meint Neve. "In Macao waren wir immer konkurrenzfähig. Diese Tradition setzt sich fort. Wir ließen unsere Rivalen um 1,2 Sekunden hinter uns. Das ist beeindruckend."