• 09.10.2008 13:52

  • von Stefan Ziegler

Thompson im Interview: "Man kommt sich vor wie im Theater!"

Honda-Pilot James Thompson im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' über sein Rennwochenende in Monza und den Mugen-Motor

(Motorsport-Total.com) - Ein Wochenende der Neuerungen und der alten Leiern für James Thompson im Königlichen Park von Monza: Einerseits trat der Brite bei N.Technology erstmals in dieser Saison mit einem Teamkollegen an und hatte einen Mugen-Motor unter der Haube, andererseits wurde Thompson im Rennen das Opfer von wild fahrenden Konkurrenten - nicht zum ersten Mal, wie Thompson im Interview mit 'Motorsport-Total.com' zu bedenken gab. Trotz der fälligen Reparaturpause war der Honda Accord Euro R aber gut unterwegs.

Titel-Bild zur News: James Thompson

James Thompson und sein Honda wurden in Monza das Opfer einer Kollision

Frage: "James, welchen Streckenabschnitt magst du in Monza am liebsten?"
James Thompson: "Mir gefallen die beiden Lesmo-Kurven. Die Ascari-Schikane ist auch klasse. Monza mag ich überhaupt sehr gerne und zähle den Kurs zu meinen Lieblingsstrecken. Man kommt hierher an diese große Rennstrecke, sieht die malerische Kulisse, die Bäume und die riesigen Tribünen - man kommt sich beinahe vor wie im Theater. Hier auf dem Podium zu sein ist schon etwas ganz Besonderes. Das würde ich an diesem Wochenende sehr gerne wieder einmal erleben."#w1#

Früher Crash sorgt für schnelles Aus

Frage: "Wo wir gerade von der schönen Gegend reden: Monza ist auch bekannt für viele großartige Rennen. Fallen dir einige Begebenheiten aus der Vergangenheit ein?"
Thompson: "Da muss ich passen. So sehr kenne ich mich in der Renngeschichte nun auch wieder nicht aus. Ich habe die Rennen hier viele Jahre lang am Fernsehen verfolgt, doch die ganz alten Tage habe ich nicht wirklich mitbekommen."

Frage: "Kommen wir zum Renngeschehen: Die ersten Meter von Lauf eins dürften für dich ziemlich aufregend gewesen sein..."
Thompson: "Nein, eigentlich überhaupt nicht! Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie Porteiro (Félix Porteiro; Anm. d. Red.) wieder herumgefahren ist. Er hat uns jetzt schon in vier Rennen abgeräumt. Das einfach nur gefährlich."

Frage: "Kannst du etwas umreißen, was genau passiert ist?"
Thompson: "So genau weiß ich das gar nicht. Er kam schlicht und ergreifend nach links und hat mich dabei rumgedreht. Wie ich schon sagte - das war jetzt das vierte Mal. Er scheint einfach nicht richtig fahren zu können. Das nervt mich schon etwas, aber jetzt kann man daran ohnehin nichts mehr ändern. Leider wurde der Wagen dabei ziemlich beschädigt. Das Team hat daraufhin fantastische Arbeit abgeliefert und das Auto wieder repariert."

"Da war echt viel kaputt. Die Jungs haben echt klasse gearbeitet und konnten das Fahrzeug nicht nur wieder herrichten, sondern auch konkurrenzfähig machen. War wären natürlich schon im ersten Rennen nicht topp gewesen, aber der Renntrimm war schon okay. Wir hatten schon im Qualifying entscheidend an Boden verloren, denn als einzelner Wagen hatten wir einfach keinen Windschatten."

Positiver Eindruck vom neuen Mugen-Motor

"Dennoch waren wir schnell und hätten das gerne unter Beweis gestellt. Bei dem Crash hat sich allerdings das Chassis total verbogen. Meine Crew hat das alles so gut wie möglich wieder hinbekommen und wir waren auch gut unterwegs. Unterm Strich sahen wir aber nicht so stark aus, wie wir tatsächlich hätten sein können."

Frage: "Wie kamst du mit deinem Mugen-Motor zurrecht?"
Thompson: "Ich muss ehrlich sagen, dass die Leute bei Mugen einen richtig guten Job gemacht haben. Ich habe in Monza das erste Mal miterleben können, wie sie am Rennwochenende am Motor arbeiten und ihrer Arbeit nachgehen - das hat mir durchaus gefallen. Hoffentlich können wir uns für das Rennen in Japan weiter verbessern."

Frage: "Denkst du, dass dir dein neuer Teamkollege Yukinori Taniguchi im Hinblick auf die neue Strecke in Okayama helfen kann?"
Thompson: "Klaro. Er hat mir die Strecke sogar schon gezeigt, denn wir haben uns gemeinsam ein kleines Video dazu angesehen. Es kann niemals schaden, wenn man einen Einheimischen zur Hand hat. Außerdem werden wir ja einiges an Zusatzgewichten verlieren. Das sollte uns auf alle Fälle wieder in eine konkurrenzfähige Position bringen."