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Vorschau: WTCC in Porto
'Motorsport-Total.com' blickt voraus auf die beiden Sprintrennen in Portugal - Die Tourenwagen-WM feiert in Porto das 100. Rennjubiläum seit 2005
(Motorsport-Total.com) - Auf dem schwierigen und zugleich spektakulären Circuito da Boavista läutet die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) die zweite Saisonhälfte ein und begeht an diesem Wochenende zugleich ein rundes Jubiläum. Schon seit 2005 ziehen die WTCC-Piloten auf den Rennstrecken in vier Kontinenten ihre Runden - am Sonntag tun die Fahrer dies nun zum 100. Mal. Die Situation in der Meisterschaft könnte spannender kaum sein. Beste Voraussetzungen also für ein tolles Jubiläum.

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Inmitten von Porto bestreitet die WTCC am Wochenende WM-Lauf Nummer 100
Für die Tourenwagen-WM ist Porto keine neue Anlaufstelle, schließlich gastierte die WTCC bereits 2007 auf dem Stadtkurs im Herzen der mit knapp 330.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Portugals. Auch die Formel 1 war dort schon unterwegs und trug 1958 und 1960 zwei ihrer WM-Läufe an der Atlantikküste aus. Beim Comeback einer FIA-Weltmeisterschaft vor zwei Jahren landete Chevrolet in Lauf eins einen historischen Dreifacherfolg, Rennen zwei sah Andy Priaulx (BMW) als Sieger.#w1#
Formel 1 und WTCC auf dem Circuito da Boavista
Porto kann auf eine lange und spannende Geschichte zurückblicken. Schon in der Antike befand sich an der Mündung des Douro eine Siedlung, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder anderen Herrschaftsbereichen angegliedert wurde. Der heutige Staat Portugal nimmt um 1100 an dieser Stelle seinen Ursprung, weswegen sich Porto - nicht zuletzt aufgrund der namensgebenden Funktion - als heimliche Hauptstadt des Küstenlandes und auch des Portweins sieht.

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Miguel Freitas machte 2007 Bekanntschaft mit den stabilen Leitplanken in Porto... Zoom
Die zur Herstellung des bekannten alkoholischen Getränks notwendigen Weintrauben, werden ausschließlich in dieser Gegend angebaut, was seit 1756 sogar durch ein Gesetz geregelt ist. Demnach müssen die für die Produktion des Portweins herangezogenen Weinberge entlang des Rio Douro liegen. Berühmt ist Porto darüber hinaus auch für seine historische und durchaus malerische Altstadt, die seit 1996 den Status des Weltkulturerbes der UNESCO inne hat.
Weitaus weniger bekannt, aber nicht minder geschichtsträchtig sind die Rennen, welche im zweijährigen Rhythmus in der Innenstadt veranstaltet werden. Der Kursverlauf des Circuito da Boavista wurde allerdings immer wieder verändert und erfuhr im Lauf der Zeit eine Verkürzung von 7,5 auf jetzt 4,720 Kilometer. Auch für die beiden WTCC-Sprintrennen 2009 gibt es wieder einige Neuerungen, denn gewisse Abschnitte der Rennstrecke wurden leicht modifiziert.
Comeback für Thompson, Debüt für den Priora
Die Rennbahn selbst weist für einen Stadtkurs eher untypische Merkmale auf. Lange Geraden wechseln sich mit langsamen und engen Kurven ab, es gibt knackige Schikanen und vor allem ausreichend Raum für Überholmanöver. Befahren wird die Strecke gegen den Uhrzeigersinn, was nicht zuletzt angesichts der zahlreichen Mauern eine große Herausforderung für die Piloten darstellt, wenn sie am Sonntag die beiden Sprintrennen über je elf Runden absolvieren.

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Chevrolet landete 2007 in Portugal geschlossen auf dem Siegertreppchen Zoom
Auch die Reifen sind in Portugal gefordert, wie Susumu Waranabe, Motorsport Manager bei Yokohama, zu erläutern weiß: "Die Temperaturen sind in Porto für gewöhnlich sehr hoch. Die Beanspruchung der Reifen wird allerdings vom Streckenlayout etwas abgemildert. Obwohl es einige engen Kurven gibt, erlauben es die langen Geraden den Reifen, sich wieder auf gemäßigte Temperaturen abzukühlen. Mögliche Gefahrenherde am Streckenrand sollte man meiden."
Ob die 24 teilnehmenden Rennfahrer diesen Ratschlag am Wochenende beherzigen werden, bleibt wohl abzuwarten. Für Spannung dürfte aber allemal gesorgt sein, schließlich schickt Lada erstmals das neue Fahrzeug auf die Rennstrecke. Das russische Werksteam setzt dabei voll und ganz auf die Fähigkeiten von Routinier James Thompson - nur der britische Tourenwagen-Spezialist pilotiert in Porto den Lada Priora, seine Teamkollegen greifen noch einmal auf das 110-Modell zurück.
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Kann Chevrolet wieder überraschen?
Für BMW, Chevrolet und SEAT hat sich der Titelkampf in der Meisterschaft indes deutlich verschärft. Die BMW Länderteams haben dank der jüngsten Rennerfolge zu Klassenprimus SEAT aufgeschlossen und wollen auf dem Circuito da Boavista weiter an Boden gutmachen. Doch die Vorzeichen scheinen gegen die Münchener zu sprechen: BMW geht in Portugal mit dem maximalen Kompensationsgewicht an den Start, wohingegen Chevrolet und SEAT erheblich leichter unterwegs sind.

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James Thompson ist wieder da und klettert ab Porto für das Lada-Team ins Rennauto Zoom
Und noch ein Faktor spricht tendenziell gegen die BMW Länderteams und für Chevrolet: Der Cruze hat die ausgezeichneten Stadtkurs-Eigenschaften des Lacetti geerbt und zählt alleine schon aus diesem Grund zum engeren Favoritenkreis am Atlantik - die Ergebnisse aus Marrakesch und Pau sprechen für sich. Aufgrund des neu homologierten Lada-Fahrzeugs muss Thompson in Portugal mit 40 Kilogramm Zusatzgewicht antreten - genau wie die BMW Werkspiloten.
In der Privatfahrerwertung rechnet sich das Wiechers-Team um Stefano D'Aste (BMW) gute Chancen aus. Der italienische Rennfahrer und frühere Trophy-Champion gilt als Spezialist für Stadtkurse und könnte seiner Konkurrenz in Porto ein Schnippchen schlagen. Für vordere Positionen kommen allerdings auch stets Meisterschaftsleader Félix Porteiro, Franz Engstler (beide BMW) sowie Tom Coronel (SEAT) in Frage, die derzeit an der Spitze der Gesamtwertung liegen.
100 Rennen seit 2005: 'Real Cars, Real Racing'
Ohnehin stehen die beiden Sprintrennen auf dem Circuito da Boavista an diesem Wochenende unter einem besonderen Motto: Die WTCC wird 100 Rennen alt! Seit 2005 ist die populäre Tourenwagen-Serie unterwegs und trägt in Portugal die Meisterschaftsläufe 99 und 100 aus - entsprechend groß ist die Freude bei den Verantwortlichen. "Wir freuen uns außerordentlich, dieses 100. Rennen zu begehen", kommentierte WTCC-Promoter Marcello Lotti dieses Rennjubiläum.

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Zum zweiten Mal fährt die WTCC in Porto - zum 100. Mal überhaupt ein Rennen! Zoom
Und tatsächlich werden sich in Porto viele der "Gründungsmitglieder" wieder auf der Strecke treffen. BMW, Chevrolet und SEAT sind schon seit der Neuauflage der Tourenwagen-WM in dieser neuen Serie aktiv - Andy Priaulx (BMW) und Jordi Gené (SEAT) sind die einzigen Piloten im Starterfeld, die bislang zu allen 98 WM-Läufen seit 2005 angetreten sind und dürfen somit an diesem Wochenende ebenfalls ein rundes Jubiläum feiern - sofern sie bei beiden Rennen mit dabei sind.
Seit dem Rennwochenende in Monza 2005 ist die WTCC ständig gewachsen. Zum spektakulären Saisonfinale in Macao sind noch weitere hochklassige Strecken in den Rennkalender gerückt, wodurch die Tourenwagen-WM im fünften Jahr ihres Bestehens auf vier Kontinenten vertreten ist. Mit vier Herstellern sowie einer starken Independents' Trophy dürfen sich die Verantwortlichen zudem glücklich schätzen, auf den Rennbahnen packenden und aufregenden Rennsport zu sehen.
Fakten zum Rennwochenende in Portugal:
Streckenlänge: 4,720 Kilometer
Renndistanz: Zwei Rennen à 11 Runden
Die Sieger in Porto 2005-2008:
2005: nicht im Kalender
2006: nicht im Kalender
2007: Alain Menu (Chevrolet), Andy Priaulx (BMW)
2008: nicht im Kalender
Rundenrekorde:
Qualifikation: 2:06.927 Minuten (Alain Menu, Chevrolet, 2007)
Rennen: 2:08.829 Minuten (Rob Huff, Chevrolet, 2007)
Der Zeitplan in der Übersicht (MESZ):
Freitag, 03. Juli 2009
16:00-16:30 Uhr - Testsession
Samstag, 04. Juli 2009
10:00-10:30 Uhr - 1. Freies Training
13:00-13:30 Uhr - 2. Freies Training
16:00-16:30 Uhr - Qualifikation Q1
16:35-16:50 Uhr - Qualifikation Q2
Sonntag, 05. Juli 2009
10:00-10:15 Uhr - Warmup
12:35-13:05 Uhr - Rennen 1
17:50-18:20 Uhr - Rennen 2
TV-Tipp:
Der Sportsender 'Eurosport' berichtet wieder live und exklusiv vom siebten Rennwochenende des Jahres. Die Qualifikation kann am Samstag ab 17 Uhr auf 'Eurosport 2' verfolgt werden, ehe 'Eurosport' am Sonntag die weiteren Sessions der WTCC überträgt. Das Warmup wird ab 10 Uhr früh ausgestrahlt, die Berichterstattung zu den beiden Sprintrennen beginnt um 12:15 Uhr sowie um 17:30 Uhr. Am Dienstag beschließt das WTCC Magazin auf 'Eurosport' das Wochenende. Diese Sendung beginnt um 23 Uhr.

