• 14.12.2010 17:17

  • von Stefan Ziegler

Thompson über Lada: "Es gab gutes Geld"

Tourenwagen-Routinier James Thompson spricht über seine Zeit bei N.Technology, den Deal mit Lada und das erneut vorzeitige Aus eines Rennprojektes

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren schien James Thompson das Pech für sich gepachtet zu haben, denn was auch immer der britische Rennfahrer in der WTCC anpackte - es sollte nicht lange gut gehen. Trotz eines sensationellen Laufsieges in Imola musste N.Technology den Rennbetrieb Ende 2008 einstellen, nach nur einer Saison war auch das Lada-Team verschwunden. Genau wie Thompson.

Titel-Bild zur News: James Thompson

James Thompson im Lada Priora, seinem bis dato letzten Rennwagen in der WTCC

Der 36-Jährige kehrte nach dem plötzlichen Aus von Lada nicht wieder in die Tourenwagen-WM zurück, scheint nun aber eine neue Chance zu wittern - bei Volvo. Gegenüber 'Autosport' blickt Thompson zunächst allerdings noch einmal zurück auf seine jüngsten Leistungen in der WTCC, die am Jahresende jeweils darin mündeten, dass er ohne Cockpit für die neue Rennsaison dastand.

Bis schließlich 2009 das Angebot von Lada hereinflatterte. Thompson schildert seine damalige Ausgangslage: "Ich hatte einige Jahre mit N.Technology verbracht und wir waren mit einem uralten Alfa Romeo am Start - und quasi ohne Budget. Anschließend verwandelten wir den Honda Accord binnen sechs Monaten von einem Stück Schrott in ein waschechtes Siegerauto", meint der Brite.

"Ich denke nicht, dass das viele Teams fertig gebracht hätten. Wir hatten aber kaum Ressourcen und standen stets mit dem Rücken zur Wand. Dann folgte das Aus und Lada stand plötzlich mit einem Dreijahrespaket auf der Matte, in dem ich der zentrale Entwicklungsfahrer sein konnte. Das war interessant", sagt Thompson und gesteht: "Ja, es gab gutes Geld." Der Deal lohnte sich durchaus.

"Es machte den Unterschied aus zwischen einem Urlaub in Scarborough und einem Urlaub auf den Malediven. Alleine darum ging es aber nicht, denn wir hatten einen Plan", erläutert Thompson. "Das Fahrzeug machte Fortschritte und im ersten Jahr kamen wir eigentlich sogar besser voran, als wir gedacht hatten. Jaap (van Lagen; Anm. d. Red.) und ich waren zuversichtlich, voranzukommen."

"Die Finanzleute hatten da eine andere Meinung und zogen den Stecker", berichtet der 36-Jährige und zeigt sich nach wie vor überzeugt vom Potenzial der Lada-Fahrzeuge. Thompson: "Wir hätten einfach nur einen stärkeren Motor gebraucht, um in der Qualifikation regelmäßig in den Top 10 zu landen und vielleicht - dank der umgedrehten Startaufstellung - auch einmal ein Rennen zu gewinnen."