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Volvo 2012: Im August fällt die Entscheidung
Noch vor dem Ende der WTCC-Sommerpause möchte Volvo eine Entscheidung getroffen haben, ob es 2012 einen Werkseinsatz geben wird oder nicht
(Motorsport-Total.com) - Das schwedische Polestar-Team und Robert Dahlgren sorgen seit einigen Wochenenden immer mehr für Schlagzeilen, denn mit dem 1,6-Liter-Turbomotor gelang dem Gespann ein ordentlicher Sprung nach vorne. Kein Zweifel: Mit dem Volvo C30 Drive können die Skandinavier in der Punkteregion mitmischen und auch das Treppchen der Tourenwagen-WM ist jetzt nicht mehr allzu weit weg.

© xpb.cc
Robert Dahlgren und Polestar leisten die Vorarbeit für den möglichen Werkseinstieg
"Ich denke, wir leisten gute Arbeit", sagt Teamchef Christian Dahl gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Volvo scheint mit unserer Geschwindigkeit und auch mit dieser Meisterschaft zufrieden zu sein." Die Frage aller Fragen ist aber: Reicht das aus, um 2012 ein Werksprogramm in der WTCC an den Start zu bringen? "Unterm Strich wird es dabei natürlich auf das Geld ankommen", gibt Dahl zu Protokoll.
Volvo macht positive Tendenzen aus
"Ich hoffe, wir haben Glück und Volvo sieht das Potenzial, das wir in dieser Rennserie haben. Meiner Meinung nach braucht die Meisterschaft nämlich einen Hersteller wie Volvo, um BMW und Chevrolet bei der Stange zu halten", erläutert der Schwede. Alexander Murdzevski-Schedvin, kommerzieller Leiter der Motorsport-Abteilung von Volvo, könnte sich einen solchen Schritt durchaus vorstellen.
"Im Hintergrund setzen wir uns natürlich sehr intensiv mit den Möglichkeiten in dieser Meisterschaft auseinander. Wir hatten bereits einige strategische Meetings mit den Veranstaltern und unterhielten uns über die Zukunft. Was die WTCC jetzt noch braucht, ist mindestens ein weiterer Hersteller, um eine positive Richtung einzuschlagen", sagt Murdzevski-Schedvin und stößt ins gleiche Horn.
"Volvo ist ebenfalls auf dem Sprung und sollten wir dieser Rennserie beitreten, wäre das ein wichtiges Signal für die Tourenwagen-WM. Es ist doch so: Wenn du an einer vollen Bar vorbeiläufst, ist die Chance größer, dass du dir dort ebenfalls ein Bier bestellst, als wenn die Bar vollkommen leer ist. Im Motorsport ist das nicht anders", meint der Volvo-Sprecher. Die WTCC sei auf einem guten Weg.¿pbvin|0|3892||0|1pb¿
Die Grundlagen in der WTCC sind vorhanden
"Der Wechsel auf den 1,6-Liter-Turbomotor war ein wichtiger und richtiger Schritt", findet Murdzevski-Schedvin. "Damit schob man der einzigen Schwachstelle dieser Meisterschaft einen Riegel vor - der Motorenfrage. Die ständigen Diskussionen um Benziner- und Dieselmotoren war nicht besonders gut." Aus diesem Grund sei nun eine ordentliche Basis vorhanden, um weitere Marken an Bord zu holen.
"Uns geht es aber nicht so sehr darum, ob die WTCC eine gute oder weniger gute Meisterschaft ist. Wir treten bei, wenn wir für uns die Möglichkeit sehen, erfolgreich zu sein", stellt Murdzevski-Schedvin klar. "Daran klebt natürlich auch ein Preisschild. Dementsprechend müssen wir evaluieren, wie diese Option im Vergleich zu anderen Szenarien aussieht, die sich unserem Management bieten."
Die Tourenwagen-WM steht allerdings auf der Pole-Position, wie der Volvo-Sprecher hinzufügt. "Das gesamte Paket ist darauf ausgerichtet, 2012 einen Werkseinsatz zu absolvieren. Wir halten dieses Datum für einen guten Zeitpunkt, denn im kommenden Jahr wird die WTCC in gewisser Weise neugestartet. Alle haben dann den neuen Motor und viele Dinge zeigen in eine positive Richtung."
Bis Valencia steht fest, ob Volvo einsteigt oder nicht
Ob Volvo dann mit einem Werksteam mit von der Partie sein wird, ist noch offen - aber nicht mehr lange, wie Murdzevski-Schedvin gegenüber 'Motorsport-Total.com' bestätigt: "Es gibt eine Deadline. Ab diesem Zeitpunkt, würde sich eine späte Entscheidung vermutlich negativ auf die Leistung auf der Rennstrecke ausüben. Deshalb: Bis Ende August 2011 werden wir eine Entscheidung treffen."
"Man braucht einfach einen gewissen Vorlauf für ein großes Programm", erklärt der kommerzielle Leiter der Motorsport-Abteilung des schwedischen Automobil-Herstellers. "Wir befinden uns allerdings ständig im Dialog mit Volvo. Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch und wird besprochen. Eine definitive Entscheidung erfolgt dann eine Woche vor dem Valencia-Event", hält Murdzevski-Schedvin fest.
Bis dahin wolle man genug Daten und Informationen gesammelt haben, um zu einem fundierten Ergebnis zu gelangen. "Wir wollen es vermeiden, diesbezüglich in Zeitdruck zu geraten", meint Murdzevski-Schedvin und ergänzt: "Wir denken auf jeden Fall über ein mehrjähriges Engagement - mit zwei bis drei Autos - nach, welches das Ziel hat, letztendlich den WM-Titel einzufahren."

