• 13.05.2010 16:33

  • von Stefan Ziegler

Treml: "Du musst jeden auf der Rechnung haben"

Engstler-Teammanager Kurt Treml über den ausgezeichneten Auftritt seines Teams in Marokko und die Anlaufschwierigkeiten von Andrei Romanov

(Motorsport-Total.com) - Für das deutsche Engstler-Team war das Stadtrennen in Marrakesch einmal mehr ein voller Erfolg. Wie schon im Vorjahr, so wusste Franz Engstler auch 2010 vor allem in der Qualifikation zu überzeigen, was er im ersten Lauf prompt in einen Klassensieg ummünzen konnte. Damit übernahm der Routinier aus dem Allgäu zugleich die Tabellenspitze in der hart umkämpften Privatierwertung.

Titel-Bild zur News: Franz Engstler

So sehen Sieger aus: Franz Engstler und Kurt Treml feiern den Sieg in Lauf eins

"Ich freue mich über den Erfolg in Marokko und es ist ein schönes Gefühl, die Wertung anzuführen", meint Engstler nach dem zweiten Wochenende der Saison. Teammanager Kurt Treml bestätigt die Eindrücke seines Piloten gegenüber 'Motorsport-Total.com': "Wir waren schnellster BMW in der Qualifikation und haben Lauf eins der Privatiers gewonnen - da muss man zufrieden sein."#w1#

Speziell, weil Engstler im zweiten Rennen erneut auf das Podium fahren und weitere wichtige Punkte einstreichen konnte. Einzig Andrei Romanov konnte in Marokko nichts zur Ausbeute seines Teams beitragen. Der russische Rennfahrer tut sich noch etwas schwer, wie Treml erläutert: "Andrei hat natürlich noch Aufholbedarf, was die Testfahrten betrifft", gibt der Deutsche zu Protokoll.


Fotos: Engstler, WTCC in Marrakesch


"Als Privatteam können wir nicht so umfangreich testen, wie das den Herstellerteams möglich ist. Andrei hat andererseits einfach noch nicht die Routine, um das fahrerisch wettzumachen", sagt Treml und fügt hinzu: "Ich bin mir aber sicher, dass er auf den Strecken, die er bereits kennt, eine bessere Figur machen wird" - mit dem Autodromo di Monza ist Romanov zum Beispiel bestens vertraut.

Doch dort rechnet Treml vor allem mit den Lokalmatadoren: "Dort kommt der Testvorteil unserer Gegner zum tragen. So wie wir Oschersleben und Hockenheim kennen, haben die Italiener ihre Heimstrecken im Griff. Es wird schwierig werden, sie dort zu schlagen. Aus diesem Grund sehe ich Stefano D'Aste und Sergio Hernándes als klare Favoriten für Monza", so der Teammanager.

Unterschätzen dürfe man die restliche Konkurrenz allerdings keinesfalls, wie Treml anmerkt. "Du musst heute jeden der Privatfahrer auf der Rechnung haben. Die Leistungsdichte in der WTCC ist enorm. Es gibt keinen Piloten, der einfach oder sicher zu schlagen ist", erläutert Treml, der sich in Italien auf einen regelrechten Härtetest gefasst macht: "Monza geht wahnsinnig aufs Material."